Lukas 1, 1-17 Gott ist gnädig

Gnadauer Bilbellese 18.12.00


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Lukas schreibt die Geschichte von Jesus an einen angesehenen, gebildeten, nach Gott suchenden Mann namens Theophilus. Lukas nennt einige interessante Aspekte seines Vorgehens: Er berichtet über geschehene Ereignisse (keine Märchen), nennt die Quellen seines Berichts (Apostel), zeichnet ür Theophilus die Lehre auf, die Grundlage für seinen Glauben ist. Die Eltern von Johannes dem Täufer stammen beide aus dem Pristeradel. Zacharias muss jährlich zweimal den Tempeldienst übernehmen. Während des Gebets (Räucheropfer) überbringt der Erzengel Gabriel Zacharias eine wichtige Botschaft Gottes: Dein Gebet ist erhört. Dabei wird nach einem Nachkommen und um das Erscheinen des Messias gegangen sein, der sein Volk erlösen soll. Der Name Johannes bedeutet „Gott ist gnädig“. Er könnte darauf hindeuten, dass Gott in Jesus seine Gnade sendet. Gott befindet das kinderlose, alte Ehepaar für würdig, an ihnen ein Wunder zu tun und ihnen ein Kind zu schenken. Durch die plötzliche Engelserscheinung überkommt den Zacharias verständlicher Weise die Furcht, die aber durch den Zuspruch Gabriels schnell verschwindet. Die Botschaft des Engels ist Mittelpunkt und Höhepunkt des Textes: Johannes wird Israel auf die Heilstat und den Heilsbringer vorbereiten und dem Messias als Herold vorausgehen und ihn bezeugen. Das entsagende Leben, die Askese, wird von Gott selbst auferlegt. Es ist für die Aufgabe des Johannes eine wichtige Voraussetzung.

Eine der Hauptaufgaben der Christen in dieser Welt ist der eindeutige Hinweis auf Jesus Christus. Jesus ist jedem Menschen gnädig und stellt die Verbindung zu Gott her. Unser ganzes Leben soll ein Hinweisschild auf Jesus Christus sein, so wie es Matthias Grünewald auf dem Isenheimer Altar in Colmar mit dem überdimensionalen Zeigefinger Johannes des Täufers darstellt.