Gedächnisstunde von Ernst Frank am 16.1.01 in Steinach
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Begrüßung
Erinnerungen: teils sehr weit zurück reichende
- altes
Haus, Treppe, besonderer Geruch, anders als in anderen kottweiler Häusern,
angenehm
- Grausrain zum Brunnenbergele hin, Start für Schlittenbahn, eines
Tages kam der Bagger und es entstand ein neues Haus, ich meine das erste
Fertighaus in Kottweil
- an manches Gespräch, viele über Alltäglichkeiten
aber auch Hilfreiches für mich
- an die gemeinsamen
Gemeinschaftsstunden:
+ kein großer Rethoriker mit flammenden Reden,
+
einfach aus dem Leben gegriffen
+ lebendig und engagiert, wenn Vergleiche
mit der Natur im Spiel waren. Dann begann er meist mit „Netwahr“. Früher wurde
dieses Wort noch hin und wieder verwendet. Deutlich erinnern kann ich mich
allerdings nur noch beim Ernst. Wenn er mit“Netwahr“ begann, war ich ganz Ohr
und ich hatte den Eindruck, die anderen auch.
+ von daher passt auch der
heutige Bibeltext. Es ist ein Bild aus der Natur heraus:
Matth 12, 33
„Nehmt an, ein Baum ist gut, so wird
auch seine Frucht gut sein; oder nehmt an, ein Baum ist faul, so wird auch
seine Frucht faul sein. Denn an der Frucht erkennt man den
Baum.“
„angefaulten Apfel hochhalten“ Meint ihr, dieser Apfel
ist so auf dem Baum gewachsen? Dieser Apfel wurde erst später faulig. Gut, es
gibt Äpfel, die schon auf dem Baum faulen. Es gibt Apfelsorten, oder Lagen,
bei denen passiert das öfter. Aber dass ein fauliger Baum faulige Äpfel
hervorbringt, ist nicht direkt schlüssig. „An der Frucht erkennt man den
Baum“ Wenn ich Euch diesen Apfel zeige, was könnt Ihr dann über den
Baum sagen? Es ist ein Brettacher, also die Apfelsorte.
Dazu möchte ich weitere Bibelstellen lesen Matth 7, 16-17 und
Joh 15,5
„An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn
Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Diesteln?“
„Ich bin
der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der
bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun
Jedes
Gewächs bringt seine eigene Art von Frucht hervor. Draußen dieser Baum bringt
mit Sicherheit keine Äpfel hervor. Und auch Feigen werde ich vergeblich darauf
suchen.
So ist es auch in Leben jedes einzelnen Menschen. Aus seiner Art
bringt er entsprechende Früchte hervor. Sie können der Umgebung gut schmecken,
oder weniger gut. Das ist Geschmacksache. Wem im Leben der Beruf wichtig ist,
der wird dort gute Früchte hervorbringen. Wem die Kinder wichtig sind, der
wird dort entsprechend gute Früchte hervorbringen. Wem die Religion wichtig
ist, der wird dort entsprechende Früchte hervorbringen, vgl die Pharisäer in
der Bibel.
Das macht Jesus immer wieder deutlich: jeder bringt
Früchte hervor. Jeder in seiner Art. Früchte hervorbringen, wie Gott
sie mag, das ist allerdings etwas Besonderes! Dazu sagt Jesus: Das
könnt ihr gar nicht! Dazu müsst ihr neu geboren werden. Dazu müsst ihr eine
neue (Pflanzen-)Art werden. Dazu müsst ihr in mir sein. Vgl. „Ich bin der
Weinstock.....“
Die Rebe (Rebe hochhalten) braucht sich keine Gedanken
zu machen, welche Art Frucht sie bringt. Sie wird Trauben hervorbringen. Wie
viele, ob größere ob kleinere, sei ein anderes Thema; aber die Rebe wird
Trauben hervorbringen. Das ist für jedem Menschen befreiend der es annimmt.
Keine Sorgen mehr zu haben, ob ich die richtigen Früchte bringe. Es ist nicht
meine Anstrengung, die mich zu Gott bringt; es ist allein das: bei, nein
in Jesus sein.
Dieses befreiende „in Jesus seine“ hatte Ernst Frank für sein
Leben begriffen:
- Er hat es in den Gemeinschaftsstunden ,die er
gehalten hat, immer wieder wiederholt
- Die beruhigende Zuversicht daraus
habe ich an seinem Krankenbett gespürt. Er hatte keine Angst, ob er nach dem
Tod bei Jesus sein darf; er hatte gewusst, es liegt nicht an seiner Leistung,
sondern an der Vergebung Jesu, und die hatte er. So ist er als Rebe am
Weinstock heimgegangen zu seinem Herrn
Wenn wir ihn noch fragen könnten, was möchtest Du uns jetzt an
dieser Stelle sagen, so bin ich überzeugt, es wäre dies:
- bleibt wie ich
am Weinstock (an Jesus)
- kommt, wenn ihr noch nicht am Weinstock seid, zu
Jesus,
- ich bin Euch vorausgegangen, macht es mir in diesem Punkt
nach.
Gott segne und begleite Euch und uns, Amen