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Die 10 Gebote

Alte Gebote in neuer Zeit

Ein Artikel von Dr Wollhart Schlichting

 

  1. Gott ist nicht damit einverstanden, dass der Mensch in einer Leistungsgesellschaft seine Freiheit verliehrt, dass er Angst- und Schuldgefühle haben muss, wenn er den Normen die die Gesellschaft aufstellt, nicht entspricht. Gott ist ein Gegner aller Instanzen, von denen sich Menschen abhängig oder unterdrückt fühlen müssen. Er stellt sie alle in Frage, schiebt sie zur Seite und tritt an ihre Stelle: „Ich bin der Herr, dein Gott“, nichts Anderes neben mir.
  2. Gott ist nicht damit einverstanden, dass sein Name zur Verteidigung veralteter Strukturen, oder auch zur Probagierung gewagter Neuerungen missbraucht wird.
  3. Gott ist nicht damit einverstanden, dass Menschen von Institutionen verheizt werden. Pausenloses Arbeiten, lückenlos vollgeschriebene Terminkalender, restlos verplante Wochen und Monate, die einen nicht mehr zu sich selbst kommen lassen, sind nicht in seinem Sinn. Er verlangt, dass Pausen eingeschoben werden, wöchentlich ein Tag. Das macht er zur Pflicht. Damit er dem Totalanspruch der modernen Leistungsgesellschaft entgegen, stört ihre Konzeption.
  4. Gott ist nicht damit einverstanden, dass der Konflikt der Generationen von Politikern, Ideologen und Geschäftemachern ausgenutzt und hochgespielt wird. Sowenig die junge Generation von der Mitbestimmung fern gehalten werden darf, so wenig kann sie in Allem den Ton angeben. Dass die Alten nichts mehr gelten, dass sie abgeschoben werden, dass man den Wert des Menschen nur an seiner physischen und psyischen Leistungsfähigkeit misst, so dass man sich vor dam Alt werden fürchten muss – dagegen wendet sich das 4. Gebot.
  5. Gott ist nicht damit einverstanden, dass Verantwortungslose mit dem Leben spielen. Sein Gebot protestiert gegen sinnlos sich hinschleppende Kriege. Gott schweigt nicht zu den politischen Morden und den von jeher viel zahlreicheren Morden an Unbekannten, zu Folterungen und Entführungen und findet sich auch mit der Tatsache nicht ab, dass auf dieser reichen Erde Menschen in Massen verhungern. Das 5. Gebot erhebt erhebt sich gegen alles, was Gesundheit und Leben der Menschen bedroht.
  6. Gott ist nicht damit einverstanden, dass Kinder unheilbare physische Schäden davontragen, weil ihnen die Geborgenheit des Elternhauses vorenthalten wird. Sein Gebot möchte den Tragödien vorbeugen, die menschliche Rücksichtslosigkeit und Untreue zur Ursache haben. Darum, und nicht um Repressionen, geht es im 6. Gebot.
  7. Gott ist nicht damit einverstanden, dass sich clevere Typen auf Kosten der anderen bereichern, dass unbeholfene Leute um ihre Habe betrogen, dass die Arbitskraft der Indos in Equador gegen 50 Cent Tageslohn ausgebeutet wird.
  8. Gott ist nicht damit einverstanden, dass tedenziöse Berichterstattung und mit psychologisch raffinierten Methoden arbeitende beeinflussen. die Tatsachen verschleiern. Das 8. Gebot stellt sich gegen die Unsicherheit, die sich durch verfälschte, vorenthaltende oder einseitige Information hervorgerufen wird. Er greift die Methoden, den politischen, geschäftlichen oder persönlichen Gegner abzuschießen und in der Öffentlichkeit in ein schiefes Licht zu rücken an.
  9. Gott ist auch damit nicht einverstanden, dass jeder meint, auch besitzen zu müssen, was Andere besitzen. Das 9. + 10. Gebot stehen in Konflikt mit einer Reklame und Probaganda, die den Menschen Bedürfnisse einreden und sie zur Steigerung ihrer Anspüche überreden will. Sie wenden sich gegen das dauernde Vergleichen, das Neid weckt und das Zusammenleben der Menschen vergiftet.