Johannes 5, 39-47
Verfolgung und
Toetung – Gefahr für Jesus und für die Gemeinde
Wer
über Joh 5 predigt, begibt sich auf gefaehrliches Terrain. In diesem Kapitel (5,16-18) tauchen
zum ersten Mal im Johannesevangelium Menschen auf, die Jesus verfolgen und toeten wollen. Die Gefahr beim Predigen besteht darin, dass
man scheinbar legitim über die boesen Juden predigen koennte, weil sie Jesus toeten
wollen, obwohl er einen langjaehrig Kranken geheilt
hat. Man koennte über die gesetzestreuen und sturen
Juden predigen, die lieber einen Menschen krank auf seinem Lager gesehen haben
als ihn am heiligen Sabbat eine Liege tragen zu sehen und damit das Gebot, am
Sabbat nichts zu tragen, zu übertreten.
Wie man nicht
predigen darf
Man koennte, ausgehend von Joh 5,
über die Juden predigen, die zwar dem Taeufer
huldigten, aber es nur taten, um Hochstimmung zu geniessen
und sich gleichzeitig seine Botschaft vom Leib zu halten.
Man koennte über die Juden von 5,36ff predigen, die nie auf
Gottes Stimme gehoert haben, die Bibel falsch
ausgelegt haben und bei allem hauptsaechlich um ihre
eigene Ehre besorgt waren und nicht um die Ehre Gottes.
Man koennte so scheinbar legitim predigen, weil sich die
Anklagen wirklich an Juden gewendet haben, allerdings:
an eine bestimmte Gruppe, die
den Tod Jesu suchte und
spaeter sicher auch den Tod von
Nachfolgern Jesu suchte (Joh 16,2).
Der Anspruch Jesu
auf alle Menschen und in jeder Zeit
Aber wir würden auf diese Weise falsch predigen. Wir würden im
ersten Jahrhundert fest stecken bleiben und den Anspruch Jesu auf alle Menschen
und auf uns auch verleugnen.
Worüber also predigen?
Die Menschen – wie den Kranken – in den Mittelpunkt rücken, die
über viele Jahre ihres Lebens, vielleicht über alle Jahre am Rande stehen mit
ihren Hoffnungen.
Sachzwaenge benennen – (bei einigen Juden
war es der Sabbat) – denen wir Vorrang einraeumen und
an deren scheinbaren Unveraenderlichkeit man nicht
rütteln darf.
Die Jesusfeindlichkeit und die Jesusfreundlichkeit von Christen
ansprechen
Die Wohlfühlmentalitaet von Christen in
Massen und Gruppen hinterfragen und nach dem eigentlichen Ziel von christlichen
Gruppen und Massen suchen
Unsere Ehrsucht und unser in den Mittelpunkt streben konfrontieren
mit dem Suchen nach der Ehre Gottes
Ueberlegen, was das Ziel eigenen Bibellesens und –forschens allein
und in Gruppen ist. Fundamentalistische Auslegung und dogmatische Auslegung mit
an Christus gebundener Auslegung konfrontieren.
Einen oder zwei
dieser Schwerpunkte in der Predigt herausgreifen
Worüber also predigen? Den einen oder zwei dieser Schwerpunkte
herausgreifen.
Diese Abhandlung ist hier entnommen:
http://www.erlangen-evangelisch.de/johannesevangelium/index.htm