Bibelarbeit über Matthäus 2, 1 - 12
gehalten am 09.01.00 in Leutenbach und Bretzenacker durch Michael Strauch.
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Gott schenke zu allem Gelingen. Amen.
G Maier "Dieser Vorgang unterstreicht zweierlei a) daß Jesus wirklich der Messias ist und b.) daß der Abrahamssegen für alle Völker in Erfüllung geht.
. Die Verse 1-2
Bethlehem
Matthäus und Lukas berichten beide, daß Jesus in Bethlehem geboren wurde. Der Zusatz im Land Judaa ist wichtig. weil es auch in Galiläa, 10 km von Nazareth entfernt, ein Bethlehem gab, das aber zum Stamm Sebulon gehört. In Bethlehem befindet sich das Grabmal Rachels (leblose 35,19). Ruth zog mit ihrer Schwiegermutter Noomi nach Bethlehem und lernt dort Boas kennen. In und bei Bethlehem wuchs David auf'( 1 Sam 16, 1 ff) Und aus Bethlehem soll nach Micha 5, 1 ff der Messias kommen, was durch die Geburt Jesu sich dann auch erfüllt.
Herodes
Jesus wurde den Tagen des Herodes" geboren. Herodes der Große regiert von 37 - 4.v.Chr. Es war Herodes der die Tempelanlage um das Haus Gottes in Jerusalem erbauen ließ. Herodes sprüte geradezu vor Bautätigkeit, übte eine listige Politik mit den Römern und wurde darum "der Große" genannt. Herodes der Große war aber in Wirklichkeit ein äußerst brutaler Mann. Eine kurze Biographie seines Lebens Er war eigentlich keine Jude, sondern Idumäer vorn Stamm Edorn (Jakob und Esau!).
Die Edomiter (Apokryphen)wurden während der Makkabäeraufstände zwangsbeschnitten 37.v.Chr. Heiratete er die schöne Makkabäerin, Priester und Königstochter Mariamne. Ihr Bruder Aristobul 111., selbst von Herodes zum Priester eingesetzt, ertränkte Herodes 35,v.Chr. . 29,v,Chr. läßt Herodes in rasender Eifersucht seine Frau hinrichten. 28.v,Chr. stirbt deren Mutter Alexandra von gleicher Hand 25 v. Chr. tötet er alle Makkabäer. Herodes heiratete danach noch 9 Frauen, Er ließ weiter den Sohn Mariamnes Alexander und Aristobul, sowie einen weiteren Sohn Antipater hinrichten. l'romme Pharisäer ließ er in die Verbannung schicken, weil sie ein goldenes Adlerstandbild im Tempel entfernten. Somit war Herodes der Große das genaue Gegenteil des verheißenen Messias.
Geburtsdatum
Wenn Herodes um 4.v.Chr.gestorben ist, kann das Jahr 0 nicht in Frage kommen. Nach astronomischen Berechnungen ist die eigenartige Sternenkonstellation, die die Magier gesehen haben, im Jahr 7-5 v.Chr.
Die Magier
Falsch sind "Weise", ebenso falsch ist "Könige!" Magier nannte man die persischen oder babylonischen Priester, die in die Sternenkunst eingeweiht waren und sie übten. Für Juden waren Astrologen der Inbegriff von Heidentum. Damals galt: wer nicht nach dem Gesetz Gottes lebt, ist verdammt, nach den Gesetzen der Sterne (Horoskope) zu leben. Das ausgerechnet solche Männer zu Jesus kamen, kann unmöglich erfunden sein. Es ist deutlich Gottes Handschrift, die wie so oft anders verfährt als die unsrige.
Wo ist der König der Juden, der eben geboren wurde?
Genau zu der Zeit, wo die Magier diese Fragen stellten, hat Herodes der Große seine potentiellen Nachfolger (Söhne) hinrichten lassen. Im Palast war dicke Luft! Herodes muß völlig aus dem Häuschen gewesen sein, wie er hörte, daß ein König geboren wurde, von dem er noch nichts wußte. Die drei Heiden glauben felsenfest Sie haben seinen Stern gesehen. Gott benutzt eine eigentlich okkulte Praktik um die Heiden zum Stall zu führen. So weit, so tief und so großartig reicht Gottes liebender Arm, daß er selbst die Sterne benutzt, um Menschen zu retten und sie zur Anbetung zu fuhren.
Zur Sternenkonstellation:
Im Jahre 7 vor Null traten die Tierkreiszeichen der Fische Jupiter und Saturn eine besondere Verbindung ein. Johannes Keppler hat dies zuerst berechnet. Jupiter ist der Stern des Weltenherrschers, Saturn der Stern der Juden. Nun kommt hinzu, daß seit der babylonischen Gefangenschaft jüdischer Einfluß, sicher auch die Thora als besonderer Schrift von den Gelehrten gepflegt wurde. In 4Mose 24,17 wird vom "Stern aus Jakob" berichtet!
Die Verse 3 -6:
Wo ist der Messias?
Daß Herodes erschrak, wissen wir nun. Aber mit ihm ganz Jerusalem? Sicher, denn im Zorn könnte Herodes ein willkürliches Blutbad in der Bevölkerung anrichten. Warum nahm Herodes eigentlich die Magier so ernst? Nun, damals gab es eine starke Messiaserwartung. Herodes nahm dieses Messiasgeschehen so ernst, daß er durch alle Theologen der damaligen Zeit erforschen ließ, wo er seinen Nebenbuhler zu erwarten hätte. Welch ein wahnwitziges Unterfangen, Gott selbst töten zu wollen. F in teuflisches Spiel. Die Antwort ist dann auch schnell gefunden. In Bethlehem im jüdischen Land (Micha 5, 1). Nun kommt das Unglaubliche. Die Magier, die Heiden, die Astrologen machen sich furchtlos auf den Weg. Die Gottesmänner aus Israel suchen den Messias nicht. Sie fürchten die weltliche Macht mehr. Sie leben von frommen Vokabeln und Handlungen, nicht aber in der Anbetung des lebendigen Gottes. Welch eine Tragik.
Die Verse 7-8:
Die Falle
Herodes hätte, wenn Gott es zugelassen, die Magier auf der Stelle hinrichten lassen können. Doch er ist kriminell listig. Sie können mir noch nützlich sein, mag er gedacht haben. Er schickt sie als Todesboten hin. Heute würde man eine Wanze oder einen Peilsender bei der Person verstecken, um die gesuchten Führer ausfindig zu machen. Herodes will damit den Konkurrenten heimlich, ohne großes Aufsehen aus dem Weg räumen. Die Magier dienen ihm als "verdeckte Erinnerten'', als ungewollte Stasispürnasen. Natürlich lügt er sie an. Er denkt keinen Moment an Anbetung. Er ist schlichtweg ein Teufel. Und somit wird die Geburt Jesu schon gleich überschattet von Schwert, Mordgedanken und Ablehnung seines Volkes. Er, der das Leben ist und bringt, will man gleich tot sehen.
Die Verse 9 - 11:
Sie kamen, sahen und beteten an...
Sie gingen trotzdem nach Bethlehem, die Magier.
Ihr Glaube scheint unerschrocken und ist vorbildlich. Ob der Stern besonders hell zu strahlen begann über der Geburtsstätte Jesu?
Auf jeden Fall erfüllte sie eine große Freude. Wörtlich, sie empfanden eine heftige, große Freude. Sie gingen hinein und fanden das Kind, Maria wird erwähnt, Josef nicht. Das ist wichtig, damit die Jungfrauengeburt betont wird. Josef ist ja nicht der Vater Jesu. Nach orientalischer Sitte haben die Magier sich niedergekniet, dann sind sie der Länge nach aufs Angesicht gesunken, bis die Stirn den Boden berührt. Diese Haltung zeigt: ich gebe mich und mein Leben in Deine Hand. Ihre Geschenke sind solche, die eines Königs würdig sind. Sie schenken Gold, Weihrauch und Myrrhe Lt. Jesaja 60,6 wird auf diese Geschenke schon hingewiesen. Wobei Myrrhe schon Bild wird für Jesu Sterben, Weihrauch für Jesu Priesterschaft, Gold für sein Königtum.
Vers 12.
Gottes Bewahrung
Gott lenkte die Magier im Traum. Er schickt ihnen keinen Engel. So bleibt er den Heiden noch in gewisser Distanz. Gott fördert auch nicht weitere astrologische Mittel, nachdem die Magier erst einmal den Sohn Gottes gesehen und erfahren haben. Sie kehren auf anderem Wege unbeschadet in ihre Heimat zurück. Die böse Rechnung Herodes geht diesmal nicht auf Diese Zeit wird kommen, wenn Gott die Zeit für seinen Sohn bestimmt. Uns zum Heil und Erlösung.
Fragen zum Gespräch
Was können wir von den Magiern lernen? Worin können wir Herodes verstehen? Können auch wir aus unserem Leben von solchen Führungen erzählen?
Letzter Gedanke
Die Magier hatten einen falschen Glauben (Astrologie), und trotzdem erwiesen sie sich als unerschrocken und mutig, wenn es darum geht, Jesus zu suchen (Jahreslosung!). Sie wissen nicht viel, eigentlich nichts, aber sie suchten Jesus, und er läßt sich von ihnen finden. Sie beten an und lassen sich von nichts abbringen.
Das Volk Israel, die Geistlichkeit und die Politiker wissen mehr, haben viel mehr Bibelkenntnis, würden niemals auf Astrologie ihr Vertrauen setzen. Und trotzdem beweisen sie Unglauben, Feigheit und machen sich nicht auf die Suche nach dem Messias
Es zeigt uns, daß biblisches Wissen, Überzeugungen und Richtigkeiten nicht retten. Der Glaube will zur Tat werden. Und diese Tat bedeutet hier: wirkliche Anbetung des Sohnes Gottes. Wir geben uns ganzes Leben in seine Hände und wollen es ihm auch sagen. Ich gebe dir mein Leben. Mache aus mir ein Werkzeug, wie es dir gefällt. Armen.