Markus 6,1-13 Bibelarbeit, Predigt, Andacht

Otto Schaude, Reutlingen

 


Jesu Wort: Widerspruch und Ausbreitung

I. Der Unglaube der Nazarener (V. 1-6)
1. Jesus in seiner Heimatstadt

Er kommt nach Nazareth und nutzt die Möglichkeit, das anbrechende Himmelreich zu verkündigen (vgl. Mk 1,15; Lk 4,18.19), weil er auch seine Nächsten liebt. Er nützt dabei die alltägliche „normale“ Gelegenheit (V. 2a).
Doch welch überraschende Ablehnung! Voraus gingen ungeheure Erlebnisse und Zeichen seiner Vollmacht (Kap. 5). Da müsste doch gerade seine Vaterstadt stolz auf ihn sein.
Interessanterweise erfährt Jesus gerade dort Widerstand, wo man es nicht erwartet: in der Heimat; bei Verwandten; bei den Frommen! Sie waren zwar beeindruckt und verwundert. Doch das ist noch kein Glaube. Jesus will keine Bewunderer, sondern Nachfolger! Er sucht den Glauben (siehe 5,22.23).


2. Gründe für die Ablehnung


3. Was der Unglaube bewirkt

Man lehnt die Botschaft ab und schlägt den Boten! Ein Prophet (V. 4) sagt nicht, was Menschen hören wollen, sondern was Gott sagen will! Wegen dieser bedingungslosen Orientierung auf Gott hin wird er zum Außenseiter auch in der Familie – und das kann bis heute geschehen.
Erschütternd ist, dass er gerade zu Hause „nicht eine einzige Tat tun kann“ (V. 5). Die fehlende Voraussetzung dazu lag nicht bei Jesus (seine Vollmacht wurde ja gerade in Kap. 5 deutlich), sondern bei den Zuhörern. Sie wollten nicht richtig hinhören. (Einschub?) Der Glaube kommt aus dem Hören (Röm 10,14), nicht aus Wundertaten. Bei Einzelnen freilich war das Vertrauen da – die hatte Jesus im Blick (V. 5b), gerade im Umfeld des Unglaubens. Auch hier fällt Jesu Wort bei einigen wenigen (Mt 13,8) auf gutes Land. Wie tröstlich kann das bis heute für Verkündiger des Evangeliums sein – und wie schockierend ist zugleich, dass der Unglaube so viel blockiert.

4. Jesus geht weiter


II. Die Sendung der Apostel (V. 7-13)

Jetzt soll also die Botschaft des durch Jesus anbrechenden Gottesreiches in die Weite! Sie muss unter die Leute durch die von Jesus berufenen und ausgerüsteten Boten.

br> 1. Er ruft sie zu sich

Ehe es an die wichtige Arbeit geht, heißt es: bei Jesus zusammenkommen. Sammlung vor jeder Sendung! (Wir beachten: Auch nach dem vollendeten Werk sammeln sie sich bei Jesus: V. 30). Wir brauchen vor jedem Auftrag die Zurüstung und müssen deshalb zu Jesus kommen – nicht „zu uns selbst“.

Der Mensch muss zuerst von Gott empfangen, dass er habe zu geben. Deshalb sind auch unsere Gemeinschaftsstunden und vielfältigen Angebote so wichtig! Jesu Wort stellt uns in zwei bedeutende Grundbewegungen hinein:


2. Er sendet
Jetzt geht es an die Arbeit. Diese Sendung ist durch dreierlei besonders geprägt:


3. Er gibt Vollmacht.

Sie ist „gegeben“ und niemals natürliche Begabung oder gar Besitz der Jünger. Sie ist aber auch nötig, da die „unreinen Geister“ Realität sind – und stärker als wir (Eph 6,12). Zudem müssen wir wissen: Es sind oft viele (vgl. 5,9). Hier wird deutlich: Die Gemeinde Jesu steht immer an der Front, wo sie bedroht ist durch die unsichtbaren Finsternismächte, aber bewahrt durch die göttlichen Lichtsmächte. Es ist ja nicht entscheidend, ob wir etwas tun, sondern in welcher Kraft und Macht es geschieht.

4. Die Boten sind unterwegs

Wichtige Einsichten vermittelt dieser kurze Abschnitt:
1. Wesentlich für unser Leben und unseren Dienst ist der „Zweitakt“: Sammlung und Sendung; Arbeit und Ruhe. Beides hat Gott schöpfungsmäßig gewollt, und beides muss treu und ganz angenommen sein.
2. Jesus will, dass wir von ihm abhängig sind, möglichst wenig „materielle Güter“ anhäufen und alles dem Reich Gottes zur Verfügung stellen..
Wie ganz anders ist heute vielfach die Realität – auch unter Christen!
3. Die Boten Jesu werden von anderen versorgt. Sie durften erwarten, dass sie in den Häusern aufgenommen (V. 10) und versorgt wurden. Das gilt auch heute, denn „so hat auch der Herr befohlen, dass die, die das Evangelium verkündigen, sich vom Evangelium nähren sollen“ (1.Kor 9,14).

Otto Schaude, Reutlingen

Impulse zur Veranschaulichung für Kinder und Erwachsene:

 

Entnommen aus: http://www.agv-apis.de/main.jsp?navid=725