Philipper 4,1-9

Leben in dem Herrn

Der an Pfingsten geschenkte Geist Gottes lässt Gemeinden entstehen – bis zum heutigen Tag. Er ist aber genauso aktiv, diese Gemeinden zu stärken, zu pflegen und zu erhalten. Paulus, einer der ersten Gemeindegründer, ist Werkzeug dieses Heiligen Geistes. In konkreten Fragen und Problemen gibt er Antworten. Er zeigt, worauf Christen achten müssen. Vier Standbeine lebendigen Gemeindelebens kommen im heutigen Abschnitt in unser Blickfeld.

Feststehen im Herrn (V. 1)
Eine große Liebe des Paulus schwingt in diesem ersten Vers. Er nennt sie geliebte Brüder, nach denen er sich sehnt. Sie sind seine Freude und sein Siegeskranz! - Wie lieb sie einander doch haben!! Wer den andern gern hat, kann ihn auch ermahnen. So kann Paulus seine Leute auf den Herrn Jesus ausrichten! In ihm sollen sie fest stehen, in ihm ihren Platz behalten, sich nicht wegschicken lassen. Jesus vor allen und vor allem.

Beistehen im Herrn (V. 2-3)
Spannung unter Mitarbeitern!? Zwei bewährte Frauen sind sich nicht mehr einig. Sie werden beide mit gleichen Worten namentlich von Paulus zur Einigkeit im Herrn ermahnt. Lebendige Gemeinde braucht Einigkeit, sonst bremst's, und der Wagen läuft nicht mehr. Hier braucht es Menschen, die im rechten Sinn und zur rechten Zeit ermahnen können. Manche verrennen sich in ihren Konflikten. Da braucht es Leute, die heraushelfen. Solch einen spricht Paulus an und bittet um diesen Dienst. Es geht ihm um das Zurechtkommen dieser bewährten Mitarbeiter, die mit ihm so treu für das Evangelium gekämpft haben. Welch eine feine Seelsorge!

Freuen im Herrn (V. 4-7)
Gleich zweimal ergeht dieser Aufruf: Bleibt nicht an Konflikten hängen! Seht zuerst und immer wieder eure Zugehörigkeit zu Jesus.
+ „Freut euch, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind“ (3; Lk 10,20).
+ Freut euch aber auch, weil Jesus euch nahe ist. Seine Wiederkunft steht bevor. Deshalb seid milde und gütig zu euren Mitmenschen. In euch soll sich die Güte Gottes spiegeln.
+ Freut euch auch, dass ihr alle eure Fragen und Sorgen abgeben könnt im Gebet unter Danksagung, denn er sorgt für euch und eure Gemeinde. Redet mit Gott über sie.
+ Freut euch, weil sein Friede euch bewahren kann. Es ist der Friede von Gott und der Friede mit Gott, der menschliche Vorstellung übertrifft.

Leben im Herrn (V. 8-9)
Paulus geht es in seinen seelsorgerlichen Ermahnungen nicht nur um die aktuellen Probleme zweier Mitarbeiterinnen. Er sieht, was alle brauchen: einen Lebensstil, der Jesus Ehre macht. Unser Denken soll ausgerichtet werden z.B. auf die Wahrheit; auf das Erhabene, Ehrwürdige, Edle; wir sollen dem andern gerecht werden; auf Reines und Heiliges bedacht sein ... Diese gute Gesinnung soll sich im Alltag zeigen in unserem konkreten Tun. Paulus ermahnt nicht nur zu einem guten Lebenswandel, sondern lebt es auch vor. Die Philipper haben von ihm gelernt, was Gott in Jesus wichtig ist. Sie haben die gute Botschaft empfangen. Paulus hat das Gemeindeleben geordnet, hat die Gemeinde und viele Einzelne besucht und ermahnt. Und er hat vor allem das gelebt, was er von andern erwartete. Er wurde zum Vorbild. Übrigens: Wir können viel sagen – am deutlichsten redet das, was man an uns sieht!

Fragen zum Gespräch:
· Wie sollen Konflikte unseres Kreises gelöst werden?
· Wie wächst die Freude am Herrn?
· Welche Verhaltensweisen sind für uns heute wichtig?
· Was sind Vorbilder? Wer war mir Vorbild?

Richard Kuppler, Herrenberg

Impulse zur Veranschaulichung für Kinder und Erwachsene:
· Einer tritt vor die anderen hin mit der Aufforderung: „Auf geht´s – freut euch!“ – Geht das so einfach? Wenn nicht, was fehlt? > Freude braucht einen Grund. Hatte heute schon jemand einen Grund zur Freude (erzählen lassen)? Welchen Grund nennt Paulus hier? Kann jemand ein Beispiel der „Freude im Herrn“ erzählen, vielleicht trotz widriger äußerer Umstände?

 

(Gemeinschaftsblatt der Altpietistischen Gemeinschaft 2005 http://www.agv-apis.de/main.jsp?navid=695 )