Apostelgeschichte 20,17-38
Das Wichtigste zum Schluss
Paulus begegnet am Ende der dritten Missionsreise in Milet den Gemeindeältesten von Ephesus. Er hat mit ihnen über zwei
Jahre verbracht, die Gemeinde geprägt und viel Schweres mit ihnen gemeinsam durchgestanden. (Apg 19) Er ahnt,
dass er die Ältesten jetzt zum letzten Mal sehen wird und diese Vorahnung prägt
das Zusammentreffen. (V. 25 und 38) Paulus hinterlässt den Gemeindeältesten
ein Vermächtnis mit einem sehr persönlichen Teil und einem Teil, der sich auf
die Gemeindeleitung bezieht.
Paulus als persönliches Vorbild
Er greift auf die gemeinsame Zeit zurück und ruft in Erinnerung, wie er sich in
der Gemeinde verhalten hat. Er ist standhaft geblieben in Anfeindungen (V. 19)
und hat seinen Auftrag der Verkün-digung treu erfüllt
(V. 20f). Seinen Weg macht er abhängig von der Führung des Heiligen Geistes,
auch wenn er schon weiß, dass der Weg sehr schwer wird. Er stellt den Gehorsam
sogar ganz klar über den Schutz seines eigenen Lebens und befiehlt sich ganz in
Jesu Hände. So kann er getrost und mit einem reinen Gewissen Abschied nehmen.
Sehr viel Wert legt er darauf, dass er sich finanziell nicht von der Gemeinde
abhängig gemacht hat (V. 33f). Er erhebt es nicht zur Pflicht für Mitarbeiter,
finanziell komplett auf eigenen Beinen zu stehen (1. Kor. 9,14f), aber er kann
so in aller Freiheit das Wort predigen.
Mit diesen Ausführungen zeigt er sich als ein großes Vorbild der Gemeindeältesten in Ephesus. Wie intensiv seine persönliche
Beziehung zu diesen Ältesten ist, zeigt sich am Schluss des Ab-schnitts.
Er betet mit ihnen und sie verabschieden sich mit hoher emotionaler
Beteiligung.
Hilfe für die Gemeindeleiter
Paulus ruft den Ältesten von Ephesus zum Abschied die wichtigsten Grundlinien
der Gemeindeleitung in Erinnerung:
V. 28: Es geht um die Leitung der „Herde“, die nicht den Leitern gehört, sondern
Gott selbst. Die Leiter sind durch den Heiligen Geist eingesetzt, ihm sind sie
verantwortlich, die Herde gut zu weiden.
Die Ältesten sind Bischöfe, damit ist hier kein umfassendes kirchenleitendes Amt gemeint, sie sind vielmehr eingesetzt
als „Aufseher“ (so die wörtliche Übersetzung), als Verantwortliche für die
Gemeinde.
V. 29f: Paulus spricht das Thema Irrlehre als größte Gefährdung der Gemeinde
an. Auf dem Grund des Evangeliums haben die Ältesten sich mit falscher Lehre
von innerhalb oder außerhalb der Gemeinde auseinander zu setzen.
V32: Paulus befiehlt die Ältesten Gott und „dem Wort seiner Gnade“. Das heißt:
Nicht die Gemeindeleiter, sondern der gegenwärtige Herr selbst bewirkt den
Bestand der Gemeinde. Sie ste-hen nicht über, sondern
unter dem Wort, sie leiten nicht mit Gewalt und mit ihrer eigenen Autorität,
sondern mit der Autorität seines Wortes.
Fragen zum Gespräch:
Pfarrer Markus Schanz, Vöhringen
Impulse zur Veranschaulichung für Kinder und Erwachsene:
© 2005 die
Apis
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