Bibelearbeiten: Bibelarbeit zur Offenbarung Kapitel 12
erstellt von Michael Strauch
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In Kapitel 5ff der Offenbarung des Johannes wird uns das Lamm als die Wende der Weltgeschichte gezeigt. Weil das Lamm geschlachtet worden ist, ist es der Sieger pro nobis, für uns als Einzelne und als Gemeinde Jesu. Weil das Lamm geschlachtet worden ist, ist es zugleich der Sieger, der Gottes Herrschaft gegen alle Widerstände durchsetzt (Offb 5,5, 6; 11,15). Was diese Herrschaftsübernahme Christi für die Gemeinde Jesu konkret bedeutet, zeigen uns die Kapitel 6-9 der Offenbarung Johannes:
Offb.6,9-11: Jesus ist der Herr
Offb 7,1-19: Jesus brachte die Wende
Offb 8, 1-5: Jesus erhört unsere Gebete
Offb.10,1-11: Jesus rüstet seine Boten zum Zeugnis aus
Offb 11, 1ff: Jesu Zeugnis gilt weiter
Doch die Frage drängt sich auf: Warum toben sich die Mächte der Finternis noch so schreckenerregend in dieser Welt aus, als wären Ostern und Himmelfahrt nicht geschehen, als hätte die große Wende in der Weltgeschichte gar nicht stattgefunden, als wäre noch gar nicht entschieden, wem der Sieg und die Zukunft in dieser Welt gehören?
Gottes Antwort an Johannes und an seine Gemeinde lautet:
Offb 12: Satan ist besiegt, wenn auch noch nicht im Feuersee.
Offb 13: Gott lässt das antichristliche Reich zu.
Offb 14: Der Sieg gehört Gott und seinem Christus. Die Zeit seines Gerichts ist schon da.
1.1. V.1-6: Die Frau und der Drache und das Kind der Kampf um den Sohn Gottes und seine Erhöhung zum Thron Gottes.
1.2. V.7-12: Die Vollstreckung des Urteils Gottes an Satan durch den Erzengel Michael: der Sturz Satans auf die Erde.
1.3. V.13-17: Verfolgung und Bewahrung des Gottesvolkes in der letzten Auseinandersetzung.
Die Frau
Und es erschien ein großes Zeichen am Himmel...
Wir haben das letzte Mal immer wieder betont, dass das, was die Gemeinde Jesu und die Welt erwartet, unter der Herrschaft und dem Willen Gottes steht. Auch dieses Kapitel beginnt mit dem Zurechtrücken der richtigen Perspektive. Es erscbeint ein Zeichen am Himmel. Das, was am oder im Himmel geschieht und gesehen wird, ist die wahre und richtige Perspektive. Ihre Erläuterung und Erklärung und Darstellung ist maßgebend.
eine Frau...
Wer ist diese Frau? Wir wissen aus der Behandlung der Offenbarung, dass sie sehr stark mit Bildern und Symbolen aus dem AT arbeitet. Ist das auch hier wahrscbeinlich? Wir wollen einmal einige Stellen nachschlagen:
Jes 62,5
Denn wie ein junger Mann eine Jungfrau freit, so wird dich dein Erbauer freien, und wie sich ein Bräutigam freut über die Braut, so wird sich dein Gott über dich freuen.
Hos 2,21
Ich will mich mit dir verloben für alle Ewigkeit, ich will mich mit dir verloben in Gerechtigkeit und Recht, in Gnade und Barmherzigkeit.
Offb 21,2
Und ich sah die beilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen. bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.
In der prophetischen Bildersprache ist das alte und neue Gottesvolk mit einer Braut verglichen.
mit der Sonne bekleidet...
Auch dazu wollen wir einige Stellen lesen (Sonne):
Ps 84,12
Gott der Herr ist Sonne und Schild
Mt 17,2
Und er wurde verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht.
(bekleidet)
Psalm 139,5
Von allen Seiten umgibst du mich...
2.Kor 5,17
Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
Jesus Christus ist die Sonne und die Gemeinde ist mit diesem Herrn eins und in ihm und von ihm beschützt und bedeckt.
und der Mond unter ihren Füßen...
Der Mond hat kein eigenes Licht, er leuchtet nur im Widerscbein der Sonne. Während die Sonne Bild des Lichtes Gottes ist, seines Wortes und seines Geistes, ist der Mond Bild für das Licht des Menschen, des natürlichen, seines Wissens, seiner Vernunft, seiner Kunst. Die Gemeinde verachtet diese Werte nicht, aber sie stellt sie ins richtige Licht. Wahre und erste Erkenntnis und Freude kommt von Christus.
und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen...
Phil 4,1
Also, meine lieben Brüder, nach denen ich mich sehne, meine Freude und meine Krone, steht fest in dem Herrn, ihr Lieben.
Paulus spricht von Menschen, die er für Christus gewonnen hat, dass sie seine Krone seien. Die christliche Gemeinde, voran die zwölf Apostel (Sterne) und die Krone, die Gewonnen für Jesus bilden eine Einbeit in dem Willen und Wort Gottes.
und sie war schwanger...
Wenn eine Frau schwanger ist, dann sagt man auch, sie erwartet ein Kind. D.h. die Frau weiß, dass sie einen Menschen zur Welt bringen wird, den sie nicht gesehen hat und von dem sie den genauen Tag auch nicht weiß. Israel hat in Erwartung auf den Messias gelebt vor dem Kommen Jesu und die Gemeinde lebt in Erwartung bis zum Kommen Jesu.
und schrie in Kindsnöten und hatte große Qual bei der Geburt
Diese Zeit der Erwartung, seit dem ersten Kommen Jesu bis zu seiner Wiederkunft ist eine Zeit des Leidens und der Anfechtung für die Gemeinde.
Joh 16,21-22
Eine Frau, wenn sie gebiert, so hat sie Schmerzen, denn ihre Stunde ist gekommen. Wenn sie aber das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Angst um der Freude willen, dass ein Mensch zur Welt gekommen ist.
Und auch ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wieder sehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.
Das Volk Israel hat furchtbare Wehen hinter sich. Die babylonische Gefangenschaft, all die Rückschläge in der nachexilischen Zeit, der misslungene Makkabäeraufstand, die Fremdherrschaft Roms, die Willkür des Herodes. Alles hat dazu dienen müssen, dass Gott sich einen heiligen Rest von Männer und Frauen schaffen kann, die ihm demütig vertrauen und in dessen Schoß er seinen Sohn gegeben hat.
Auch die Gemeinde Jesu muss durch Qualen hindurch, bis der Tag kommt, dass Jesus wiederkehrt. Aber es ist die Qual der Geburt. D.h. die Gemeinde weiß, dass alles Leiden Sinn hat und alles Leiden einmal aufhört und dann der Christus wiederkommt zur Erlösung.
B.2. Der Drache
Und es erschien ein anderes Zeichen am Himmel, und siehe, ein großer, roter Drache&
Der Feind Gottes wird hier nicht nur als Schlange (1Mose 3,1) verglichen, sondern gleich mit einem Drachen, einem schrecklichen, alles verschlingenden Ungeheuer. Das Rot ist die Farbe des frisch vergossenen Blutes, des Mordes. Und es ist die schreiende, aufreizende Farbe des Aufruhrs. Die Rebellion gegen Gott, aber auch die Rebellion des Menschen gegen Gott, zu der der Satan verführen will.
Joh 8,44
Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Gelüste wollt ihr tun. Der ist ein
Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er Lügen redet, so spricht er aus dem Eigenen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.
Kaum in der Bibel wird uns der Teufel so gezeigt, wie er wirklich ist. Hier wird er demaskiert, dort, wo er zum entscheidenden Schlag gegen die Gemeinde ausholen will. Satan setzt dort an, wo Gott seinen Sohn zur Überwindung der Schuld des Menschen in die Welt gesandt hat.
B.2.2. Kurze Ausführung zum Satan B.2.2.1, Der Urfall
2.Petr 2,4
Denn Gott hat selbst die Engel, die gesündigt haben, nicht verschont, sondern hat sie mit Ketten der Finsternis in die Hölle gestoßen und übergeben, damit sie für das Gericht festgehalten werden;
Jud 6
Auch die Engel, die ihren himmlischen Rang nicht bewahrten, sondern ihre Behausung verließen, hat er für das Gericht des großen Tages festgehalten mit ewigen Banden in der Finsternis.
Jes 14,12-15
Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie wurdest du zu Boden geschlagen, der du alle Völker niederschlugst! Du aber gedachtest in deinem Herzen: »Ich will in den Himmel steigen und meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen, ich will mich setzen auf den Berg der Versammlung im fernsten Norden. Ich will auffahren über die hohen Wolken und gleich sein dem Allerhöchsten.« Ja, hinunter zu den Toten fuhrest du, zur tiefsten Grube!
Hinter diesen Stellen wird deutlich, dass der Teufel einst ein hoher Enfelfürst war, dem es nicht genug war, diese Stellung zu haben. Er rebellierte gegen Gott und wurde dafür von ihm verstoßen. Aus Hiob 1 wird aber deutlich, dass er völlig abhängig ist von Gott und nichts tun darf, was Gott verbietet. Auch ist seine Zeit gezählt und er wird nach Gottes Willen einmal vernichtet.
10 Und der Teufel, der sie verführte, wurde geworfen in den Pfuhl von Feuer und Schwefel, da, wo auch das Tier und der falsche Prophet waren; und sie werden gequält werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
a) Kap 19,20
Gott lässt den Satan zu. Warum? Goethes Mephisto sagt im Faust , dass er der Geist sei, der stets das Böse wolle, und stets das Gute schaffe. Und er versucht den Faust. Er kann den Faust nie zwingen, aber er versucht ihn. Gott will wissen, ob ich mich von ganzem Herzen ihm zukehre oder ob ich einen anderen Weg wählen will. Durch den Satan stehen zwei Wege offen. Gott zwingt mich nicht, er wirbt, der Satan versucht.
der hatte sieben Häupter und zwei Hörner und auf seinen Häuptern sieben Kronen
Sieben ist die Zahl Gottes. Haupt ist ein Bild für Weisheit und Verstand. Der Teufel ist ein Zerrbild. Er will so sein wie Gott, und er ist schlau, gerissen und mächtig. Aber er ist zugleich dumm, weil er doch tun muss, was in Gottes Plan steht.
1 .Kor 2,6-8
Von der Weisheit Gottes
Wovon wir aber reden, das ist dennoch Weisheit bei den Vollkommenen; nicht eine Weisheit dieser Welt, auch nicht der Herrscher dieser Welt, die vergeht. Sondern wir reden von der Weisheit Gottes, die im Geheimnis verborgen ist, die Gott vorherbestimmt hat vor aller Zeit zu unserer Herrlichkeit, die keiner von den Herrschern dieser Welt erkannt hat; denn wenn sie die erkannt hätten, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt.
Zehn ist die Vollzahl der Reiche in dieser Welt. Das Bild stammt von Daniel, dem Bild von den Reichen. das letzte ist in den Füßen und diese haben 10 Zehen, in das Bild hinausläuft und endet. Das beißt also, der Feind hat Macht über die ganze Erde.
Dan 2,33-3 5
seine Schenkel waren von Eisen, seine Füße waren teils von Eisen und teils von Ton. Das sahst du, bis ein Stein herunterkam, ohne Zutun von Menschenhänden; der traf das Bild an seinen Füßen, die von Eisen und Ton waren, und zermalmte sie. Da wurden miteinander zermalmt Eisen, Ton, Kupfer, Silber und Gold und wurden wie Spreu auf der Sommertenne, und der Wind verwehte sie, dass man sie nirgends mehr finden konnte. Der Stein aber, der das Bild zerschlug, wurde zu einem großen Berg, so dass er die ganze Welt füllte.
Eine weitere wichtige Stelle:
Dies alles ist mir übergeben (Luk 4,6)
Aber Jesus, der sich auf alle List des Satans nicht einließ und gerade darum sterbend ihn besiegte, sagt: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden...! Matth 28,18
Krone bedeutet legitimierte Macht. Weil der Mensch sich gegen Gott ausgesprochen hat. hat der Teufel eine gewisse legitimierte Macht über diese Erde. Darum wird er auch der Herr dieser Welt genannt. Aber am Kreuz hat Jesus eben diese Ursünde gebrochen. Er ist für alle Menschen gestorben, somit ist der Satan entrechtet, wohl aber nicht entmachtet. Das Urteil ist über ihn ausgesprochen, aber noch nicht vollzogen. Das wird geschehen, wenn Jesus wiederkommt, um sein Friedensreich aufzurichten (Offb. 20, 1-6), um dann noch einmal auf die gewonnenen Völker losgelassen zu werden. Dann aber wird er dem ewigen Feuer übergeben. (Offb. 20, 7 - 10)
Und sein Schwanz fegte den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde
Sterne sind ein Bildwort für die Engel (Jes 14,12.15): Jes 14,12
Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie wurdest du zu Boden geschlagen, der du alle Völker niederschlugst!
Der Feind riss also ein Drittel der Engel mit in seinen satanischen Aufruhr. In seinem rasenden Zorn will Satan nicht nur die Menschen, sondern auch die Engelwelt und die ganze Schöpfung in Aufruhr bringen gegen Gott.
Nach biblischem Verständnis gibt es eine Dreiteilung dieser Schöpfung. Das ist der Himmel, das ist das Reich Gottes und seiner Engel, dann die Erde und dazwischen ist ein Bereich, indem die Dämonen hausen.
Eph 6,1 0-12 Die geistliche Waffenrüstung
Zuletzt: Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.
C. 1: Der Drache und das Kind
Und der Drache trat vor die Frau, die gebären sollte, damit er, wenn sie geboren hätte, ihr ihr Kind fräße
Hier denken wir an Herodes. Er war ein bitteres Werkzeug Satans, als er darauf aus war, den Sohn Gottes zu ermorden. Das ging weiter bis zum Hohen Rat, Pilatus und der Urteilsverkündigung mit Hinrichtung. Bis in den Kreis der Jünger hat Satan sein Ränkespiel getrieben. Er wusste, was auf dem Spiel stand und konzentrierte sich mit aller Macht darauf den Sohn zu Fall zu bringen.
Und sie gebar einen Sohn, einen Knaben, der alle Völker weiden sollte mit eisernem Stabe
So unscheinbar und schwach das Kind war und das Weib, dem dieses Kind geschenkt wurde, so ist dieses Kind doch der Herr aller Herren. Er ist ein Hirte für die verlorenen Schafe. Die Menschheit gleicht nun nicht mehr einer Herde ohne Hirten. Hier ist er gekommen und stellt sich dem gierigen Raubwolf drohend in den Weg. Niemand kann das Schäflein aus seiner Hand reißen. Möge durch Jesu Wiederkunft doch bald alles Durcbeinanderbringen, Jagen und Ängstigen ein Ende finden. Dieser König trägt ein eisernes Szepter, kein hölzernes. Das beißt, die Völker müssen nicht damit rechnen, dass ein anderer nach ihm noch kommen wird. Seine Herrschaft ist endgültig.
und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und seinem Thron
Hier ist die Himmelfahrt Jesu angesprochen. Und er hat seinen Thron beim Vater eingenommen. Er sitzt zur Rechten Gottes und vertritt uns (Röm 8,34)
9.1. Der Drache und das Weib
und die Frau entfloh in die Wüste, wo sie einen Ort hatte, bereitet von Gott, dass sie dort ernährt werde tausendzweihundertundsechzig Tage.
Eija floh in die Wüste und befand sich somit nicht mehr im Machtbereich Isebels. Auch Jesus hielt sich, bevor seine Zeit gekommen war, oft an den Rändern des Gottesvolkes auf, in der Gegend von Casarea Philippi , um Sidon und Tyros u.s.w. Solange er dort war, hielt man ihn für ungefährlich. In der Geschichte der Welt war es immer auch ein Schutz für die Gemeinde, das sie als klein und unbedeutend galt, als das ein Schlag gegen sie lohnend wäre. Ernährt wird die Gemeinde geistlich und körperlich auch in der antichristlichen Zeit. Oft erkennen wir es erst im Rückblick, dass Gott seinen Kindern immer wieder Ort, Menschen, Räume gab, wo sie ernährt wurden inmitten schwerer Zeit.
Tausendzweihundertundsechzig Tage... das sind 31/2 Jahre, von denen in der Offenbarung so oft die Rede ist.
Offb 1,2
Aber den äußeren Vorhof des Tempels lass weg und miss ihn nicht, denn er ist den Heiden gegeben; und die heilige Stadt werden sie zertreten zweiundvierzig Monate lang
Im letzten Sinn ist das die letzte antichristliche Zeit. Und im weiteren Sinn ist es die Zeit von Jesu Himmelfahrt bis Wiederkunft. Denn seit Jesu Himmelfahrt ist letzte Zeit (Hebr. 1,2). Der Unterschied liegt darin, dass es am Ende immer schärfer und bedrängender werden wird. Umso größer das Wunder, dass Gott durchhelfen wird.
Die Frau von 0ff. 12,1.2 ein Bild des Gottesvolkes
- Die Frau gebiert den Messias (V.5 Zitat von Ps. 2,9; V. 5 deshalb eindeutig messianisch zu deuten).
- Die Frau kann nicht Maria sein, denn nach V. 17 halten die Nachkommen der Frau die Gebote Gottes und haben das Zeugnis von Jesus.
- Bei den Auslegern, die darin übereinstimmen, gehen die Meinungen jedoch auseinander, ob die Frau das alt., das ntl. Gottesvolk oder beides verkörpert.
1. Position: 0ff. 12,1.2 spricht vom alt. Gottesvolk; 0ff. 12,6+l3ff vom ntl. Gottesvolk aus Juden und Heiden (A. Pohl).
Begründung:
a) Alt.. Parallelen sprechen von den Wehen Israels Jes. 26,17; Micha 4,9. Israel wird Jes. 6 1,9.10 als mit Kleidern des Heils geschmückt dargestellt.
b) Israel verweltlicht nach Pohls Verständnis von 0ff. 11 und hat keine nationale Zukunft.
c) Zur Zeit der Verfolgung der Frau in 0ff. 12,6. 13ff ist der Vorhof des Tempels bereits preisgegeben, Israels nationale Existenz zu Ende gekommen (vgl. die Zeitangabe in 0ff 11,2 und 12,6).
2. Position: Die Frau in 0ff. 12 symbolisiert die Kirche Jesu Christi, die ihn durch ihr Bekenntnis zur Welt bringt ( Lilje, Lohmeyer).
Stellungnahme: Die Deutung scheitert an der Exegese von 0ff. 7 + 0ff. 11: Israel hat eine nationale Zukunft. Deshalb ist es undenkbar, dass 0ff 12 nur vom ntl. Gottesvolk spricht.
3. Position: Die Frau, ein Bild des atl. und ntl. Gottesvolkes zugleich ( Hadorn, Brütsch, Wikenhauser, Schlatter).
Begründung:
a) Zu den Nachkommen der Frau gehören alle, die die Gebote Gottes halten, also das Gottesvolk des alten und neuen Bundes.
b) Die Herrlichkeitsgestalt der Frau in 12,1.2 (Gestirnschmuck) kann nicht nur Israel als historische Größe meinen (gegen Pohl).
c) Nach Hadorn lösen sich die exegetischen Schwierigkeiten, wenn man in der Vision von 0ff. 12 keinen konsequenten historischen Abriss sieht, sondern die Darstellung zweier wesentlicher Aspekte des Gottesvolkes aller Zeiten : Aspekt 1: das Gottesvolk a V die Gemeinde Gottes im alten und neuen Bund nach den ihr von Gott verliehenen Gaben (Schlatter). Aspekt 2: die leidende und verfolgte Frau als Bild der empirischen Gestalt des Gottesvolkes aller Zeiten.
Was wird nun über die Frau in 0ff. 12 ausgesagt?
Zeichen im Judentum und im NT:
Zeichen (Joh 2,111/4,54) sind bei Johannes oft vertreten. Das Zeichen ist in erster Linie Hinweis auf Gottes Heilshandeln. Das fordert Glauben und Offenheit.
Das Gottesvolk als Gottes großes Zeichen:
Durch die Gemeinde verherrlicht sich Gott. Die Gemeinde hat das Leuchteramt, durch das sich Gott der Welt offenbart.
- Sonne: Offb 1,16; Ri 5,31: Die Gemeinde ist ein Reich des Lichts, beschenkt mit himmlischen Gaben.
- Mond: Bild des Widergöttlichen. 5Mose 4,19; 17,3. Das Böse (Helmuth Frey) ist unter den Füssen der Frau (vgl. Fritz Grünzweig). Die Gemeinde ist das Reich des Siegers.
- Sterne: Zeichen der Herrlichkeit (Daniel 12,3. Die Gemeinde regiert mit.
- Die Geburt des Kindes: darin hat die Frau ihre besondere Bedeutung und Würde. Der Schmuck bezeugt, dass ihre Bedeutung durch Christus besteht.
Nach der Geburt des Kindes ist nur für einen Herrscher Platz. Es kommt zum Krieg. Zuerst will Satan das Kind verschlingen . Doch er wird vom Erzengel Michael besiegt und auf seinen untergeordneten Platz verwiesen.
Der Satan wird in der Bibel nicht erschöpfend diskutiert. Sie spricht von seiner Gefährlichkeit genauso wie zu seiner Position. Letztere widerspricht jedem Dualismus. Gott hat keinen gleichberechtigten Gegner. Der Satan ist ein Geschöpf, von Gott besiegt und schon gerichtet.
Was sagt uns die Bibel über das Wesen Satans?
Eine personale Großmacht: Das große Zeichen deutet darauf hin, dass Satan ein mächtiges Wesen ist, das sich erdreistet, Gottes Heilswirken im Wege zu stehen, ja es zu bedrohen.
Er ist der Durcheinanderbringer (dia =durch bolos=werfen: diabolos: Durcheinanderwerfer). Satan ist bemüht, Gott und Mensch zu trennen, sie voneinander zu distanzieren. Dabei benutzt er Intrige, Mord, List etc.
Satan ist machthungrig und überheblich: Jes 14,12 bezieht sich eigentlich auf den König von Babel, wurde aber seit frühester Zeit von Exegeten auch auf den Satan bezogen. Die siebe Diademe sind Zeichen der Fülle seiner Überheblichkeit.
Satan bedient sich teuflischer Methoden: Seine Werke sind brutal, listig, verführend und anklagend.
Wie kann hier die Gemeinde Jesu bestehen?
Vers 11a: Sie hat den Widersacher überwunden durch das Blut des Lammes. Satan zittert vor dem Gericht Gottes.
Vers 11b: Die Treue der Gläubigen zeigt sich im Bekenntnis der Christen: Sie haben ihr Leben nicht geliebt bis in den Tod.
Es gibt verschiedene Deutungen, wie die Geburt des Kindes zu verstehen ist:
Geburt Jesu in Bethlehem (Hadorn, Wikenhäuser)
Auferstehung Jesu am Ostermorgen (Kiddle; Feullet)
Das zweite Kommen Jesu in Herrlichkeit (Schnepel, Godet)
Die geistliche Geburt Christi im Herzen der Menschen (mittelalterliche Deutung, Andreas von Cäsarea).
Fazit: Ich tendiere zur ersten Deutung. Wobei mehrere Deutungen zutreffen sein können im Sinne von einer vorprophetischen und endprophetischen Erfüllung.
Tatsache ist, dass der Kampf gegen Jesu mit Bethlehem drastisch zum Einsatz kommt. Nachdem Christus den Widersacher durch Kreuz und Auferstehung besiegt hat, Satan also dem erhöhten Christus nichts anhaben kann, wendet sich sein Zorn gegen seine Gemeinde.
Exkursende