Matth. 11, 02-06 Die Anfrage des Täufers


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Vorbemerkung: Es ist immer wieder zu beobachten, dass Menschen kurz vor ihrem Tod nochmals in Glaubenszweifel kommen. Dann brauchen sie Zuspruch. Hochgestochene Theorien sind dann wenig wert. Der Blick auf Jesus kann dann Friede und Zuversicht ins Herz bringen

V2: Johannes der Täufer saß im Gefängnis. Seine Jünger konnten ihn dort besuchen. Die Johannesjünger und Johannes selbst haben sicherlich ausführlich über Jesus diskutiert, das AT studiert, Jesus beobachtet und haben sich nicht mehr zu helfen gewusst. Also fragen sie Jesus. Bravo! Zu diesem Entschluß.

Wie oft diskutieren wir, anstatt Jesus zu fragen?

V3: „Bist Du der, der kommen soll, oder sollen wir eines anderen warten?

Johannes ist AT beheimatet. Was er dort liest passt nicht komplett zu Jesus als dem Messias. Im AT gehört zum Messias auch immer die Lösung der Machtfrage und die Bestrafung der Feinde Gottes. (Hinweis: vgl das Thema „Reich Gottes“)

Johannes selbst hat gepredigt: „Die Axt ist den Bäumen schon an die Wurzel gelegt“. Hatte sich Johannes getäuscht. Hatte er falsch gepredigt? Eine gewisse Fassungslosigkeit des Täufers meine ich aus seinen Worten herauszuhören.

Bewegt nicht auch uns die gleiche Frage? Wenn Gott die Macht hat, warum geschieht dann soviel Unrecht. Heute, wie damals. Jesus der Messias wird gedemütigt und später hingerichtet; sein Bote Johannes sitzt im Gefängnis, dem Tode nahe. Messias, wo ist nun deine Macht?

V4-6: „Berichtet was ihr hört und seht“. (aber an anderer Stelle: „selig, die nicht sehen und doch glauben“)

Die einfache Behauptung „ich bin der Messias“ hätte Johannes und dessen Jünger sicherlich nicht viel genutzt. Jesus läßt sich mit dem Maßstab messen, den jeder bibelkundige Israelit anlegte, den Verheißungen des AT (zB. Jesaja 29, 17-24). Wenn Johannes dieses Bibelwort mit den Taten Jesu vergleicht, muss er mit Nikodemus zum Schluss kommen: „Wir wissen, das du bist ein Lehrer von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen (Wunder) tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm“ (Joh 3,2).



Zusammenfassung: Johannes hat sich mit seinen Fragen an Jesus gewandt. Jesus verwies auf sein Tun. Nehmen wir noch Kreuzigung und Auferstehung hinzu, dann können wir noch mehr wie Johannes sehen: Jesus ist der Messias, der Retter, der Auferstandene. Im Leben und Tod dürfen wir seinen Worten vertrauen. Bei ihm hat Wort und Tat zusammengepasst. Damit gelten auch seine Worte für die Zukunft. Und darin verheißt er uns nicht für jetzt (das tat er auch bei Johannes und seinen Jüngern nicht) das Paradies, sondern bei seinem Vater. Freuen wir uns darauf und trösten die, die in Zweifel kommen.

Bibelarbeit zusammengestellt von Rolf Häberle