Bibelarbeit zu
Matthäus 27, 38-66 erstellt von Michael Strauch
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1.
Gliederung
2. Evangeliensynopse -
Zusätze? Anderer Blickwinkel?
3. Zur
Auslegung
1.
Gliederung
2. Evangeliensynopse -
Zusätze? Anderer Blickwinkel?
Ich verzichte hier auf
eine Synopse, weil ich die Darstellung des Matthäus so hervorheben möchte.
3. Zur
Auslegung
zu a. Alle müssen
bekennen: Jesus ist Herr
Die Räuber am
Kreuz (Verse 38;44;
Lukas 23,39ff)
Pilatus bezeugt, was er vom
Messias, den jüdischen Gelehrten und der jüdischen Frömmigkeit hält: er läßt den
„König der Juden" ans Kreuz schlagen inmitten zweier Verbrecher. Jede
Messiashoffnung, alle Erlöserdebatten brandmarkt der Römer dreifach für alle
sichtbar: das ist offener Aufruhr gegen die römische Sache. Ein Messias ist ein
Feind der pax romana. Die Juden haben diese Definition selbst, wenn auch
ungewollt, dem Römer zu gespielt.
Wie mag es bei diesem
Anblick den „Söhnen des Zebedäus" ergangen sein? In Kap 27,56 steht deren Mutter
von ferne und sieht den Herrn Jesus leiden. Ob sie sich an ihre Bitte erinnert
(Kap 20,20ff), wo sie Jesus bat, ihre beiden Söhne mögen mit Christus ebenfalls
erhöht werden? So wörtlich: (V.21) einer zu deiner Rechten und einer zu deiner
Linken. Nun sieht sie mit Grauen, wer (Kap 27,38) zu Jesu Rechten und Linken
„thront". Nein, der Herr zieht an diesem Tag alles Leid allein auf sich. Er
trägt, weil niemand anders tragen kann. Er allein ist zum Erlöser und Heiland
geworden.
Und doch geschieht an
diesem Kreuzestag etwas eigenartiges. Am Kreuz - wenn auch spottend, wenn auch
ahnend, wenn auch unwissend - sprechen doch alle vom Christus! Ziehen wir Lukas zu Rate (Lk 23,
39ff). Einer der Mörder lästerte Jesus und sagt zu ihm: Du bist doch der
Christus. Hilf Dir selbst und uns. Wir erinnern uns an Matthäus 4,3ff, wo
ähnliche Worte zu Beginn seines Dienstes fiehlen. Am Anfang des Dienstes Jesu
kam der Satan und flüsterte es ihm ein: Komm, ein Wort genügt, das Herz des
Vaters zu erweichen. Rufe die Legionen, sie scharren mit den Füssen, um Dir zu
Hilfe zu eilen. Du hast die Macht. Wenn du Gottes Sohn bist, dann....Mit diesen
Worten endet Jesu irdisches Leben bis zum Kreuz. Wenn du Gottes Sohn bist, dann
hilf Dir selbst und uns! Selbst am Kreuz verstummen die Kämpfe und Versuchungen
nicht. Doch der andere Mörder schreitet für Jesus ein, wo der Herr verstummt. In
der Wüste hat er dem Teufel gekontert mit Zitaten aus Gottes Wort. Nun schweigt
der Herr, doch am Kreuz bekennt es ein anderer. Wir haben verdient, weil wir
Mörder sind. Wir empfangen, was unsere Taten wert sind. Und somit wird eine
großartige, theologische Aussage am Kreuz den Menschen zugerufen und alles
bekommt bildhafte Züge. Die beiden Banditen und Mörder werden im übertragenen
Sinne zu Sinnbildern für alle Menschen. Denn (Römer 3,23) wir sind alle Sünder
und mangeln des Ruhmes, denn wir vor Gott haben sollten. Hier schreit noch
einmal der Adamsfluch auf, der empfängt, was seine Taten wert sind: Tod, Tod und
nochmal Tod. Der Mensch ist ein Sünder. Und verdient hat der Mensch den Tod.
Doch im selben Augenblick flackert die Hoffnung der Erlösung auf. Denn aus dem
Mund des Mörders dringt das Bekenntnis: Jesus, gedenke an mich, wenn Du in dein
Reich kommst (Lk 23,42). Darauf der Herr: „Heute wirst Du mit mir im Paradiese
sein!" Der Mörder sah den Herrn am Kreuze hängen. Und angesichts des Todes
erfaßt der Mann mehr, als Jesu Jünger nach drei Jahren mit Jesus erfaßt haben.
Dieser Jesus ist der Christus. Er wird sterben und doch leben. Der Mörder weiß,
dass er der Erlöser ist. Ich kann es nur so sehen, dass Gott - wie beim Petrus -
es ihm offenbart hat. Die Mörder, zur Rechten und zur Linken, der eine spottend,
der andere glaubend - bekennen: Jesus ist der Christus. Der Erlöser der Welt.
Der Heiland, der für der Welt Sünde den Zorn Gottes trägt.
Die Theologen und Heiden
unterm Kreuz (Verse
40-43; 47-49)
Am meisten lästern die
Pharisäer und Schriftgelehrten. So, als müßten sie sich Mut „zu lästern".
Als müßten sie die Worte der Mörder am Kreuz mit billigen, theologischen
Disputen übertünchen. Selbst am Kreuz wollen sie noch theologisch mit ihm
disputieren und merken nicht, dass sie die selben „satanischen Verse" gebrauchen
wie einst die alte Schlange in Eden und bei der Versuchung Jesu. Immer wieder,
in der Gerichtsverhandlung und auch jetzt, wiederholen sie die Worte Jesu, als
er sagte, er würde den Tempel abreißen und in drei Tagen wieder errichten. Der
Tempel, das Heiligtum der Juden, der Ort, wo Gott sich manifestiert, wo er seine
Wohnung hat. Grund und Fundament der Macht der Priesterkaste. All das wollte
Jesus den Mächtigen Theologen nehmen? Nun, der Tempel steht und du hängst am
Kreuz. Ja, du selbst bist „abgerissen", nun baue dich selber wieder auf.
Ungewollt und ungeahnt
entspringt dieser Lästerung doch das Bekenntnis der Auferstehung. Denn sie sagen
(Vers 39) „in drei Tagen". Und sie sagen (V.42): „dann wollen wir an ihn
glauben!" Spüre ich hier eine gewisse Unsicherheit? Menschen, die spotten, sind
oft unsicher. Ob sie Angst haben, was nach diesen „drei Tagen" passieren könnte?
Wir wissen ja, dass sie Wachen haben aufstellen lassen, dass genau das nicht
eintritt. Unsicherheit bei den Pharisäern? Es ist schon eigenartig, dass sie
(Vers 49) kurz innehalten und warten, ob nicht Elia komme! Denn nach jüdischem
Verständnis müsse Elia vor dem Messias kommen, in Kraft und Herrlichkeit. Doch
Elia ist schon gekommen. Und so wenig, wie sie verstanden haben, dass Johannes
der Elia war und Jesus der Sohn Gottes, so wenig verstehen sie auch, dass Jesus
sich in seinem Eli, Eli an seinen Vater wendet. Die Theologen spotten, und doch
haben sie an innerer Sicherheit verloren und warten auf ein Zeichen. Ihre Worte
werden Wahrheit werden. Jesu baut „den Tempel" am dritten Tage wieder auf. Und
auch einige der Schriftgelehrten und Pharisäer, besonders einer namens Saulus,
werden die Botschaft vom Kreuz in alle Welt tragen. Die Juden wollen Zeichen vom
Himmel. Die Heiden von der Schöpfung. Als die Elemente „aufschreien", bekommen
es gestandene Legionäre mit der Angst zu tun. Und auch aus den Vertretern der
damaligen Weltmacht kommt das Bekenntnis: „Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn
gewesen!"
So kommt aus dem Mund
der Räuber, der Mörder Jesu und der Heiden in Spott, Ehrfurcht, in wager Ahnung
und Gewissheit: Jesus ist der Sohn Gottes.
Die Schöpfung durch das
Kreuz (V.45, 50-54)
Wie erinnern uns, wie oft
von „der Nacht" die Rede war. Die Nacht im Garten Gethsemane. Die Nacht der
Verleugnung Jesu. Die Nacht der Verurteilung. Die Nacht, wo Jünger Jesu fliehen
und einer sich selbst richtet. Nun kommt sie wieder, zu außergewöhnlicher Zeit,
mitten am Tag. Eine „Finsternis", wie wir sie von 1Mose 1,2 kennen. In Genesis
steht der hebräische Ausdruck, den wir für „Durcheinander" auch im Deutschen
kenne: tohuwabohu. Ein Begriff, der anzeigt, das die Mächte der Finsternis, die
Gottlosigkeit, die Sünde mit ihrem Chaos einstellen. Die ganze Schöpfung wird
sichtbar betroffen. Drei Stunden lang dauert diese Dunkelheit an. Es ist die
Finsternis des Todes.
Gott wendet sich ab von
seinem geliebten Sohn. Gott, der Herr, ist ein Gott der Lebenden, und nicht der
Toten. Und damit wird deutlich, was der Tod an sich ist. Der Tod ist nicht das
Aufhören organischer Funktionen, das Eintreten des Hirntodes. Der Tod beginnt
dort, wo der Lebenschaffende und Erhaltende sich abwendet. Paulus sagt, der
Sünde Sold ist der Tod. Die Folge der Sünde ist Tod. Tod und Dunkelheit
geschehen dort, wo Gott sich abwendet. Gott, der Vater Jesu, der Erhalter und
Geber allen Lebens, wendet sich von seinem Sohn ab. Denn auf dem Sohn lastet die
Sünde der Welt. In diesem für Jesus grauenvollen Zustand schreit der Sohn: Mein
Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? In diesem Moment tritt der Tod
Jesu ein. Nach Lukas 23,43 blieb der Herr Jesus aber auch dann noch Herr über
Leben und Tod. Er selbst entschied, wann sein Tod eintreten soll. Er gab sich
sozusagen freiwillig in den Tod. Er ist nicht Opfer, an ihm kann die Finsternis
nicht handeln, sondern auch zum Tod hin handelt Jesus im Gehorsam. In der
größten Not, in der größten Anfechtung, nämlich dann, wo der Vater sich
abwendet, übergibt Jesus sich durch den Tod in die Hände des Vaters. So wird das
Erleiden des Todes für jeden Christen immer mit der Gewissheit der Auferstehung
verbunden bleiben, aber der Weg bis dahin und durch bleibt eine Anfechtung. Der
Tod bleibt der Feind.
Indem Moment, wo der Tod
Jesu eintritt, geschehen Erdbeben und Naturkatastrophen. Bild dafür, dass Gott
handelt. Der Zorn Gottes hat den Sohn getroffen, die Schöpfung schreit auf
angesichts des toten Schöpfers. Und zugleich wird diese Schöpfung sich öffnen
für die Osterhandlung. Aus der Erde treten - wie als eine Art Unterpfand -
Heilige hervor, die nach Jesu Auferstehung nach Jerusalem kommen und - wie
Lazarus - lebendig sind. Paulus spricht im 1Korintherbrief von 500 Brüdern.
Diese Auferstandenen machen auch theologisch deutlich, dass Jesus den Tod
bezwungen hat und das jeder, der im Glauben an ihn stirbt, auferstehen wird. Und
zwar nicht als Geist, sondern mit einem Körper.
Die Frauen vor dem
Kreuz
Wir wissen, dass die Mutter
Jesu vor seinem Kreuz mit dem Jünger Johannes stand. Nun erfahren wir von
Matthäus, dass viele Frauen mit dabei waren. Sie sahen „von ferne" zu. Darunter
so berühmte Namen wie Maria Magdalena und die besagte Mutter der Zebedäus Söhne.
Frauen und Mütter versammeln sich ums Kreuz. Ganz bestimmt verstehen sie
innerlich, was es heißt, dass der Sohn am Kreuze hängt. Durch die Mutter Maria
ging sinnbildlich das Schwert durch ihr Herz. Die Frauen schweigen. Sie reden
nicht, sie spotten nicht, sie bekennen nicht. Sie sind einfach da. Sie trauern
und sind da, wie das nur eine Mutter in der Nähe des kranken Kindes kann. Sind
sind da. Sie werden mithelfen, den Leib Jesu zu begraben. Und sie werden als
Erstes die Auferstehung erleben. Und sie werden es den Jüngern verkünden. Diese
„dienstbaren Geister" dienen dem Herrn ohne viele Worte. Nein, liebe Leserin,
ich mache daraus keine dogmatischen Schlußfolgerungen für Frauen. Ich stelle nur
fest und erlebe diese Frauen als ungemein wohltuend. Sie helfen und dienen mit
dem, was Männern oft abgeht: Wärme.
zu b. Kampf ums
Grab
Josef von Arimathia
kämpft ums Grab (V.57-61)
Jesus starb am Sabbath. Er
wurde zum Lamm Gottes, das geopfert wurde für die Sünde der Welt. Das „Vater
vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun", gilt allen: den Römern, den
Pharisäern und Schriftgelehrten, dem Volk. Alle haben die Chance, gleich dem
Mörder am Kreuz, zu Jesus zu sagen: Jesus, gedenke an mich, wenn Du in dein
Reich kommst.
Der Abend bricht an. Der
Sabbath geht seinem Ende entgegen. Ein gottesfürchtiger Mann erinnert sich
vielleicht an das, an was die Theologen nicht denken (wollen). An das Wort
Gottes aus 5Mose 21,22ff: „Wenn jemand eine Sünde getan hat, die des Todes
würdig ist, und wird getötet und man hängt ihn an ein Holz, so soll sein
Leichnam nicht über Nacht an dem Holz bleiben, sondern du sollst ihn am selben
Tag begraben - denn ein Aufgehängter ist verflucht bei Gott - , auf dass du dein
Land nciht unrein machst, das dir der Herr, dein Gott, zum Erbe gibt."
Josef von Arimathia ist ein
reicher Mann. Vielleicht ein Händler. So findet er auch mühelos den Eingang zum
römischen Statthalter. Sein Ersuchen ist ja ungewöhnlich. Pilatus soll ihm den
Leichnam überlassen? Die Leiche eines Mannes, der für soviel Wirbel gesorgt hat?
Ich weiß nicht, ob Josef Geld dafür bezahlt hat. Es wird davon nichts erwähnt.
Tatsache ist, dass Pilatus nur einen Menschen abhängen läßt, bei dem ein
römischer Zenturio sich vergewissert hat, dass er auch wirklich tot ist. Jesus
war tot. Vermutlich ging Josef in Begleitung von Legionären zu der seltsamen
Stätte. Ein wüster, grausiger Anblick muss sich dem Josef geboten haben. Leblos
hingen die drei Leiber an den Balken. Eine Leiter hoch, mit der Zange werden die
Nägel herausgerissen, und Jesu Leib behutsam zu Boden gelassen. Auf dem Boden
liegt eine ca. 4 Meter lange Leinwand mit Spezereien, vermutlich gegen den
Verwesungs- geruch. Jesus wird auf die Leinenplane gelegt, diese wird einmal
über ihn über geschlagen. So ungefär stelle ich es mir vor. Danach wurde der
Leichnam mit Binden quer zum Körper zusammen gebunden.
Josef war nicht allein.
Wieder waren es die Frauen, die schweigend (sicher mit Hand anlegend) bei Jesus
wachten. Reichen Menschen war es vorbehalten, gleich den großen Königen in
Naturmausoläen bestattet zu werden. Josef hat für sich eine künstliche Höhle in
den Felsen treiben lassen mit steinerner Sargbank. Er verzichtet und gibt Jesus
das, was er ihm an Ehre zuteil werden lassen kann. Ob er ahnte, dass er einmal
dieses Grab doch noch beziehen kann?
Vor der Öffnung wird ein
Mühlstein mit großen Ausmaßen gewälzt. Vor dem Grab saßen die Frauen.
Das Begräbnis Jesu wird mit
vergleichsweise großer Ausführlichkeit erzählt. Es treten Menschen auf, die zu
Jesus zuvor noch keinen intensiven Kontakt hatten. Die Jünger fehlen ganz. Nur
Frauen, die im alten Israel noch nicht viel Akzeptanz hatten. So macht Matthäus
deutlich: Jesus ist wirklich gestorben! Der römische Beamtenapparat hat es
bestätigt. Männer und Frauen haben ihn beerdigt. Nicht die Jünger. Jeder
Spekulation wird vorausgegriffen. Jesus ist tot.
Die Pharisäer kämpfen
ums Grab (V. 62-66)
Die Aussage Jesu muss den
Pharisäern besonders ins Mark gefahren sein. In der Gerichtsverhandlung lassen
sie es bestochene Zeugen sagen, am Kreuz spotten sie damit und nun, nach dem Tod
Jesu, läßt es ihnen immer noch keine Ruhe. Sie ahnen etwas von der Gefahr, die
gerade von dem Leichnam Jesu ausgehen könnte, nach dem Motto: der König ist tot,
es lebe der König.
Pilatus (ich frage mich,
wie er geschlafen hat nach so einem Ereignis), bekommt erneut Besuch von denen,
die er im tiefsten Herzen haßt und verabscheut: den jüdischen Hohenpriestern und
Schriftgelehrten. Kriecherisch erscheinen sie vor dem Prokurator und bringen ihr
Anliegen vor, dass so entgegengesetzt ist zu dem Anliegen des Josef. Vermutlich
oder besser, ganz sicher haben sie Wind bekommen, dass man Jesu Leichnam
abhängte. Sie argumentieren politisch. Eine Argumentation, die bei Pilatus in
den meißten Fällen greift. Auch haben sie mittlerweile begriffen, dass Jesus mit
dem Abriss des „Tempels" sich gemeint hat! Sie vermuten folgende List:
Jesus ist tot. Die Jünger schicken einen reichen, neutralen Menschen und lassen
Jesus abhängen und begraben. In einer Nacht und Nebelaktion wird der Leichnam
entwendet und die Jünger verkündigen die Auferstehung Jesu. Damit kämen die
Jünger ganz groß raus und die Pharisäer stünden als Gottessohnmörder dar. Um ihr
Image wäre es geschehen. Und das Image verbunden mit der Macht ist für die
Schriftgelehrten und Pharisäer immens wichtig. Dieser Plan ist nicht abwegig und
besticht durch seine Schlichtheit.
Für Pilatus ebenfalls
einleuchtend und zudem mit wenig Aufwand verbunden, diesen Plan zu vereiteln. So
gehen erneut Legionäre los. Diesmal begleiten sie die Theologen und schieben
Wache vor dem Grab. Ja, der Mühlstein wurde sogar versiegelt.
Somit wurden die
Schriftgelehrten und Pharisäer zu unfreiwilligen Werkzeugen Gottes. Nämlich
dafür, dass alle Welt erfahren soll: Jesus ist gestorben. Von den römischen
Behörden eindeutig festgestellt. Jesus ist begraben worden. Das Grab ist bewacht
worden. Von den Römern, von den Frauen, von den Pharisäern und Schriftgelehrten.
Selbst im Falle eines Scheintodes hätte Jesus (menschlich gesprochen) nicht die
Macht, aus dem Grab zu entrinnen. Die Legionäre hätten kurzen Prozess gemacht.
Nein, unter vielen Zeugen - darunter Freund und Feind - wird dargestellt, dass
Jesus wirklich tot war. Am ersten Tag starb Jesus und wurde vom Kreuz abgehängt
und in der kommenden Nacht ins Grab gelegt. Die Frauen saßen davor. Am nächsten
Morgen, also am zweiten Tag, wurden römische Wachen aufgestellt. Vermutlich
wurde noch nie im Leben der Beteiligten der Anbruch eines dritten Tages so mit
Spannung erwartet wie dieser.