Einleitung zur Apostelgeschichte
von Michael Strauch
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1. Die Apostelgeschichte
1.1. Überschrift des Buches
Im griechischen Grundtext steht praxeis
apostolon. Wohl die frühest überlieferte Überschrift. In der lateinischen
Vulgata heißt es: Acta apostolorum. Zu Deutsch: Die Taten von
Aposteln. Damit ist der Anspruch auf eine vollständige Biographie
ausgeschlossen. Es geht bei der Apostelgeschichte um Ausschnitte aus ihrem
Wirken.
Kata Lukan - nach Lukas. Diese Ergänzung steht im Grundtext
nicht da. Warum? Weil das Lukasevangelium und die Apostelgeschichte
ursprünglich ein Doppelwerk waren.
Der frühe Kirchenhistoriker Eusebius nennt
die Apostelgeschichte "Das Evangelium des Paulus!" Spätere Theologen
wie Guthne nennen es: Evangelium des Heiligen Geistes und E.Aebi: Taten des
auferstandenen Herrn durch seine Apostel.
1.2. Wer war der Verfasser Lukas
Lt. Eusebius ist Lukas:
·
gebürtig
aus Antiochien
·
von
Beruf Arzt
·
jemand,
der viel Verkehr mit den Aposteln geführt hat.
·
jemand,
der von Gott inspiriert aufgeführt hat, wie man Seelen für die Ewigkeit
gewinnen kann.
1.3. Der Adressat, Ort und Zeit der Abfassung
Vergleiche dazu den Prolog in Apg 1, 1-3 mit Lk
1,1-4. Sie sind identisch. Auch die Apg. gilt zuerst einem Mann namens Theophilus.
Wer war er?
·
kein
Jude, ein Römer (viele jüdische Begriffe werden übersetzt oder erklärt)
·
Heimat:
Italien
·
hoch
gestellte, gebildete Persönlichkeit mit guten Kontakten zu oberen Kreisen
·
allgemeine
Kenntnisse vom Ev. sind vorhanden
·
es
geht um Glaubensstärkung
·
Theophilus
soll für die Verbreitung sorgen.
Lukas hat die Apostelgeschichte vermutlich in
Rom geschrieben, zumindest vollendet während der 2-jährigen Gefangenschaft des
Paulus und dann abgebrochen.
Wir wissen nicht genau, wo und wann die Apg geschrieben
wurd. Lt Apg 28,30.31 und seit Kap 21,31 - Paulus gefangen. Der Schluss
befremdet. Was wurde aus ihm? Mögliche Antworten:
·
Der
Verfasser hört aus zeitlichen Gründen auf. Er kann die Antwort noch nicht
geben, da der Prozess um Paulus noch nicht abgeschlossen ist.
·
aus
politischen Gründen: Möglichweise unterbricht die Christenverfolgung unter Nero
die Fertigstellung.
·
Evtl.
will Lukas reisen und hört aus privaten Gründen auf.
·
Lukas
hört aus literarischen Gründen auf. Sprich: Lk wollte ursprünglich eine
Trilogie schaffen: Ankunft - Martyrium in Rom. Der dritte Bericht war nicht
mehr möglich, aber so ist der Schluss verständlich.
·
Letzte
Möglichkeit: Lukas starb.
Die Apg wurde aber sicher nicht vor den 60`er
Jahren geschrieben. Festus lebte 62 n.Chr.Terminus a quo (Apg 24,27/ 28,30).
Andere Möglichkeit: Sie wurde aber auch nicht
später als bis zu den 80`er oder 90`er Jahren geschrieben. Terminus ad quem.
·
E.Aebi:
Auf alle Fälle vor den 70`ern. Siehe Kap 21,30 - die Rede vom Tempel - er steht
ja noch (70 n.Chr. zerstört). Oder Kap 23,2: Ananias im Amt. Kap 25,1:
Jerusalem steht noch.
·
Andere
sprechen für die frühen 60`er Jahre. Der Prozess von Paulus bewirkt ein
gewisses Interesse in Rom am Christentum. Das entstandene Interesse wird durch
das Evangelium und die Apostelgeschichte gefördert und befriedigt.
·
Andere
datieren in die späten 60`er Jahre. Auf dem Hintergrund des aufrührerischen
Judentums kann das Christentum nun positiv dargestellt werden (Jüdischer
Aufstand - Massada - 69 n.Chr.)
·
Für
die 70`er Jahre spricht: Unter Kaiser Vespasian kehrte Ruhe ins Land. Es ergab
sich eine geschütze Atmosphäre, in der man literarisch arbeiten kann.
·
Für
die 80`er und 90`er Jahre spricht: Kaiser Domitian. Unter ihm (gegen seinen
Willen) drang das Evangelium bis in die höchsten Kreise. Ob Theopilus ein
Zeitgenosse Domitian war?
1.4. Anlass und Ziel
Weshalb wurde das Buch geschrieben? Wir
unterscheiden einen unmittelbaren und mittelbaren Anlass:
1. Der unmittelbare Anlass:
Dem Theophilus soll eine Fortsetzung zum
Evangelium gegeben werden. Es geht darum aufzuzeigen, wie das Evangelium seinen
Siegeszug aus der Provinzstadt Jerusalem in die Weltstadt Rom durchlebt.
2. Der mittelbare Anlass:
Ein Mensch, der zuvor dem Heidentum angehört
hatte, nun aber Christ geworden ist, soll im Glauben gestärkt werden. Darüber
hinaus gilt diese Glaubensstärkung allen Christen bis heute.
Darüber hinaus agiert Lukas auch als Historiker:
Er schreibt einen Geschichtsbericht und führt
die Linie: Die Heilsgeschichte Gottes vollzieht sich in der Weltgeschichte und
umgekehrt.
Kennzeichen dafür sind die Nennung von Kaiser -
und Amtspersonen des römischen Reiches wie z.B. Kap 18,11: Kaiser Claudius.
Weiter Kaiser Agrippa I und der II. Dann Prokuratoren wie Festus und Felix.
Er führt die geistliche Geschichte auf und
führt die Linie so:
·
Handeln
des auferstandenen Herrn durch den Heiligen Geist
·
Apg
2: die Gründung der christlichen Gemeinde in Jerusalem
·
Christstein,
dass sich in der Erfüllung des Hl. Geistes auswirkt (K.19)
·
Die
erste Aussonderung von Missionaren durch den Hl. Geist und Gemeinde (K.13)
·
Das
Wirken des Heiligen Geistes in der Mission (Kap 16)
Als weitere Ziele gelten:
·
Apologetische
Schrift gegenüber den Juden: AT wird als göttliche Autorität anerkannt und
nicht ausgeklammter. Zugleich für die Römer: die Christen stellen keine
politische Gefahr für das Reich dar.
·
Informationsschrift:
Lukas klärt die Römer über das Christentum auf.
·
Theologisches
Dokument: Darstellung der ersten Missionsgeschichte
1.5. Besondere Merkmale der Apostelgeschichte
Die Apostelgeschichte berichtet vom
geschichtlichen Handeln Gottes durch seinen Heiligen Geist weltweit. Es
beginnt mit der explosionsartigen Erweckung unter den Juden, z.B. in Kapitel:
·
1,15:
120 Jünger
·
2,41:
3000 Menschen
·
2,47:
täglich kamen mehr hinzu
·
4,4
: 5000 Männer in der Gemeinde
·
5,14:
immer mehr glaubten
·
6,7
: immer mehr, auch jüdische Priester!
Ein weiteres Merkmal ist die Darstellung, wie
die erste Gemeinde Jesu ausgesehen hat:
·
Es
beschreibt also das Urgemeindeleben Jesu - siehe Kap 2,42ff, 4,23ff).
·
Es
beschreibt die Verwirklichung des Missionsbefehls Jesu (Mt 28,18/ Apg 1,8):
Jerusalem-Samaria-Heiden
·
Es
beschreibt das Vorbild des Petrus (Kap 1-12). Siehe seine Evangelisations-predigt
in K.2 und 10). Seinen Eifer für die Gemeinde in K.5. Sein Herz für die Armen
in K.6 und seine Offenheit für Gottes Reden in k.9, 32ff)
·
Es
beschreibt das Vorbild des Paulus: siehe die Kapitel 13-28. Genauer die
Bekehrung des Saulus in K.9 (Verfolger-Bekenner). Seine vorbildliche
Missionsstrategie K 13 und 14. Paulus als Juden- und Heidenmissionar K. 13 und
17.
·
Es
werden die ersten großen Konflikte in der Gemeinde dargestellt wie z.B. K.5,
K.6 und K15 und wie die Apostel diese Probleme im Heiligen Geist gelöst haben.
·
Es
wird dargestellt, wie die Gemeinde geistlich nach innen
wächst und zahlenmäßig nach außen.
·
Die
Apg zieht aber auch eine Leidenslinie wie: Geißelungen, Steinigungen,
Schiffbrüche, der Tod des Stephanus. Daraus erwächst aber im Bild des
sterbenden Weizenkorns nur noch mehr Segen für das Reich Gottes. Durch die
Vertreibung der Gemeinde in Jerusalem gelang die Gemeinde nach außen. Durch den
Widerstand der Juden gelang das Evangelium zu den Heiden etc.
1.6 Zeitschema
Kap 1: Kurze Zeit nach Tod und Auferstehung
Jesu Christi: ca. das Jahr 30 n.Chr.
Kap 12: Herodes Agrippa stirbt: Das ist das
Jahr 44 n.Chr.
- von Kapitel 1-12 erstreckt sich also ein
Zeitraum von 14 Jahren -
Kap 13: 1.Missionsreise. Ca. das Jahr 46 n.Chr.
Kap 28: Ankunft in Rom: Ca. das Jahr 62.
- Von Kapitel 13-28 erstreckt sich also ein
Zeitraum von 16 Jahren. So dass die Apostelgeschichte einen Zeitraum von
ungefär 32 Jahren umfasst.
1.7: Aufbau und Inhalt
Siehe Apg 1,8:
"Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes
empfangen..." siehe dazu Apg 1 + 2
"und werdet meine Zeugen sein in
Jerusalem..." siehe dazu Apg 3-7
"in ganz Judäa und Samaria..." siehe
dazu Apg 8 - 12
"und bis an das Ende der Erde..."
siehe dazu Apg 13-28
Für den Inhalt empfehle ich die Einleitung zur
Bibel von E.Aebi
2. Textbetrachtung zu Kapitel
1
2.1. Das Verzahnungsprinzip Lukas und Apg
Vgl.
·
Lk
24,46ff: Thema: Die Verheißung des Heiligen Geistes
·
Lk
24,50ff: Himmelfahrt Jesu
·
Lk
24,52ff: Warten auf den Heiligen Geist
Und nun der Vergleich mit Apg 1, 3-14:
·
Die
Thematik ist ähnlich
·
Vers
3: Wartung und Verheißung des Hl. Geistes
·
V.9:
Himmelfahrt
Diese literarische Verknüpfung nennt man auch Verzahnungsprinzip!
Dieses Verzahnungsprinzip setzt sich for im Adressaten - siehe dazu Lukas 1 und
Apg 1.
2.2. Thema: was geschieht nach der Himmelfahrt
Jesu
2.2.1. Das Prinzip der 40 Tage (Vers 3)
siehe dazu:
1Mose 7,4: Sintflut - 40 Tage
2Mose 24,18: Mose war 40 Tage in der Wüste
1.Könige 19: Elia brauchte 40 Tage bis zum
Horeb
Lukas 4: Jesu Versuchung in der Wüste 40 Tage
lang
40 Tage werden oft in der Bibel erwähnt als
eine Zeit des Wartens, bis Gott entscheidend eingreift!
2.2.2: Herrschaft-, Reich- und Himmelfahrt Jesu
(Vers 3)
Lukas macht nochmal deutlich: Jesus lebt. Er
ist optisch wahrnehmbar gewesen, ebenso akustisch und physisch.
Jesus spricht vor seiner Himmelfahrt noch
einmal vom Reich Gottes! Was meint der HERR mit dem Reich Gottes?
·
Herrschaft
Gottes meint die Art und Weise, wie Gott regiert. Seine Herrschaft ist nicht
vergleichbar mit der irdischen Ausübung. Sie wird über-natürlich, vom Himmel
her ausgeführt (vgl. Mt 13)
·
Mit
Reich Gottes ist der Be-Reich gemeint, wo man Gott willentlich
(Willensentscheid) und willig dient (vgl. 1Tim 2,4)
·
Jesus
Christus ist der Anfang dieses Reiches Gottes auf der Erde (vgl. Lk 17,21 -
"ist" und Lk 22,42 "lebt")
·
Reich
Gottes meint Christusnachfolge. Vgl. 2Kor 5,17 - Menschen, die in Christus sind
und Gal 2,20 - Menschen, in denen Christus ist.
·
Es
ist der Leib Christi, die Gemeinde Jesu (vgl. Eph 1,21 und 4,12-16). Die
Gemeinde Jesu ist die äußerliche Gestalt des Reich Gottes (Rö 14,17)
·
Vollkommenheit
- 1Kor 15,28 und Offb 21, 1-5
·
Wenn
Jesus vom Reich Gottes spricht, so spricht er von der ganzen Heilsgeschichte -
Apg 8,12/ 28,23
2.2.3. Vers 4 und 8: Tischgemeinschaft und
Geistverheißung
Vers 4: " Versammelt war..." heißt
vom griech. her wörtlich: mit jemanden Salz essen. Übertragen meint es: am
Tisch sitzen, gemeinsam essen und trinken = Jesus kann mit seinem
Auferstehungsleib essen und trinken (Beweis). Dazu ist es ein Vorbild für die
christliche Gemeinschaft / Tischgemeinschaft. Jesus zeigt hier seine ganze
Verbundenheit zu den Jüngern.
Jesus verheißt hier die
"Geistestaufe". Die Jünger sollen darauf warten. Geisttaufe: im
griech. steht "en pneumati" - in den Geist hinein.
Vers 8: Die Wirkung dieser Taufe ist die
Zeugenschaft! Martüs - vgl. Martyrer meint eigentlich den Zeugen vor dem
Gericht. Den Kron- oder Blutzeugen. Er ist also immer Zeuge für die Wahrheit
und wird - weil er für die Wahrheit einsteht, leiden.
2.3. Das Auffahrtsgeschehen (Verse 9-12)
Das Himmelfahrtsgeschehen ist sehr nüchtern
dargestellt:
·
Auffällig
ist, dass es heißt: Er wurde (passiv) aufgenommen. An Jesus wirkt eine Kraft
von oben. An ihm wird gehandelt. Jesus selbst handelt nicht.
·
Das
Geschehen wird von Augenzeugen gesehen.
·
Vgl.
dazu sichtbare Zeichen Gottes: Wolkensäule 2Mose 13,21 und 2Mose 14,19;
Stiftshütte 2Mose 33,9 und 2Mose 40,34; Wolke: Mk 9,7 und Mt 17
·
Jedesmal
verhüllt die Wolke die Herrlichkeit Gottes. Jesus wurde also direkt vom Vater
aufgenommen. Siehe dazu Apg 2,32-36 - Die Rechte Gottes (Kol 3,1 sowie
Ps 118, 15.16)
·
"...als
sie ihm nachsahen..." vom griech. übersetzt Elberfelder besser mit:
"gespannt nachsehen". Es besteht ein Gemisch an Gefühlen und
Empfindungen.
·
"siehe"
- im griech. kai idou - dieses Wort, besonders bei Matthäus wird stets
gebraucht, wenn Gott in heiliger Weise ins irdische Geschehen eingreift. Siehe
dazu die Engel, die dastehen. Vergleiche wiederum die 2 Männer in weißen
Gewändern bei Jesu Auferstehung. Beidesmal eine himmlische Zeugenschaft.
Wiederum greift das Verzahnungsprinzip von Lukas und Apg.
·
Die
Auferstehungsbotschaft der Engel in Lk 19,13 lautet: geht und handelt. In der
Apg. ist eine Wiederkunftsbotschaft. Sie gibt im Gehen und Handeln zusätzlich
Trost und Kraft.
·
Der
Ölberg. Vgl. dazu Sacharja 14, 3-9
·
Die
Jünger kehren nach Jerusalem zurück. Sie haben die Gewissheit, es wird alles so
eintreffen, wie der Herr es gesagt hat.
Fazit:
3 Aspekte sollen betont werden. Die Zuteilung
des Heiligen Geistes ist grundlegend für jeden Zeugendienst.
Echter Zeugendienst geschieht immer im Blick
auf den wiederkommenden Herrn.
Dieser Horizont vermittelt dem Christen Treue
und Geduld.
2.4. Die Zeit des Wartens Apg 1, 13+14
"...Dieses Haus..." Um welches Haus
es sich handelt bleibt unbekannt. Evtl. das Haus der Mutter des Markus
(Mark.ev.).
"Obergemach": ein Ort der Ruhe, der
Absonderung - Ort des Gebets! Vgl. dazu 1Kön 17,19 Elia; 2Kön 4 - Elisa;
Dan 6 - Daniel; Apg 9,37ff - Petrus.
"...einmütig im Gebet...": Zeiten des
Wartens nützt man am Besten als Zeiten des Gebets! Mut und Kraft zur Geduld.
2.4.1. Die Apostelliste in Vers 13
Die Liste ist nicht identisch mit Lk 6 an
entscheidender Stelle. Lukas nimmt die Hauptpersonen nach vorne (Luk
6=Brüderpaare). Nun werden die Paare nach ihrer Bedeutung vertauscht.
"...einmütig im Gebet...": im griech.
homotümadon: Mut zum Herrn. Ausrichtung auf den Herrn. Mut zu Warten. Mut,
diesen Herrn zu bezeugen. Das Gebet bewahrt uns den Blick auf`s Ziel.
"...mit den Frauen..." vgl. Luk
8,2ff: Frauen aus Galiläa; Lk 23,49-55 und 25,10: Frauen, die mit Jesus waren;
1Kor 9,5: Frauen der Apostel.
"...Maria, Mutter Jesu...". Sie wird
namentlich und das letzte Mal im NT genannt. Sie ist eine unter vielen (vgl. Mk
6,3: die Söhne der Maria. Mk 3,21 und Joh 7,3-5). "Jakobus" ist
vermutlich hier der Bruder des Herrn. Er starb unter Herodes Agrippa.
2.5. Die Nachwahl des 12.Jüngers - Apg 1, 15-26
Petrus gebührt eine besondere Rolle. Er steht
auf. Er ist Wortführer. Und doch Primus inter pares (Erster und Gleichen) - Joh
21,15ff. Petrus ist eine Art Gemeindeleiter. Der Rest sind Gemeindeälteste.
2.5.1. Die Rolle der Gemeinde
Sie ist Gemeindeversammlung. Es heißt: sie
beteten miteinander. Die Gemeinde ist nicht passiv. Sie trägt Mitverantwortung.
Sie beten und verantworten zusammen die Wahl des neuen Apostels. Welche
Kriterien werden angelegt?
·
Ein
Mann, der von Mt 3 (Amtseinsetzung Jesu) bis hin zu Apg 1
(Himmelfahrt/Inthronisastion) dabei war.
·
Er
muss Zeuge der Auferstehung Jesu sein
·
Treue
zu Jesus - sprich ein bewährter Mann
·
ein
Mann, der die Fähigkeit besitzt, eine gesunde Lehre weiterzugeben. Das setzt in
diesem Fall eine 3-jährige Lebensschule mit Jesus voraus und das intensive
40-tägige Aufbaustudium.
Doch es steht die Frage im Raum: muss die Lücke
im Jüngerkreis unbedingt geschlossen werden? Ja, weil:
·
Jesus
ursprünglich 12 Jünger erwählt hat
·
Der
Auftrag, zu richten in Mt 19,28 - von Jesus selbst erteilt - richtet sich an
den Zwölferkreis.
·
Psalm
109,8
Die Gemeinde akezptiert Petrus in vollem Maße.
Zwei wichtige Punkte sind für die Entscheidung wichtig:
1. Das Gebet
2. Das Los
Im griech. wird der Kürios angerufen.
Jesus selbst soll den 12.Apostel einsetzen und bestätigen. Lt Spr 16,33 hat
Gott das Los eingesetzt. Es ist aber eine Praxis vor Pfingsten
geblieben. Denn nun führt der Heilige Geist.
Warum wurde Paulus nicht in Erwägung gezogen?
Er erfüllt nicht die Anforderungen, wie hier aufgeführt. Vgl. Agp 22,17+18//
23,11. Auch Paulus erhebt keinen Anspruch auf diese Vollständigkeit.
2.5.2: Was ist mit Judas Iskarioth
Der Bericht differenziert sich von Apg 27. Lt.
Vers 18 hat Priester den Acker gekauft. Nach Apg hat Judas den Acker gekauft.
Gemeint ist: Dem Judas gehörte ursprünglich das Geld und damit wurde der Acker
und damit ein Friedhof für Fremde gekauft. Die Todesart: Erhängen und
anschließender Sturz in die Tiefe.