Apostelgeschichte 18, 22-19,22 Bibelarbeiten und Andachten von A. Christlieb und Anderen

 

Aus: http://www.life-is-more.at/life/predigten/bibel_ap.php

 

Apg 18,22 A.Christlieb Drei Besuche des Paulus.

I. Paulus besucht die Gemeinde in Jerusalem. Apostelgeschichte 18, 22.

Im 22. und 23. Vers werden uns drei Besuche von Paulus berichtet, die auch für unser Christenleben ihre Bedeutung haben. Zuerst sein Besuch bei der Muttergemeinde in Jerusalem (denn diese ist mit dem Ausdruck ,,die Gemeinde" gemeint).

Dieser erste Besuch beweist uns, wie sehr dem Paulus daran gelegen war, das Band mit der ersten christlichen Gemeinde und damit auch das Band mit der Gesamtchristenheit aufrecht zu erhalten. Es schien manchmal, als wollte sich dieses Band lockern. In Jerusalem bestand eine streng gesetzliche Richtung, welche die Arbeit des Paulus nicht ohne Mißtrauen ansah (Kap. 15, 5; 21, 20. 21).

Demgegenüber sagt Paulus nicht etwa: Es ist mir ganz gleichgültig, was diese oder jene Christen in Jerusalem über mich denken. Vielmehr suchte er, wo er nur konnte, alle Mißtrauenswolken durch persönliche Fühlungnahme mit der Gemeinde in Jerusalem zu zerstreuen. Er handelte damit ganz im Sinne Jesu, dem die Einigkeit aller seiner Jünger so besonders am Herzen lag (Johannes 17, 21; vergleiche Epheser 4, 3 - 6).

Laßt auch uns immer darauf bedacht sein, das Band mit allen Gotteskindern zu pflegen und zu befestigen und aller Zertrennung entgegenzuarbeiten.





A.Christlieb Drei Besuche des Paulus.

II. Paulus besucht die Gemeinde in Antiochien. Apostelgeschichte 18, 22 b und 23 a.

Sein zweiter Besuch galt Antiochien. Weshalb ging er dorthin? Hier war der Kreis, in welchen die göttliche Führung ihn einst hineingestellt hatte. Dorthin hatte ihn Barnabas in die Arbeit berufen (Kap. 11, 25 und 26). Hier wohnten die Beter, welche durch göttliche Erleuchtung zuerst seine Aufgabe in der Heidenwelt erkannt hatten. Von hier war er einst ausgesandt worden (Kap. 13, 1 - 3).

Wenn Paulus im Lauf der Jahre noch so große und wichtige Wirkungskreise gefunden hatte, so besuchte er doch immer wieder diese Gemeinde, mit der er durch seine Führung in allererster Linie verwachsen war (Kap. 14, 26 - 28).

Auch wir wollen niemals eine Verbindung, die Gott uns durch unsere Lebensführung in besonderer Weise wichtig gemacht hat, gering achten und vernachlässigen, sondern dankbar festhalten und zu beiderseitiger Stärkung pflegen (1. Samuel 23, 16 - 18).

 

Apg 18,23 A.Christlieb Drei Besuche des Paulus.

III. Paulus besucht die Gemeinden in Galatien und Phrygien. (Beginn der dritten Missionsreise) Apostelgeschichte 18, 23.

Die dritte Missionsreise des Paulus beginnt mit seinem Besuch der Gemeinden in Galatien und Phrygien.

Auch dieser Besuch hat uns etwas zu sagen. Die Jünger in Galatien und Phrygien waren geistliche Kinder des Paulus. Er hatte sie auf seiner früheren Missionsreise (Kap. 14) für den Herrn gewinnen dürfen. Diese seine geistlichen Kinder ließ er nicht ohne Pflege. Er trieb nicht immer nur Missions- und Evangelisationsarbeit zur Gewinnung neuer Seelen. Er verwandte auch bestimmte Zeit auf die Befestigung der Gläubigen (vergleiche Kap. 14, 22; 16, 4).

Wie wichtig ist doch auch diese Arbeit, wo man ,,die Schwachen stärkt" (Hesekiel 34, 4; Sacharja 11, 16) und ,,die Lämmer weidet" (Johannes 21, 15). Vor Menschen mag diese Arbeit nicht so in die Augen fallen wie die erste Missionierung an manchem Ort. Der Erfolg läßt sich nicht so nach außen erkennen oder zahlenmäßig ausdrücken. Aber ihr Wert ist nicht kleiner. Noch einmal sei erinnert an das Wort von Rektor Dietrich, der einmal zum Schreiber dieser Zeilen sagte: ,,Es gibt viele in unserer Zeit, die herumreisen und Raketenfeuer anzünden wollen. Aber es gibt wenige, die Kinder pflegen wollen. Und doch ist diese Geduldsarbeit so dringend nötig." Paulus pflegte auch die geistlichen Kinder.

 

Apg 18,24 A.Christlieb Drei Vorzüge des Apollos. Apostelgeschichte 18, 24 - 26.

In Apollos lernen wir einen reichgesegneten Arbeiter im göttlichen Weinberg kennen (1. Korinther 1, 12; 3, 6. 22; 16, 12).

Drei Stücke waren es vor allem, die ihn zu solch brauchbarem Werkzeug des Herrn machten:

1. Seine Inbrunst.

Er war ein ,,beredter" Mann. Diese Beredsamkeit war nicht etwa nur eine natürliche Begabung. Solche gibt es auch bei vielen Gegnern des wahren Christentums. Seine Beredsamkeit floß aus innerer Herzensliebe zu der göttlichen Wahrheit, die er vertrat. Er redete nicht kalt und trocken von einer Lehre, die er nur mit dem Verstand erfaßt hatte, sondern er sprach mit einem inneren Eifer und einer heiligen Glut, die auch andere nicht kalt ließ, sondern entzündete und mit fortriß (Römer 12, 11; vergleiche Offenbarung 3, 15).

2. Seine Schriftkenntnis.

Sodann war er in Gottes Wort zu Haus. Er war ,,mächtig in der Schrift". Nicht im Vertrauen auf seine alexandrinische Bildung zog er in den Kampf hinein (so sehr diese ihm auch von Nutzen sein konnte), sondern mit dem teuren Wort Gottes, das allein die Herzen bezwingt. Er hatte die Kraft dieses Buches an seinem eigenen Herzen geschmeckt. Nun ging er mit dieser Waffe an andere Seelen heran und überwand sie.

Wohl allen Arbeitern im Reich Gottes, die dieses beste Schlachtschwert besitzen. Andere Waffen reichen nicht aus (Psalm 119, 97 - 100, 11; Epheser 6, 17).

3. Seine Demut.

Vor allem aber war Apollos ein demütiger Mann. Trotz seiner reichen inneren und äußeren Gaben verschmähte er es nicht, sich von den einfachen Handwerkern Aquila und Priscilla unterweisen und das geben zu lassen, was ihm noch an christlicher Erkenntnis fehlte. Er hielt es nicht für weit unter seiner Würde, als gebildeter Mann von schlichten Zeltwebern noch etwas zu lernen. Die Anerkennung, die ihm bei seiner großen Redebegabung ohne allen Zweifel da und dort zuteil geworden war, hatte ihn nicht zu dem Wahn verleitet, daß er einer weiteren Belehrung nicht mehr bedürfe, sondern selbst alles am besten wisse. Apollos, der wie wenige den Platz eines Redners und Lehrers in der Synagoge ausfüllen konnte, setzte sich auch gern als Hörer auf die Schulbank, um von zwei Leuten, die an äußerer Bildung sicherlich weit unter ihm standen, zu lernen.

Diese Demut des Apollos ist noch wichtiger als seine übrigen Vorzüge. Die gesegnetsten Werkzeuge im Reiche Gottes sind durchaus nicht immer die, welche die glänzendsten Gaben haben, sondern vielmehr die, welche klein und niedrig bleiben und den Schülersinn nicht verlieren. An ihnen erfüllt sich das Wort, welches auch von Apollos gilt: Wer sich sagen läßt, den läßt man auch allezeit wiederum reden (Sprüche 21, 28; 12, 1; 11, 2 b; 29, 23; 1. Petrus 5, 5).

 

Apg 18,25 A.Christlieb Apollos - ein gesegnetes Leben Apostelgeschichte 18, 24 - 28

»Es kam aber gen Ephesus ein Jude mit Namen Apollos, von Geburt aus Alexandrien, ein beredter Mann und mächtig in der Schrift. . . Da ihn aber Aquila und Priscilla hörten, nahmen sie ihn zu sich und legten ihm den Weg Gottes noch fleißiger aus . . . Er half viel denen, die gläubig geworden waren durch die Gnade. Denn er überwand die Juden beständig und erwies öffentlich aus der Schrift, daß Jesus der Christus sei

Diese Stelle malt uns in kurzen Worten das reich gesegnete Leben des Apollos vor Augen.

1. Die Wurzeln seines Segens

Lagen diese etwa in seiner natürlichen, besonders reichen Begabung und Beredsamkeit? Wir wollen solche Gaben nicht verachten, doch gibt es Tausende von begabten Rednern, die Menschenmassen in das Verderben führen. Ein anderes ist wichtiger:

Apollos war nicht nur »beredt«, sondern auch »mächtig in der Schrift«. Hier haben wir eine Segenswurzel von großer Bedeutung. Er war mit seiner Begabung in die Schrift hineingegangen. Dort hatte er graben und göttlich denken gelernt.

O daß wir glänzend veranlagten Leuten in der Gemeinde Jesu, die eine Apollosbegabung haben, zurufen könnten: »Ins Bibelwort hinein!« Wer mit der Schrift recht umgehen lernt, der hat die Segensquelle gefunden, die wir alle am nötigsten brauchen.

2. Das Wachstum seines Segens

Es gibt Segensmenschen, die abnehmen und verflachen, sei es durch Hochmut, den ihr Erfolg mit sich bringt, sei es durch irgendwelche Untreue. Apollos dagegen nahm an Segen zu. Wodurch? Es sind keine Leidensschulen erwähnt, durch die oft die gesegnetsten Werkzeuge Gottes innerlich weiter und tiefer geführt werden. Wohl aber ist uns ein anderes wichtiges Mittel zum Wachstum des Segens genannt: Apollos ließ sich von einfachen Brüdern und Schwestern etwas sagen. Er nahm es von Aquila und Priscilla gern an, daß sie ihm den Weg Gottes noch tiefer auslegten.

Demut hat hundert Gelegenheiten zur Förderung, an denen der Hochmut stolz vorbeigeht. Apollos sagte nicht: »Ihr armen Laien und Teppichweber, meint ihr etwa, ihr könntet mich, den beredten und in der Schrift mächtigen Mann, noch etwas lehren? Setzt euch lieber mir zu Füßen O nein, er konnte sich auf die Schulbank setzen. Das ist der Weg zum Wachstum des Segens.

3. Das Ziel des Segens

Was erreichte Apollos? Brachte er es etwa mit all seinen Gaben zu einer einflußreichen oder gewinnbringenden Stellung? Davon hören wir nichts. Aber etwas viel Größeres erlangte dieser Mann. Er half den Gläubigen, indem er viele Juden, die erst widerstrebten, durch die Schrift überzeugte, daß Jesus der Christus (Messias) ist. Welch köstliche Frucht!

Wie viele gehen dahin mit den glänzenden Fähigkeiten eines Apollos! Aber sie stellen dieselben nur in den Dienst des Gewinnstrebens und der eitlen Ehre. Wieviel herrlicher ist doch das Ziel, das Apollos erreichen durfte! Dasselbe dürfen auch wir selbst im stillsten und verborgensten Kreise ins Auge fassen.

So helfe uns Gott, daß auch wir im Wort Gottes wurzeln, von den Brüdern uns sagen lassen und Menschen für den Heiland werben!

 

Apg 18,26 A.Christlieb Die Weisheit des Aquila und der Priscilla in der Unterweisung des Apollos. Apostelgeschichte 18, 26.

Unser Text läßt uns nicht nur einen Blick tun in die Demut des Apollos, der sich von Aquila und Priscilla etwas sagen läßt, sondern auch in die Weisheit dieses Ehepaares, mit der es den Apollos belehrte.

Nicht jeder hätte sich dazu geeignet, diesen bedeutenden Redner auf das, was ihm noch fehlte, in der richtigen Weise aufmerksam zu machen. Wie wichtig ist doch die Kunst, andere Menschen zu belehren, daß sie etwas von uns annehmen. Wie selten wird sie gefunden. Von Aquila und Priscilla können wir etwas von dieser heiligen Kunst lernen. Drei Hiweise können wir aus ihrem Verhalten lernen, indem wir beachten: wann, wo und wie sie den Apostel unterwiesen.

1. Erst nachdem sie ihn persönlich gehört, also aus eigener Anschauung Vorzüge und Mängel dieses Gottesknechtes kennengelernt hatten, sprachen sie mit ihm (,,da ihn aber Aquila und Priscilla hörten").

Wollen wir andere belehren, so laßt uns dieselben zuerst so kennenlernen, daß wir imstande sind, ein eigenes Urteil über sie zu gewinnen und ihnen gerecht zu werden.

2. Nicht vor versammeltem Publikum, nicht in der Versammlung der Synagoge widersprachen sie ihm irgendwo oder machten ihn dort auf die große Lücke in seiner Erkenntnis aufmerksam, vielmehr suchten sie ein stilles Zusammensein mit ihm zu erreichen, was ihnen auch gelang. (Sie ,,nahmen ihn zu sich").

Welch zartes Taktgefühl liegt doch in der Wahl dieses Ortes ihrer Unterweisung. Laßt auch uns niemals einem von Gott gesegneten Werkzeug in Gegenwart anderer Menschen, etwa in der Versammlung, in liebloser Weise entgegentreten. Wir verschließen uns dadurch vielleicht selbst eine Türe, die uns offenstehen könnte.

3. Bei ihrer Unterweisung knüpften Aquila und Priscilla an das an, was Apollos schon an richtiger Erkenntnis des göttlichen Weges besaß. Sie stellten sich nicht so, als ob das, was Apollos bis dahin erkannt hatte, noch gar nichts wert wäre. (Sie ,,legten ihm den Weg Gottes noch tiefer aus"). Demut und Liebe gaben ihnen die richtige Weisheit ins Herz und auf die Lippen. Man merkt, daß sie nicht umsonst so lange in der Gemeinschaft des Paulus gelebt hatten.

Gott gebe uns von der Weisheit dieses Ehepaares ein reiches Maß! (Jakobus 1, 5).





W.MacDonald »... sie nahmen ihn zu sich und legten ihm den Weg Gottes genauer aus.« Apostelgeschichte 18,26b

Wenn wir anderen Menschen den Weg des Heils erklären, dann ist es von ungeheurer Wichtigkeit, daß wir die Botschaft klar und deutlich machen und dabei alles vermeiden, was sie verwirren könnte. Sie sind nämlich normalerweise schon verwirrt genug, weil Satan »ihnen den Sinn verblendet hat« (s. 2. Korinther 4,4).

Ich will ein Beispiel dafür geben, daß wir oft Dinge sagen können, die einen unbekehrten Menschen verwundert aufhorchen lassen. Wir fangen beispielsweise an, einem jungen Mann, den wir gerade erst kennengelernt haben, ein Zeugnis von unserem Glauben zu geben. Noch bevor wir weit gekommen sind, unterbricht er uns und sagt: »Ich glaube an keine Religion. Ich habe das schon einmal versucht, und es hat mir überhaupt nichts gebracht Darauf erwidern wir vielleicht: »Ich glaube auch nicht an eine Religion, und ich verkündige hier auch keine Religion

Hier machen wir einmal halt. Können wir uns eigentlich vorstellen, wie verwirrend das auf unseren Kandidaten wirkt? Wir stehen doch da und reden mit ihm über Dinge, die offenbar religiös sind, und doch erzählen wir ihm jetzt, daß wir an keine Religion glauben. Das ist schon genug, um ihn vor den Kopf zu stoßen.

Natürlich weiß ich, was wir damit meinen. Wir wollen sagen, daß wir diesen Mann nicht bitten, einer bestimmten Kirche oder einer Konfession beizutreten, sondern vielmehr eine Beziehung zu Jesus Christus aufzubauen. Wir vertreten kein bestimmtes Bekenntnis, sondern eine Person. Wir verbreiten keine Reform, sondern eine grundlegende Erneuerung, wir wollen nicht einen neuen Anzug für den Menschen, sondern einen neuen Menschen für den Anzug.

Aber wenn dieser Mann »Religion« hört, dann denkt er an alles, was sich mit der Anbetung Gottes und dem Dienst für Ihn beschäftigt. Das Wort bedeutet für die meisten Menschen soviel wie ein System von Überzeugungen und einen ganz bestimmten Lebensstil, die mit der Beziehung des Menschen zu Gott zu tun haben. Wenn wir ihm jetzt erzählen, daß wir an keine Religion glauben, dann schießt ihm sofort der Gedanke durch den Kopf, daß wir dann wohl Heiden oder Atheisten sein müßten. Und bevor wir noch eine Möglichkeit haben zu erklären, was wir eigentlich meinen, hat er uns schon als religions- und gottfeindlich eingestuft.

Es ist auch tatsächlich nicht wahr, wenn wir sagen, daß wir nicht an eine Religion glauben. Wir glauben ja doch wirklich an die grundlegenden Lehren des christlichen Glaubens. Wir glauben, daß diejenigen, die den Glauben an Jesus Christus bekennen, das auch in ihrem Leben zeigen müssen. Wir glauben, daß eine reine und richtige Religion sich darin erweist, daß wir für Waisen und Witwen sorgen und uns selbst von der Welt unbefleckt halten (s. Jakobus 1,27).

Nur glauben wir nicht, daß die Religion uns erlösen kann. Denn allein der lebendige Christus kann uns erretten. Wir glauben nicht an die verwässerten Formen des Christentums, die heute so weit verbreitet sind. Wir glauben nicht an irgendein System, das die Menschen zu dem Denken ermutigt, sie könnten aufgrund ihrer eigenen guten Werke oder Verdienste in den Himmel kommen. Aber wir sollten das den Leuten schon erklären können, ohne sie mit solchen Sätzen zu verblüffen wie »Ich glaube auch nicht an eine Religion«. Wir wollen doch nicht mit Worten spielen, wenn es um Seelen geht.

 

Apg 18,27 A.Christlieb Das Empfehlungsschreiben für Apollos. Apostelgeschichte 18, 27 a.

Bei der Abreise des Apollos nach Achaja sandten die Christen von Ephesus ein Empfehlungsschreiben für Apollos dorthin. Sie ermunterten die Christen Achajas zur freundlichen Aufnahme des Apollos.

1. Dieses Empfehlungsschreiben zeigt uns die Verbindung zwischen den Christen der verschiedenen Länder. Zwischen Ephesus und Achaja lag ein weites Meer. Man hätte denken können: Was gehen die Christen auf der einen Seite des Meeres die auf dem anderen Ufer an? Aber so dachten jene Brüder nicht. Die äußere weite Entfernung hinderte die innere Nähe und Verbundenheit nicht. Sie traten miteinander in Briefwechsel. Sie übersandten ihnen Nachricht von dem Segen, den sie durch Apollos gehabt hatten. Sie sorgten dafür, daß jene Brüder gleich Bescheid wußten über den neuen Ankömmling. Es war ihnen wichtig, daß jene desselben Segens durch Apollos teilhaftig würden.

Gläubige Christen gehen einander etwas an. Sie gehen nicht kalt aneinander vorüber wie die Welt. Sie kennen sich ,,als die Unbekannten und doch bekannt". Jeder ist darauf bedacht, dem anderen zum Segen zu verhelfen. Sie warnen sich untereinander, sie empfehlen diesen und jenen, je nachdem es am Platze ist.

Wohl allen, die sich auch in dieser Liebeskette befinden, welche die Gläubigen aller Länder umschlingt (Römer 16, 1; 2. Timotheus 4, 14. 15).

2. Aber auch eine traurige Seite hat dieses Empfehlungsschreiben: Wenn jeder fremde Bruder und Redner damals ganz und voll vertrauenswürdig gewesen wäre, so bedurfte es gar keines derartigen Schreibens. Aber schon in jener Zeit gab es auch ,,falsche Brüder" (2. Korinther 11, 26; Titus 1, 10. 11). Weil solche sich da und dort einschlichen, konnte man nicht jedem aus der Ferne kommenden Bruder ohne weiteres mit Vertrauen begegnen. Dieses Empfehlungsschreiben deutet geradezu darauf hin, daß Christen in der Zulassung fremder, unbekannter Redner vorsichtig sein mußten.

Auch bei uns gilt es: Laßt uns nicht jeden fremden Bruder und Redner unbesehen in unsere Kreise aufnehmen, besonders, wenn es sich um den Diener der Wortverkündigung handelt. Schon manchmal ist Trennung und Spaltung entstanden durch allzu vertrauensselige Aufnahme fremder Brüder. Es ist viel besser, zuerst von Christen, welche den betreffenden Bruder schon länger kennen, Auskunft zu erbitten, ob er auch einer vertrauensvollen Aufnahme wert ist.

3. Dieses Empfehlungsschreiben kann deshalb für jeden Arbeiter im Reich Gottes auch die stille Mahnung enthalten, so zu wandeln und zu arbeiten, daß er das Vertrauen der Brüder seines Arbeitsfeldes gewinnt und von denselben an anderen Plätzen empfohlen werden kann. Wer in Demut und Einfalt dem Herrn dient wie Apollos, der wird sicherlich - wie er - ein gutes Zeugnis aus dem Bruderkreis mitbringen, in dem er gestanden hat. Dagegen wird ein solcher, der das Seine sucht, gern herrschen will und Trennung verursacht, nicht leicht für andere Orte empfohlen werden können.





A.Christlieb Die fernere Wirksamkeit des Apollos Apostelgeschichte 18, 27 b und 28.

Die kurze Schilderung der weiteren Tätigkeit des Apollos läßt uns eine dreifache Wirkung seiner Arbeit erkennen: Dieselbe brachte den Gläubigen Hilfe (,,er half viel denen, die gläubig geworden waren"), den Gegnern des Evangeliums Niederlagen (,,er überwand die Juden beständig") und unserem Herrn Jesus Christus Ehre und Anerkennung (,,er erwies öffentlich, daß Jesus der Christus sei").

Das sind Kennzeichen gesegneter Arbeit. Solche findet man bei den Reformatoren und allen wahren Gottesmännern immer wieder. Wie manche Reichsgottesarbeit bringt den Gläubigen nicht Hilfe, sondern allerlei Kummer und erweckt ihnen ernste Bedenken. Einer anderen mangelt die Durchschlagskraft, welche die Feinde überwindet, eine dritte bringt der eigenen Partei mehr Ehre und Anerkennung als dem Heiland. Wo aber ein rechter, von Gott gesandter Zeuge wirkt, da freuen sich die Gläubigen und spüren eine Hilfe durch seine Arbeit; die Feinde aber fürchten sich und merken, daß ihrer Sache Abbruch getan wird. Aber dem Namen Jesu wird mehr und mehr Ehre gemacht.

Laßt uns bitten, daß Gott Arbeiter in seine Ernte sende, welche diese dreifache Segensspur des Apollos zurücklassen. (Matthäus 9, 36 - 38).

 

Apg 18,28 A.Christlieb Das Geheimnis des Segens bei der Arbeit des Apollos.

Der Anblick der so reich gesegneten Arbeit des Apollos weckt unwillkürlich den Wunsch in uns, bei der Tätigkeit für Jesus in die Segensbahnen dieses Mannes hineinzukommen. Wie aber ist dies möglich? Unser Textwort deutet uns ein dreifaches Geheimnis der gesegneten Arbeit an.

1. D i e Q u e l l e der Apollosarbeit war G n a d e . Nicht durch seine großen Redegaben, nicht durch seine Klugheit im Beweisen und dergleichen, sondern ,,durch die Gnade" half er den Gläubigen.

Wo liegt der tiefste Grund, weshalb manche Arbeit im Reiche Gottes nicht mehr Frucht bringt? Der Fehler steckt in vielen Fällen darin, daß in eigener Kraft gearbeitet wird. Deshalb wollen wir dankbar sein, wenn Gott seine Werkzeuge oft auch leiblich auf das tiefste demütigt und zerbricht. Je schwächer und ärmer wir in uns selbst werden, desto mehr lernen wir aus der Quelle des Apostels zu schöpfen und ,,durch die Gnade anderen zu helfen".

2. D a s M i t t e l der Arbeit des Apollos war die S c h r i f t . Durch diese überwand er die Feinde und bewies ihnen, daß Jesus der Messias ist. In unserer Zeit sucht man mit allerlei Kunst- und Ersatzmitteln die Christusfeindschaft zu bekämpfen. Zuletzt wird man merken, daß nur diese Waffe des göttlichen Wortes sich als siegreich erweist (Epheser 6, 17).

3. D a s Z i e l der Arbeit des Apollos war das richtige. Er wollte nur eins, nämlich Menschen dahin bringen, daß sie Jesus als ihren Heiland erkannten und annähmen. Er lehrte Christus und nichts als Christus.

Wenn eine Arbeit aus dieser Quelle fließt, mit diesem Mittel kämpft und dieses Ziel verfolgt, so ist sie in den rechten Bahnen, zu denen Gott sich bekennen kann.

 

Apg 19,1 A.Christlieb Mit Heiligem Geist oder ohne ihn? Apostelgeschichte 19

Die in diesem Kapitel erzählte Geschichte der Erweckung in Ephesus zeigt uns nach drei Seiten hin die Wichtigkeit und Bedeutung des Pfingstgeistes.

1. Jünger ohne den Heiligen Geist und andere mit demselben

Wir sehen am Anfang des Kapitels Jünger ohne den Heiligen Geist. Es sind die 12 Johannesjünger, die Paulus in Ephesus antrifft. Der Apostel spricht ihnen zwar nicht jeden Glauben ab, aber er durchschaut klar ihren Mangel und drückt das in der Frage aus: »Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, da ihr gläubig wurdet (V. 2). Sie geben ohne weiteres zu, daß sie davon keine Ahnung haben.

Wie waren diese denn zu einem Jüngerleben gekommen, dem das Beste fehlte? Sie waren bei Menschen, bei dem großen Buß- und Erweckungsprediger Johannes stehengeblieben. Sie hingen ihm an, sie verehrten ihn treu - und dabei war es geblieben. Sie waren nicht wirklich zu Jesus selber gelangt.

Nun wollen wir die Treue, die diese 12 Jünger dem Johannes erwiesen, durchaus nicht verachten. Wir wollen auch gar nicht bestreiten, daß diese 12 vor Gottes Augen höher standen als solche, die trotz besserem Wissen sich in grobem Welt- und Sündendienst gehen ließen. Aber bedauern müssen wir doch, daß diese Leute nicht von Johannes weiter zu dem gingen, auf den Johannes selbst hinwies und für den er die Bahn bereiten wollte.

Wie anders sehen dieselben Jünger aus, als sie sich ihren Mangel aufdecken ließen und dann unter der Handauflegung des Paulus den Heiligen Geist empfingen (V. 6)! Wie wird das ganze Bild der Christengemeinde in Ephesus so erfreulich! Viele Neue werden für den Herrn gewonnen, und sie scheiden sich gründlich von ihrem alten Leben und Wesen, besonders vom Umgang mit der Zauberei (V. 18-20). Das Feuer Gottes brennt hell in Ephesus.

Ist es nicht heute noch so, daß mancher liebe Namenchrist deshalb die Kraft des Geistes Gottes nicht kennt, weil er zu sehr an Menschen hängt, anstatt an Jesus selbst und seinem Wort? Nur Menschen, die mit Jesus selbst Glaubens- und Geistesgemeinschaft haben, können in Gottes Reich Zeugen und Wegbereiter sein.

2. Arbeit an andern mit leeren Worten oder in göttlicher Kraft

Ohne Heiligen Geist arbeiten die sieben Söhne des Hohenpriesters Skevas. Sie sind Beschwörer, welche die Besessenen mit der Formel heilen wollen: »Wir beschwören euch bei dem Jesus, den Paulus predigt« (V. 13). Diese Leute machen den Versuch, den Paulus nachzuahmen, ohne daß sie den Weg des Paulus durch gründliche Bekehrung zur Kraft des Geistes gegangen sind.

Ach dieses elende Nachmachen! Ich hörte von einem Mann, der zu den gesegnetsten Gottesmännern in die Kirche ging, die eindrucksvollsten Stellen ihrer Predigten aufschrieb und in seine eigenen Predigten hineinbrachte, aber trotzdem ohne Erfolg und Segen blieb. Warum? Die Worte tun es nicht, sondern die Kraft, welche hinter den Worten ist. Die Macht der Finsternis höhnte über die Nachahmung der Arbeit des Paulus (V. 15 f.), und sie wird heute kaum mehr Respekt haben vor aller Arbeit, die in Worten und im äußeren Nachahmen von Gottesknechten besteht.

Wie anders ist die Arbeit an andern, die Paulus und seine Mitarbeiter durch den Heiligen Geist treiben! Da müssen finstere Mächte zurückweichen und Menschen kommen zur herrlichen Freiheit in Christus. Da wird der Name des Herrn Jesus hochgelobt (V. 17). Gott gebe uns viele Arbeiter, die in seiner Kraft, im Heiligen Geist an den Menschen arbeiten und zu deren Dienst er sich mit bleibendem Segen bekennen kann!

3. Bewegung von oben und von unten

Eine große Bewegung bringt der Goldschmied Demetrius zustande (V. 23 ff.). Er braucht nur die Menschen an ihrem empfindlichsten Punkt anzufassen: der Liebe zum Mammon. Als er seinen Kollegen die Gefahr eines verminderten Einkommens zeigt, dazu noch den religiösen Fanatismus ihres väterlichen Götzendienstes in geschickter Weise erregt, da ist eine große Volksbewegung schnell fertig. Voll Zorn auf den bösen Paulus schreit die Menge einmütig: »Groß ist die Diana der Epheser« (V. 28)! Aber es ist eine Bewegung ohne den Heiligen Geist, deshalb verläuft sie trotz des großartigen Anfangs kläglich im Sande.

Wie anders ist doch die Bewegung, die Gottes Wort hervorbringt am gleichen Ort! Die treue tägliche Verkündigung, die Paulus in der Schule des Tyrannus treibt, bringt eine himmlische Bewegung hervor, durch die viele Menschen für die Ewigkeit erneuert werden. Diese Bewegung verläuft nicht im Sande wie die erste, sie geht vielmehr trotz aller Anfeindung durch die ganze römische Provinz Asien hindurch (V. 10), und ihre Wirkung reicht bis in den Himmel hinein, wo bei den Engeln Freude ist über Sünder, die Buße tun.





A.Christlieb Paulus in Ephesus. Apostelgeschichte 19, 1.

1. Unser Vers erwähnt in beachtenswerter Weise zwei gesegnete Reichsgottesarbeiter. Zwei Männer arbeiten hier g l e i c h z e i t i g im Weinberg Gottes. Jeder kommt in das Arbeitsfeld des andern hinein und setzt dessen Arbeit fort: Apollos wirkt in Korinth, wo Paulus vorher gewesen war, und Paulus kommt nach Ephesus, wo Apollos bis dahin gewirkt hatte.

Auch das hat uns etwas zu sagen. Unser Heiland braucht gar mancherlei Werkzeuge bei seinem großen Tempelbau. Der eine soll die Arbeit des anderen ergänzen. Einer muß pflanzen, der andere begießen (1. Korinther 3, 6). Es gibt nur einen einzigen Baumeister droben, aber viele Knechte, die er benutzt.

2. Die Reise des Paulus nach Ephesus war die Erfüllung eines von ihm gegebenen Versprechens. Bei seiner letzten Durchreise hatte er den Jüngern in Ephesus gesagt: ,,Will's Gott, so will ich wieder zu euch kommen" (Kap. 18, 21). Diese Zusage löst er ein. Auch wir wollen gegebene Versprechungen halten, und uns hüten, Hoffnungen zu erwecken, die wir nicht erfüllen. Es macht der Sache des Herrn Unehre, wenn ein Arbeiter im Reich Gottes da und dort Zusage gibt, die er ohne ganz klare und zwingende Gründe nicht erfüllt (Sprüche 25, 14).

3. In Ephesus angekommen, fand Paulus etliche Jünger. Jeder pflegt auf seinen Reisen das zu finden, was zu ihm paßt und ihn interessiert. Der Weltmensch findet bald seine Vergnügungslokale, der Leichtsinnige hat schnell Anschluß an Leute, die ihm ähnlich sind. Paulus findet Menschen, die nach Gott fragen. Sie sind ihm noch wichtiger als allerlei Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Wahre Gotteskinder freuen sich auf ihren Wanderungen, wenn sie ,,etliche Jünger finden". Bei ihnen finden sie Verständnis für die Dinge des Reiches Gottes, die ihnen die Hauptsache sind (Psalm 50, 18; 1. Petrus 4, 4; Psalm 1, 1).

 

Apg 19,2 A.Christlieb Paulus und die zwölf Johannesjünger. Apostelgeschichte 19, 1 - 6.

Das Zusammentreffen des Apostels mit den zwölf Johannesjüngern soll uns beschäftigen. Gar verschieden sind jene Jünger beurteilt worden. Laßt uns versuchen, ihnen gerecht zu werden, indem wir beide Seiten, ihr Gutes und ihre Mängel, näher ins Auge fassen.

1. Paulus findet etwas Gutes bei ihnen.

Sie werden ,,Jünger" genannt, gingen also nicht mit der Welt auf dem breiten Weg dahin. Auch beweisen die Worte des Paulus: ,,Da ihr gläubig geworden seid", daß er zumindest einen Anfang von Glaubensleben bei ihnen anerkannte. Das will bei dem höchst mangelhaften Unterricht, den sie offenbar gehabt haben müssen, schon viel heißen.

Anstatt über diese Leute gleich den Stab zu brechen und sie wegen ihres Mangels zu verurteilen, laßt uns sie lieber zuerst schätzen und anerkennen, daß sie bei dem geringen Licht, welches sie besaßen, sich doch schon von der Welt abzusondern und der kleinen Herde Christi anzuschließen suchten. Viele Tausende in der Christenheit haben ungleich größere Kenntnis des göttlichen Heilsweges, stehen aber im Gehorsam gegen die erkannte Wahrheit weit hinter den Johannesjüngern zurück. Viele, die alles das wissen, was jenen unbekannt war, sind in der Praxis viel zu stolz, sich dem Häuflein der Jünger des Herrn anzuschließen.

Wohl dem, der dem Licht folgt, das er empfängt. Solchem wird Gott weiteres Licht zur rechten Zeit zufließen lassen (Lukas 12, 47. 48; Matthäus 11, 23. 24; Lukas 16, 10).

2. Paulus vermißt bei ihnen etwas.

Neben der Anerkennung des Guten bei den Johannesjüngern gilt es auch, auf ihren Mangel zu achten. Paulus vermißt etwas bei ihnen. Woran lag das?

Wir können aus dem Verlauf des Gesprächs erkennen, daß sich diese zwölf Jünger in ganz besonderer Weise an ein menschliches Werkzeug im Reich Gottes, nämlich an Johannes den Täufer, angeschlossen hatten. Von der großen Bußbewegung, die von diesem Mann ausging und die sich weithin erstreckte, wurden auch sie erfaßt. Entweder durch Johannes selbst oder einen seiner Jünger empfingen sie einen Segen, blieben dann aber allzusehr bei dem Täufer stehen. Dadurch entstand eine gewisse Enge und Einseitigkeit bei ihnen. ,,Eng" waren sie in ihrer Erkenntnis, die sich einseitig auf die Bußpredigt des Johannes gründete. ,,Eng" waren sie in ihrem Umgang und ihrer Gemeinschaft, denn wenn sie mit einem weiteren Kreis lebendig gläubiger Christen Verbindung gehabt hätten, so wäre die nachher von ihnen bezeugte Unkenntnis unmöglich gewesen. ,,Eng" muß auch ihre Segenswirkung nach außen gewesen sein, denn der treffliche Menschenkenner und scharfe Beobachter Paulus fühlte bei ihnen sofort den Mangel an Kraft und Fülle des Heiligen Geistes. Die herrlichen Geistesgaben, welche damals in der Gemeinde wohnten, fehlten ihnen ganz.

Was sagt uns der Anblick dieses ihres Mangels? Er ruft uns zu: Man kann in seinem Leben vieles innerlich erfahren haben, man kann ein Verehrer großer Gottesmänner sein, man kann einem kleinen engen Kreis von Jüngern angehören und dennoch die rechte Fülle von Gotteskraft, die der Herr uns geben möchte, nicht in Besitz haben. Deshalb gilt es, nicht stehenzubleiben bei dem, was wir bisher empfangen haben. Es gilt uns das Josuawort: ,, Wie lange seid ihr so lässig, daß ihr nicht hingeht, das Land einzunehmen, daß euch der Herr, euer Väter Gott, gegeben hat?" (Josua 18, 3).

Laßt uns nicht ausruhen auf früheren Erweckungszeiten und Glaubenserfahrungen, sondern tief eindringen in die ganze Gnadenfülle, die uns in Christus geschenkt ist, und die Ermahnung des Paulus befolgen: ,,Werdet voll Geistes!" (Epheser 5, 18; vergleiche Offenbarung 3, 2; Philipper 3, 13. 14; Kolosser 1, 11).

3. Paulus hilft ihnen zu dem, was ihnen fehlte.

Wie wichtig ist doch die richtige Behandlung unvollkommener Jünger. Bei Paulus kann man diese Kunst lernen. Laßt uns die Weisheit beachten, mit der er bei diesen Johannesjüngern vorging.

1. Er verachtete sie nicht wegen ihres Mangels. Er kränkte sie nicht mit halb spöttischem Hinweis auf das, was ihnen gebrach. Er ließ sie fühlen, daß er sie als Jünger und Gläubige anerkenne. Er ging in seiner Anerkennung aber auch nicht zu weit. Vielmehr deutete er ihnen an, daß es einen inneren Besitz gebe, der ihnen noch fehle. Aber sein Hinweis auf diesen Mangel hatte gar nichts Verletzendes oder Beleidigendes, weil er mit liebevoller Anerkennung ihres Glaubens verbunden war.

Wenn wir nicht von oben herunter, sondern in brüderlicher Liebe an die Seelen herantreten, kann Gott solchen Dienst segnen (Sprüche 11, 2; Johannes 13, 14).

2. Nicht mit eigenen Worten gibt er ihnen die entscheidende Ermahnung, deren sie bedurften (Vers 4), sondern mit Johannes Worten. (,,Johannes sagte dem Volk, daß sie glauben sollten".) Von Johannes nahmen sie ja alles gern an. Seine Jünger wollten sie sein. Nun sollten sie sich auch von diesem Gottesmann weiter weisen lassen.

Die Liebe sucht sich den richtigen Weg zu dem Herzen des Mitbruders.

3. Das Erteilen der ihnen bis dahin fehlenden christlichen Taufe und das Auflegen der Hände beweist. daß Paulus ihre innere Echtheit nicht bezweifelte. Bei der Aufrichtigkeit dieser Jünger wäre ein Mißtrauen oder bedenkliches Zögern nicht am Platz gewesen. So durfte er auch die Freude erleben und sehen, wie sie die fehlenden Gaben des Heiligen Geistes bekamen und mit neuen Zungen den Herrn verherrlichen konnten.

Nun hatte er an ihnen rechte Helfer und Mitarbeiter für die ernste Arbeit, die ihm in Ephesus noch bevorstand.

Wie falsch wäre es gewesen, wenn jemand diese Jüngerschar durch eine unfreundliche, mißtrauische und schroffe Behandlung in die Bahn einer engen Sekte getrieben hätte. Wie leicht kann das geschehen, wenn die Weisheit des Paulus in der Seelenbehandlung fehlt (1. Korinther 13, 7; 2. Korinther 5, 14).

 

Apg 19,3 A.Christlieb Wie können Christen, denen die Gabe des Geistes fehlt, solche erlangen? Apostelgeschichte 19, 1 - 7.

Auf diese naheliegende Frage gibt uns diese Geschichte drei Antworten:

1. Zuerst zeigt sie uns: Eine Aufdeckung des Mangels ist nötig. Bevor die zwölf Johannesjünger dieses köstliche Gut empfingen, wurde ihnen zuerst durch Paulus recht zum Bewußtsein gebracht, was ihnen fehle. Die Frage des Paulus: ,,Habt ihr den Heiligen Geist empfangen?" ließ sie ihre Dürftigkeit fühlen. Sie wurden gleichsam unmittelbar vor der Erlangung dieses himmlischen Reichtums ärmer als je zuvor. So verfährt Gott auch bei uns. Will er uns neue Gnade schenken, so erweckt er oft zuerst ein tiefes Gefühl der Mangelhaftigkeit. Für solches laßt uns dankbar sein und wissen: Die Enthüllung eines Mangels ist der erste Schritt zur Abhilfe (Matthäus 5, 3. 4; Psalm 22, 27).

2. Sodann ist und bleibt der Glaube an Christus der einzige Weg zu wahrer Geistesfülle. Paulus gibt den zwölf Johannesjüngern kein besonderes Geheimmittel an. Er sagt: Gehet den Weg des Glaubens an Jesus, den schon Johannes gezeigt hat. Ohne wahre Glaubensgemeinschaft mit Jesus wird kein Mensch die rechte Kraft aus der Höhe erlangen. Je inniger unsere Verbindung mit dem Heiland wird, je tiefer sich unser Glaube in ihn hineinsenkt, um so mehr Kraft des Geistes werden wir haben. Das Jesuswort: ,,Ich bin der Weg", gilt auch hier.

3. Zuletzt laßt uns den Zusammenschluß mit der ganzen Gemeinde Jesu nicht vergessen. Die zwölf Johannesjünger wurden durch die christliche Taufe in die Gemeinde des Herrn aufgenommen. Sie hatten nun viel mehr Fühlung mit allen Gläubigen als früher. Einspännerwege, Absonderung vom Volk Gottes, lassen uns innerlich verarmen. Verbindung mit dem Leib Christi läßt uns Zuflüsse von oben zuströmen. Es irren die Menschen, welche ohne Gemeinschaft mit Gliedern am Leib Jesu innerlich zu besonderer Kraft gelangen wollen. Es wachsen am inwendigen Menschen alle, welche sich in gottgewollter Weise mit dem Volk des Herrn verbinden und vereinigen lassen (Epheser 4, 15. 16).

 

Apg 19,6 A.Christlieb Ein großer Mangel und seine Abhilfe Apostelgeschichte 19, 1 - 7

Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, da ihr gläubig wurdet? Sie sprachen zu ihm: Wir haben auch nie gehört, ob ein Heiliger Geist sei. Und er sprach zu ihnen: Worauf seid ihr denn getauft? Sie sprachen: Auf die Taufe des Johannes. Paulus aber sprach: Johannes hat getauft mit der Taufe der Buße und sagte dem Volk, daß sie sollten glauben an den, der nach ihm kommen sollte, das ist an Jesus, daß der Christus sei.

1. Der Mangel

Es gibt mancherlei Mangel. Wenn die Achsa in ihr Erbteil einzieht und sieht, es fehlen Wasserquellen, so hat sie wohl Ursache, vom Esel zu steigen und den Vater um das Fehlende zu bitten (Jos. 15, 18 f.). Wenn jene Witwe bei Elisa im Hause nur einen leeren Ölkrug hat, aber keinen Tropfen 0l, so ist das ein empfindlicher Mangel (2. Kön. 4, 2). Aber wenn im Herzen eines Christen das Wasser, das ins ewige Leben quillt, und das Öl des Heiligen Geistes fehlt, so ist dies viel schlimmer.

So war es bei den zwölf Johannesjüngern in Ephesus. Ihnen fehlte der Heilige Geist. Paulus muß dies mit göttlichem Scharfblick erkannt haben. Er wußte: »So trocken, saft- und kraftlos sehen wahre Geistesmenschen nicht aus Was finden göttlich geschärfte Augen bei uns? Welcher Mangel drückt uns wohl am meisten: der an äußeren Reichtümern oder der an himmlischen Zuflüssen?

2. Die Abhilfe

Nachdem Paulus den Mangel durchschaut hatte, legte er den Johannesjüngern die Frage vor: »Habt ihr den Heiligen Geist empfangen Damit fängt die Abhilfe oft an, daß ein Bruder das, was uns gebricht, in Liebe uns zum Bewußtsein bringt. Die Gefragten damals waren nicht beleidigt, sprachen auch nicht: »Wir sind reich und haben gar satt«, sondern sie bekannten ihre Armut und völlige Unkenntnis in dieser wichtigen Sache ganz willig.

Laßt uns jeden inneren Mangel offen eingestehen! Nur dem Hochmut wird dies schwer. Dies Eingestehen ist der erste Schritt zur Heilung.

Mit der Klarstellung des Mangels damals war die Abhilfe noch nicht geschaffen. Wie kam diese denn? Hat Paulus etwa die Johannesjünger angeleitet, jetzt sofort um die Fülle des Heiligen Geistes zu beten? Nein, das tat er hier nicht. Vielmehr verwies er sie mit großer Weisheit, aber auch mit aller Bestimmtheit auf Christus und brachte sie dahin, daß sie allein auf ihn schauten und ihm vertrauten. Er brauchte die Worte des von ihnen verehrten Lehrers Johannes und zeigte, wie gerade dieser kein anderes Ziel im Auge gehabt hatte, als die Menschen zum Glauben an Christus zu führen. So bewies er ihnen, daß sie die Worte ihres eigenen Lehrmeisters nie wahrhaft befolgt hatten, sondern zu ihrem eigenen inneren Nachteil bei der Person des Johannes stehen geblieben waren, anstatt sich durch ihn zu Jesus selbst führen zu lassen.

Sobald die Johannesjünger diesen Irrtum erkannten und von der Person des Johannes zum Heiland selbst weitergingen, sobald sie an Jesus in Wahrheit glaubten und diesen Glauben durch die Taufe bekannten, konnte ihr Herz mit dem erfüllt werden, was ihnen bis dahin gefehlt hatte. Jetzt wurde ihnen unter Handauflegung des treuen Beters Paulus die Gabe des Heiligen Geistes geschenkt, die sich bald in neuen Zungen und im Weissagen kundgab.

3. Und heute?

Wenn wir auf unsere Zeit blicken, so müssen wir sagen: Tausende von Christen befinden sich in dem Zustand, in dem sich jene zwölf Johannesjünger befanden.

Wie viele gibt es doch, die vielleicht in großer Verehrung an gesegneten Gottesmännern hängen! Aber das Wort dieser Männer, das auf lebendige Gemeinschaft mit Christus hinzielt, befolgen sie nie wahrhaft. Zur »groben Welt« gehören sie nicht mehr, vor Gottes Wort haben sie eine gewisse Achtung, aber zu lebendigen Geistesmenschen werden sie nicht. Ihr Christentum bleibt beständig zwischen Tür und Angel. Ungläubig sind sie nicht, aber die Früchte des wahren Glaubens sieht man auch nicht bei ihnen. Es fehlt ihnen die rechte Verbindung mit Christus. Sie hängen nicht an ihm wie die Rebe am Weinstock. Deshalb bleibt ihr Christentum stets auf dem alten eingerosteten Fleck stehen.

Möge der Herr uns allen klar machen, daß der größte Mangel das Fehlen des Heiligen Geistes ist und daß der Herzensglaube an Christus der einzige Weg zur Abhilfe ist!

 

Apg 19,8 A.Christlieb Die Predigttätigkeit des Paulus in der Synagoge. Apostelgeschichte 19, 8.

Laßt uns auf die Art, die Dauer und den Inhalt derselben achthaben.

1. Die A r t seiner Predigt wird mit dem Ausdruck beschrieben: Er predigte frei, d. h. freimütig, mit innerer Freiheit und Freudigkeit. Diese freimütige Verkündigungsweise ist gerade an diesem Ort, wo er redete, merkwürdig. Er sprach in der Synagoge. Dieser Ort hätte ihm - menschlich gesprochen - die Freudigkeit rauben und ihn mit Furcht und Sorge erfüllen können. Wie schlecht war es ihm früher gerade in den Synagogen ergangen! Welch üble Erfahrungen hatte er dort gemacht! Welch ein Haß von Seiten der Juden pflegte dort zu entstehen! Trotzdem sehen wir ihn voller Freimütigkeit das Wort von Jesus reden. Gott nimmt ihm alle Furcht. Er stärkt ihn mit Mut und Kraft.

So kann Gott seine Knechte gerade an solchen Orten, wo sie vielleicht das Schlimmste zu erwarten haben und sich auf alles gefaßt machen müssen, mit getrostem Sinn und Freimut erfüllen (Kap. 4, 13. 31; Epheser 6, 19).

2. Auch die D a u e r seiner dortigen Wirksamkeit ist beachtenswert. Ein Vierteljahr durfte er dort zeugen. Nicht immer war ihm so lange Aufenthaltszeit in den Synagogen vergönnt. In Antiochien entstand schon in der zweiten Woche seiner Wirksamkeit eine Verfolgung (13, 44 - 51). In Thessalonich durfte er nur ,,drei Sabbate" Christus verkündigen, dann brach der Sturm los (17, 2 ff.). So gehört Ephesus zu den Orten, wo er verhältnismäßig lange an dem gottesdienstlichen Ort seines Volkes den Samen des Wortes ausstreuen durfte. So kann Gott an gefährlichen Orten nicht nur seinen Knechten volle Freudigkeit schenken, sondern auch die Macht der Feindschaft so lange zurückhalten, bis seine Absicht voll und ganz erreicht ist.

3. Der I n h a l t der Predigt war ein ,,Lehren und Bereden vom Reiche Gottes". Die großen Reichspläne Gottes, die in Jesus erfüllt werden, legte er ihnen dar und forderte sie zum Eingehen in diese Gedanken Gottes auf. Dies sei auch heute noch der Inhalt aller evangelischen Predigt.

 

Apg 19,9 A.Christlieb Der Anlaß zum Verlassen der Synagoge. Apostelgeschichte 19, 9 a.

Die Zahl der Juden, welcher der Arbeit des Paulus entgegentraten, war nicht groß. Es waren nur ,,etliche". Viele waren offenbar für das Evangelium gewonnen worden. Viele erkannten die Wahrheit des von Paulus verkündigten Wortes an. Aber einige lehnten sich dagegen auf und verstockten sich. Und diese kleine Zahl der feindseligen Leute, diese ,,etlichen" waren schuld daran, daß Paulus die Synagoge verließ und der Leuchter des Evangeliums von dieser Stätte genommen wurde.

Wie kann doch eine geringe Zahl übel gesinnter Menschen für eine ganze Gegend oder Gemeinde viel Schlimmes anrichten! Als Martin Boos in Gallneukirchen (Österreich) eine herrliche Erweckung erleben durfte und fast die ganze Gemeinde dem Evangelium freundlich gesinnt zu werden schien, da waren es einige wenige Feinde, die ihn so lange verklagten, bis er von seiner Behörde von dort entfernt wurde.

Daß doch niemals aus unserer Mitte jemand zu diesen ,,etlichen" gehöre! Ihre Verantwortung ist furchtbar (Galater 5, 9; Jeremia 38, 22; 2. Timotheus 2, 17; Apostelgeschichte 15, 24)





A.Christlieb Paulus verläßt die Synagoge. Apostelgeschichte 19, 9 b.

Wie stellte sich Paulus zu der ausbrechenden Feindschaft in der Synagoge? Er vermied drei Gefahren, in die Knechte Gottes in ähnlichen Lagen leicht hineingeraten können.

1. Wenn Menschen (wie jene ,,etliche") sich innerlich verhärten und dem Wort Gottes ,,ungehorsam" (wörtlich) sind, so entsteht leicht für den Prediger die Gefahr, in ein unfruchtbares Streiten und Disputieren hineinzugeraten. Er glaubt, solche Leute durch seine Gründe doch noch überzeugen zu können. Wenn aber Zuhörer sich derart verstocken, daß sie den göttlichen Heilsweg öffentlich schmähen, so gilt es sehr oft, sich still zurückzuziehen. Auch Paulus ,,wich von ihnen". Solches Weichen war keine feige Flucht, sondern demütige Nachfolge dessen, der nicht schrie noch rief (Jesaja 42, 2; vergleiche Jeremia 28, 11 c; 1. Timotheus 6, 5 c).

2. Sodann gilt es an eine zweite Gefahr zu denken: Man darf nicht die jung erweckten und bekehrten Seelen den Einflüssen solcher Lästerzungen aussetzen. Paulus ,,sonderte ab die Jünger". In treuer Fürsorge für die Herde suchte er alles zu vermeiden, was ihnen inneren Schaden bringen konnte.

Auch heute ist es oft nötig, die anvertrauten Seelen ,,abzusondern" von solchen Orten und Kreisen, wo der Weg des Heils geschmäht wird. Das müssen auch gläubige Väter und Mütter im Blick auf ihre Kinder bedenken (2. Korinther 6, 14 - 18).

3. Eine dritte Gefahr besteht darin, daß die Knechte Gottes durch die ausbrechende Feindschaft entmutigt und verzagt werden können. Wie sehr Paulus diese Klippe vermied, zeigt der Schluß unseres Textes. Statt ängstlich die Verkündigung von Jesus jetzt aufzugeben, predigte er an einem anderen Ort jeden Tag auf das mutigste weiter. Man sieht, daß er kein Feigling war, der sich einschüchtern ließ. Aus der Synagoge ging er wohl fort. Aber die Predigt von Jesus setzte er eifrig fort.

Laßt uns bei ausbrechender Feindschaft (besonders in Erweckungszeiten) diese Bahnen des Apostels beibehalten (Psalm 40, 10 - 12).

 

Apg 19,10 A.Christlieb Die Wortverkündigung in der Tyrannusschule. Apostelgeschichte 19, 9 - 10.

1. Die D a u e r der Wortverkündigung in der Tyrannusschule betrug zwei Jahre. Im Vergleich mit der Arbeitszeit des Apostels an anderen Orten war diese Tätigkeit in Ephesus besonders lang. Ephesus wurde durch diese ausgedehnte Wirksamkeit des Apostels gewissermaßen vor vielen Orten bevorzugt und mit ihm die ganze (römische) Provinz Kleinasien, deren Hauptstadt Ephesus war.

Aus einem ganz bestimmten Grund ist diese Bevorzugung des kleinasiatischen Landes beachtenswert: Als Paulus beim Beginn der zweiten Missionsreise in Kleinasien Missionsarbeit treiben wollte, wurde ihm dies von Gott verwehrt (Kap. 16, 6). Damals schien Kleinasien von Gott zurückgesetzt zu werden. Es sah aus, als ob Gott dieses Land weniger lieb habe als andere Gegenden. Aber nun wird dieser damals benachteiligt scheinende Landstrich wie kein zweiter mit einer Gnadenzeit bedacht. Er erfährt eine Heimsuchung, die ihresgleichen sucht.

Das soll uns zur Lehre dienen. Gott kann wohl eine Zeitlang ungerecht erscheinen in der Austeilung seines Wortes in Völkern, Ländern und Gegenden. Wer aber warten lernt, der darf hier schon oft die Gerechtigkeit und Weisheit Gottes triumphieren sehen (5. Mose 32, 4; Psalm 145, 17; 2. Samuel 22, 26. 27).

2. Der I n h a l t wird in dem Ausdruck ,,das Wort des Herrn Jesu" kurz zusammengefaßt. Die Reden des Paulus hatten also bei aller Vielseitigkeit e i n e n Inhalt, e i n Ziel. e i n e n Mittelpunkt. Immer war und blieb es ,,das Wort von Jesus". Dabei laßt uns bei aller Darbietung des Wortes Gottes in großen und kleinen Kreisen gedenken (Kap. 8, 35; 9, 20. 28; 16. 31; 17, 2. 3; 18, 5; Galater 3, 1).

3. Die W i r k u n g bestand darin, daß sich dies Wort durch die ganze römische Provinz Kleinasien (das ist unter Asien zu verstehen) ausbreitete. Von diesen Predigten gilt das, was man später von Luthers Thesen im Jahre 1517 sagte: ,,Die Engel trugen sie durchs ganze Land".

Wie kann doch von der treuen Arbeit an einem einzigen Platz eine mächtige Wirkung auf die weiteste Umgegend ausgehen! Wenn Gott hinter dem Wort steht, so ist seine Tragweite unberechenbar groß. Manche Kirche und manches Versammlungshaus ist schon eine solche ,,Tyrannusschule" geworden, von der Segensströme in das ganze Land ausgingen (1. Samuel 3, 19 - 21; Matthäus 3, 5).

 

Apg 19,11 A.Christlieb Auffallende Heilungswunder. Apostelgeschichte 19, 11 - 12.

Auffallende Heilungswunder werden uns Vers 11 und 12 erzählt. Laßt uns bei denselben drei Ausdrücke beachten:

1. ,,Gott wirkte". Wenn man in jenen Tagen einen Einwohner von Ephesus gefragt hätte: ,,Wer hat diese großen Heilungswunder vollbracht?", so würde die Antwort wohl gelautet haben: ,,Das hat Paulus getan". Die Schrift aber sagt: G o t t w i r k t e die Taten.

Gerade bei besonderen Zeichen und Wundern liegt die Gefahr der Menschenbewunderung und Menschenverherrlichung sehr nahe. Wenn wir aber Gott nicht die Ehre geben, so kann auch die schönste Gabe der Krankenheilung uns zur Versuchung werden, daß wir in allerlei Verirrung hineingeraten. Laßt uns nie vergessen, daß Gott allein die Quelle aller gesegneten Kraftwirkungen und Wunder ist, und daß ihm allein alle Ehre gebührt (5. Mose 32, 3; Jesaja 42, 8; 1. Timotheus 1, 17; 1. Petrus 4, 11; Offenbarung 4, 9 - 11; 7, 12).

2. ,,Durch die Hände des Paulus". Gott wirkte jene Wunder nicht unmittelbar vom Himmel, wie er wohl hätte tun können, sondern gebrauchte ein menschliches Werkzeug dazu, nämlich Paulus. Auch heute noch bedient sich der Herr zur Ausbreitung seines Willens und zur Erreichung seiner Zwecke der Menschen. Es ist etwas Herrliches, ihm zur Verfügung stehen zu dürfen. Wenn Gott auch nicht jeden zu solchen Wundern, wie hier in Ephesus, gebraucht, so will er doch durch jedes seiner Kinder etwas ausrichten. Auch bei uns soll es heißen: ,,Gott wirkte durch ihn". Dies ist das beste Zeugnis, das man einem Menschenleben geben kann (5. Mose 34, 10-12; Apostelgeschichte 14, 3; 11, 20. 21; Haggai 1, 13. 14).

3. ,,Nicht geringe Taten". Ephesus war eine Stadt, wo sich in ganz besonderer Weise Kräfte der Finsternis in Zauberei (Vers 19), Beschwörung (Vers 13 ff.) und dergleichen offenbarten. Hier, wo Satan nicht geringe Dinge tat, war es zwiefach nötig, daß Gott seine Übermacht über alle dämonischen Kräfte kundmachte. So brauchen wir uns nicht zu wundern, daß er an diesem Ort solche auffallenden Wunder (Vers 12) durch Paulus geschehen ließ. Wo es für Gottes Reichszwecke nötig und dienlich ist, kann er auch heute noch große Dinge in Zeichen und Wundern tun. Die Geschichte des Reiches Gottes gibt dazu viele Belege (vergleiche Kap. 4, 30; Psalm 72, 18; 111, 4).

 

Apg 19,13 A.Christlieb Die Söhne des Skevas. Apostelgeschichte 19, 13 - 15.

1. Ihre Herkunft und ihr Beruf.

In Zeiten der Erweckung pflegen auch unnüchterne und bedenkliche Begleiterscheinungen aufzutreten. Solche fehlen auch hier in Ephesus nicht, wie die ernste und lehrreiche Geschichte dieser sieben Skevassöhne beweist.

Lehrreich ist schon die Betrachtung ihrer Herkunft. Sie entstammten dem alttestamentlichen Gottesvolk und noch dazu der Familie eines leitenden Priesters in diesem Volk. Wie müßte von Leuten solcher Abstammung eine Ehrfurcht vor dem göttlichen Gesetz und zumindest seine äußerliche Befolgung erwartet werden. Aber das Gegenteil war bei diesen der Fall. Sie ergriffen einen Beruf, der in direktem Gegensatz zu den göttlichen Geboten stand (5. Mose 18, 10. 11). Mit allerlei zauberhaften Mitteln und Formeln suchten sie Heilungen zu erzielen, die ihnen einen reichen Gewinn sichern sollten. In jenen heidnischen Ländern waren solche Leute sehr begehrt. Aber niemals hätte ein gesetzestreuer Jude und erst recht nicht der Sohn eines Lehrers im göttlichen Gesetz derartiges tun dürfen.

Wir sehen hier, daß die äußere Abstammung von einem Volk, das mit Gott bekannt ist, oder einem Vater, der ein Lehrer des göttlichen Wortes ist, uns keineswegs vor ungöttlichen Wegen und schweren Verirrungen schützt. Die Kinder derer, die berufsmäßig mit dem Heiligen zu tun hatten, sind gar manches Mal in traurige Bahnen hineingeraten (-> 1. Samuel 2, 12 - 22).

Gott bewahre alle Kinder von Predigern vor den Wegen dieser Skevassöhne!

2. Ihre Sünde.

Diese Söhne des Skevas kamen in Ephesus mit dem Christentum in Berührung. Sie erfuhren die Heilungswunder des Paulus an Kranken und Besessenen (Vers 11. 12). Was war die Frucht dieses Anblicks? Beugten sie sich etwa unter die sich hier offenbarende göttliche Macht? Nein! Zu innerer Umkehr wollten sie die göttlichen Kräfte nicht nutzen, sondern nur zu ihrem äußeren Vorteil. Sie glaubten in den Worten des Paulus eine neue Zauberformel zu finden, die sie ihren Zwecken dienlich machen wollten. Darauf lief ihr Versuch hinaus. Von einer Anerkennung Jesu als den Messias, von einer Unterwerfung unter ihn war bei ihnen keine Rede. Aber gern wollten sie durch diesen Jesusnamen noch bessere Erfolge erzielen und gute Geschäfte machen.

Solch unlautere Art muß zuschanden werden. Wer den Namen Jesu zu seinem Heil annehmen und ihm untertan werden will, der darf die Balsamkraft derselben an Seele und Leib erfahren. Wer aber diesen teuren Namen seinen selbstsüchtigen Zwecken dienstbar machen möchte, den wird Gott richten (2. Mose 20, 7; Apostelgeschichte 8, 21).

3. Ihre Strafe.

Ihre Strafe erfuhren die Skevassöhne durch ein beschämendes Wort und durch eine noch beschämendere Tat des Geistes, der aus dem Besessenen redete. Zuerst durch ein Wort.

Wir möchten keinem empfehlen, sich mit Stimmen abzugeben, welche aus dem Gebiet der Finsternis kommen. Wo aber Gottes Wort uns einen Blick in dieses geheime Gebiet tun läßt, da wollen wir seine Belehrung dankbar annehmen. Hier ist dies der Fall. Wir vernehmen Worte eines Geistes aus dem Abgrund (die deutlich von dem Wort des armen Besessenen selbst unterschieden werden konnten). Wir lauschen gleichsam einer Predigt aus der Hölle. Diese Predigt kann uns eine Wahrheit unauslöschlich in die Seele einprägen, nämlich die Wahrheit, daß man auch im Reich der Finsternis genau unterscheiden kann zwischen dem, was echt und nicht echt ist. Vor Jesus selbst und denen, die in seiner Vollmacht stehen, muß sich der Feind zurückziehen. Aber vor Menschen, die diesen Namen nur im Mund führen, weicht er keinen Schritt zurück. Er spottet ihrer. Wir hören aus den Worten des bösen Geistes etwas vom Hohngelächter der Hölle über alle, die ohne göttlichen Auftrag etwas gegen das Reich der Finsternis ausrichten wollen. Vor Jesus und Paulus haben die Dämonen wohl Achtung, aber vor den Skevassöhnen niemals. Was nützt ihnen ihre Abstammung von einem Hohenpriester, wenn sie selbst von priesterlichem Sinn und Wesen nichts in sich haben! Was helfen ihnen ihre richtigen Worte von dem ,,Jesus, den Paulus predigt", wenn sie von dem Geist dieses Heilandes nichts in Buße und Glauben empfangen haben!

Trösten dürfen wir uns der Achtung, welche Jesus und seine wahren Knechte bis in die Welt der unreinen Geister hinein genießen. Aber prüfen wollen wir uns, ob nicht auch uns das Wort des bösen Geistes gilt: ,,Jesum kenne ich wohl, wer aber seid ihr?!" (Epheser 6, 10 - 17; Lukas 10, 17; 11, 20 - 23).

Zu dem beschämenden Wort kam noch eine beschämende Tat. Die Beschwörer bekamen den grausamen und zerstörungslustigen Charakter des bösen Geistes an ihrem Leib zu erfahren. Der Besessene wurde in furchtbarer Weise gegen sie tätlich. Bloß und verwundet mußten sie fliehen.

Der Anblick dieser so jämmerlich flüchtenden Skevassöhne kann uns gründlich davor warnen, jemals in eigener Kraft und Kühnheit irgendetwas gegen Satans Macht ausrichten zu wollen. Ohne göttlichen Schutz sind wir da völlig verloren. Dieser Anblick kann uns auch warnen, die Taten eines Gottesmannes nachmachen zu wollen. Was Paulus in göttlichem Auftrag tun muß, darf ein anderer nicht ohne weiteres auch versuchen.

Endlich warnt uns dieses Schauspiel vor jedem Mißbrauch des teuren Jesusnamens zu selbstsüchtigen Zwecken. ,,Der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht" (2. Mose 20, 7). Wie leicht können wir in einem dieser Punkte in die Bahnen der Skevassöhne geraten (Johannes 15, 4. 5; 2. Korinther 3, 5; Lukas 22, 33. 34)!

Die Strafe des Skevassöhne erhöhte sich noch durch die öffentliche Schande, welche sie traf. Das ganze Ereignis, ihr kläglich gescheiterter Versuch, mit den Worten des Paulus etwas zu erreichen, kam unter die Leute und wurde Tagesgespräch. Wie peinlich muß es diesen Hohenpriestersöhnen gewesen sein, daß ,,dasselbe allen kund wurde, die in Ephesus wohnten".

Man wies gleichsam mit Fingern auf sie. Während sie gehofft hatten, durch eine erfolgreiche Beschwörung im Ansehen zu wachsen, verloren sie nun an Achtung. Ja, sie mußten sogar erfahren, daß durch ihre ganze Unternehmung der ihnen sonst so verhaßte Jesusname zu großer Anerkennung kam. Der ganzen Einwohnerschaft bemächtigte sich eine heilsame Furcht. Man erkannte in dem Schicksal der Beschwörer ein Gericht und merkte, daß man mit dem Namen Jesu nicht leichtfertig umgehen dürfe, sondern ihn zu achten habe.

Wie glaubensstärkend ist doch die Beobachtung, daß Gott auch das Treiben von gottlosen Menschen seinen Reichszwecken dienstbar machen und zur Verherrlichung des Jesusnamens benutzen kann (Psalm 119, 91; Daniel 6, 26 - 28; Apostelgeschichte 8, 1. 4).

 

Apg 19,17 A.Christlieb Das Losungswort der Welt und das Losungswort des Volkes Gottes.

II. Das Losungswort des Volkes Gottes. Apostelgeschichte 19, 17 c.

Wenn wir neben das Losungswort der gottfeindlichen Welt (Apostelgesch. 19, 34) ein anderes für die Jünger Jesu unserem Textkapitel entnehmen, so geschieht das nicht in dem Sinn, als ob Gottes Volk ähnlich schreien und rufen solle wie jene Feinde. Unsere Waffen sind nicht fleischlich, sondern geistlich. Aber doch darf der Schluß des 17. Verses gegenüber dem Schlachtruf der Feinde als unser Losungswort in Kampf und Streit bezeichnet werden. (,,Der Name Jesu wurde hochgelobt".) Jene Massen rühmten ihre Diana. Wir haben auch etwas zu rühmen, dessen wir uns nicht zu schämen brauchen. Wenn sie ihre ohnmächtige Göttin preisen, so wollen wir, anstatt solchen irrigen Glauben zu verhöhnen, den richtigen danebenstellen und den Namen dessen erheben, der über alle Namen ist. (Philipper 2, 9).

Der Ruf ,,Groß ist die Diana!" verstummte nach etwa zwei Stunden. Ein anderes Rühmen wird niemals aufhören. Wenn aller Menschenruhm in den Staub gesunken sein wird, wenn alle Großen der Erde nichts mehr gelten werden, dann wird der Ruhm dieses Namens Himmel und Erde erfüllen. Und diesen Namen rühmt Gottes Volk jetzt schon als seinen liebsten Namen.

Als in Korinth die menschlichen Namen eines Apollos, Kephas oder Paulus übermäßig gerühmt wurden, gab es Zank und Streit in der Gemeinde (1. Korinther 1, 12). Und wo heute noch der Name eines menschlichen Lehrers über Gebühr verherrlicht und fast vergöttert wird, da entstehen Trennungen und Spaltungen. Wo aber der, welcher sein Leben für uns dahingab, allein gepriesen und erhoben wird, da ist es lieblich.

Eine echte Bekehrung, eine gesunde Heiligung, eine biblische Erweckung erkennt man daran, daß dieser Jesusname und nichts anderes hochgelobt wird. So laßt uns denn die erste Losung von uns abweisen und die andere als die unsrige annehmen (Offenbarung 5, 8 - 14).

siehe auch I. Das Losungswort der Welt. -> Apostelgeschichte 19, 34.

 

Apg 19,18 A.Christlieb Öffentliche Sündenbekenntnisse. Apostelgeschichte 19, 18.

Unter den einzelnen Bildern, die uns der Geist Gottes aus der großen Erweckungsbewegung in Ephesus aufbewahrt hat, befindet sich auch dieses ergreifende Bild öffentlicher Sündenbekenntnisse. Viele unter den Gläubigen ,,bekannten und verkündigten, was sie getrieben hatten". Wir treten im Geist in diese Zeugnisversammlung hinein. Wir beobachten und lauschen, was es zu sehen und zu hören gibt.

1. D i e R e d e n d e n sind ,,viele aus den Gläubigen".

Es hat je und dann unnnüchterne Menschen gegeben, welche aus dem öffentlichen Bekenntnis vergangener Sünden ein Gesetz machen wollten, das sie heilsverlangenden Seelen auferlegten. Wer solches tut, darf sich niemals auf diese Stelle berufen. Hier reden nicht etwa Menschen, welche durch das Bekenntnis ihr Gewissen entlasten und zum Glauben oder irgendeinem Segen gelangen wollen. Hier reden Menschen, welche ihr Gewissen entlastet haben und gläubig geworden sind. Sie bekennen also nicht aus Gewissensnot, sondern aus freudigem Zeugendrang und Bekennermut. An dieser köstlichen Gnaden- und Geisteswirkung unseres Gottes wollen wir uns laben und erquicken, aber nicht dasselbe in ein drückendes Gebot verwandeln, wodurch unsere Freudigkeit gelähmt werden würde (Galater 5, 18; Epheser 2, 3; 1. Timotheus 1, 13).

2. Nun laßt uns hören, w a s dort g e r e d e t w i r d . Wie gern redet der natürliche Mensch von dem, was a n d e r e getrieben haben. Darüber kann man oft stundenlange Gespräche, auch öffentliche Reden hören. Die Welt wird eben von einem Verkläger beherrscht, der seine Lust daran hat, auf die Sünden anderer hinzuweisen. Nun aber treten wir in eine Versammlung, wo nicht Satan, sondern der Geist Gottes die Redenden erfüllt.

Wie ganz anders lauten hier die Worte! Nicht beißende gehässige Reden gegen die Fehler der anderen vernimmt man hier. Die Redner sprechen von ihren eigenen Sünden. Sie beschuldigen sich selbst. Sie bekennen ihre dunkle Vergangenheit. Welche Berge von Schuld, welche dunklen Fluten von Sünde liegen in den Worten ,,was sie getrieben hatten" umschlossen, besonders wenn wir an die in Ephesus herrschende Zauberei (Vers 19), oder an den von Paulus selbst erwähnten früheren Wandel der Epheser ,,in den Lüsten des Fleisches" (Epheser 2, 2 und 3) denken (wozu die wüsten Dianafeste in dieser Stadt sehr viel Anlaß und Versuchung boten). Es mag erschütternd gewirkt haben, was man hier zu hören bekam.

Dieses offene Bekenntnis beweist die Demut der Redenden und die Echtheit des Glaubensfeuers, das hier in Ephesus brannte (Epheser 5, 8).

3. Weshalb aber traten sie mit diesen Bekenntnissen so öffentlich hervor? Weshalb erzählten sie dieselben nicht lieber im kleinsten Kreis naher Freunde und gläubiger Christen? (Sie ,,bekannten u n d v e r k ü n d i g t e n".)

Wäre dieses öffentliche Heraustreten mit solchen Bekenntnissen ein eigenes sich Hervordrängen in fleischlicher Kühnheit gewesen. oder wäre es durch menschliches Treiben und Drängen veranlaßt worden, dann müßte man es sicherlich als falsch verurteilen. Nun aber gewinnt man aus unserem Text den klaren Eindruck: Hier hat Gott sich Zeugen erweckt. so wie sie für jene Zeit und jenen Ort nötig waren. Diese Bekenntnisse werden für manche Seelen in Ephesus viel nützlicher und erwecklicher gewesen sein, als viele Belehrungen und Predigten.

Wie fesselnd muß die Wirkung für einen in Sünden gebundenen Zuhörer gewesen sein, wenn er hier Leute sah und hörte, die in seinen Ketten auch einst gelebt und nun Befreiung in Jesus erfahren hatten und die Freude der Gotteskindschaft auf dem Antlitz trugen. Das konnte ihm einen Stachel mit Widerhaken ins Herz hineinwerfen und zur Nachfolge ermutigen wie kaum etwas anderes.

Danken wir Gott auch für solche Werbemittel, wenn sie aus Demut fließen und von oben gewirkt sind (Apostelgeschichte 26, 9 - 11; Nehemia 9, 1 - 3).

 

Apg 19,19 A.Christlieb Die Verbrennung der Zauberbücher. Apostelgeschichte 19, 19.

1. Welche Bedeutung hatten die Zauberbücher?

Ein großes Feuer wird uns in diesem Vers vor die Augen geführt. Leute, die ,,vorwitzige Kunst", d. h. Zauberei getrieben hatten, übergeben ihre Zauberbücher den Flammen. Dieser Anblick darf in unseren Herzen einen Jubel auslösen. Wir sehen hier die herrliche Wirkung des Evangeliums, welches viele Einwohner aus den Banden einer gefährlichen Sünde befreit hatte.

Manche Seelsorger wissen, welch eine unheimliche Macht die Zauberei ist, die als Bann auf vielen Herzen, Häusern und Ortschaften ruht. Wie köstlich ist es, in dem Schein dieser Flammen zu sehen, daß solcher Bann durchbrochen und Menschenseelen ihm entrissen werden können. Die brennenden Zauberbücher waren Wegweiser zur Finsternis und Lehrmeister in der Sünde gewesen. Sie konnten ihre Besitzer samt ihren Angehörigen wieder unter gottfeindliche Einflüsse bringen und ein Anknüpfungspunkt für alle Lieblingssünden werden. Es konnten für die ehemaligen Knechte der Zauberei Zeiten kommen, wo der Hang zur Beschäftigung mit dieser Geheimkunst wieder mit lockender und blendender Macht an sie herantrat. Für solche Versuchungsstunden war es gut, daß jene verführerischen Bücher zu Asche verbrannt waren. Jenen Christen in Ephesus waren diese Zauberbücher ,,das rechte Auge, das ausgerissen", und ,,die rechte Hand", die ,,abgehauen" werden mußte (Matthäus 5, 29. 30). Das Verbrennen dieser Schriften war das Abbrechen einer Brücke, die den Rückweg zum alten Sündendienst jederzeit ermöglicht hätte.

Auch wir wollen unserem eigenen tückischen Herzen nie trauen. Wenn wir beten: ,,Führe uns nicht in Versuchung", so wollen wir auch nichts festhalten, was uns in Versuchung bringen kann.

Nicht umsonst befahl Gott dem Volk Israel, alle Götzen der Kanaaniter mit Feuer zu verbrennen (5. Mose 7, 5). Mit Recht hat David die Götter der Philister, welche sie in der Schlacht zurückgelassen hatten, verbrennen und nicht etwa als Siegestriumph mitnehmen lassen (1. Chronika 14, 12). Ebenso richtig hat der fromme Josia alles Geräte des Baalsdienstes ins Feuer geworfen (2. Könige 23, 4).

Auch für uns gilt es, alles von uns zu tun, was uns zum Fallstrick werden kann auf dem Weg zur Seligkeit.

2. Weshalb verbrannte man sie öffentlich?

Das Feuer wurde nicht an einem geheimen, verborgenen Platz angezündet, sondern an einer Stelle, die für alle Einwohner der Stadt zugänglich und für jedermann sichtbar war. Weshalb verbrannte man die Bücher ,,ö f f e n t l i c h" ? Gab das nicht einen neuen Rumor in der Stadt? Reizte das nicht unnötig den Zorn der Heiden? Man hätte sie ja in dem Kamin eines stillen Christenzimmers anzünden können, wo es nicht weiter beachtet worden wäre.

Sicherlich gibt es andere Fälle, wo letztere Art richtig ist. Aber hier in Ephesus war ein klares Zeugnis und offenes Bekenntnis gegen die so furchtbar herrschende Zaubereisünde nötig. Die aus der Finsternis geretteten Christen waren nicht nur ihrer eigenen Seele etwas schuldig, sondern auch ihren heidnischen Mitbürgern, die noch in den Dingen dahinlebten, von denen sie nun befreit waren. Durch dieses öffentliche Feuer legten sie ohne jede Aufdringlichkeit gegen irgendjemand ein mächtiges Zeugnis ab, das sicherlich seine Wirkung nicht verfehlt haben wird (Jeremia 29, 7 a).

Auch wir sollen es bei aller Liebe zur Stille und Verborgenheit doch niemals an dem offenen Bekennermut fehlen lassen, den dieses öffentliche Feuer beweist, (Matthäus 10, 32; Psalm 22, 23 - 26).

3. Wann fand die Verbrennung statt?

Laßt uns die zeitliche Reihenfolge der beiden Handlungen unseres Verses beachten. Die Epheser haben zuerst die Zauberbücher verbrannt und nachher ihren Geldwert berechnet. Der natürliche Mensch liebt es, die Reihenfolge umzukehren. Wenn er ein inneres Hindernis ins Feuer werfen soll, so berechnet er zuerst den herrlichen Wert dieses Götzen. Derselbe kommt ihm dann leicht allzuhoch vor. Er möchte ihn doch nicht gern auf einmal verlieren. So gerät er ins Schwanken und kommt leider in vielen Fällen überhaupt nicht zum Verbrennen.

Deshalb merken wir uns: Die beste Zeit zum Entfernen eines Hindernisses für unser Seelenheil ist vor der Betrachtung seines Wertes, nicht nachher (Galater 1, 15. 16; 1. Mose 19, 26).





A.Christlieb Die Berechnung des Wertes der Zauberbücher.

Es gibt Menschen, die göttlichen Dingen teilnahmslos gegenüberstehen, die aber sehr aufmerksam werden, wenn von großen Geldsummen die Rede ist. Solchen Leuten könnte dieser Text dienen. Er erzählt, wie die Christen zu Ephesus den Wert der verbrannten Zauberbücher berechneten. Das Ergebnis ist eine große Summe. 50 000 Denare (,,Groschen") waren etwa 40 000 Goldmark.

Was sagen uns diese 50 000 Groschen? Sie rufen uns zu: 1. Welch große Summen gibt doch die Welt für ihre Zwecke und ihren Sündendienst aus! Die Zauberbücher waren teuer. Aber was fragt der Weltmensch nach dem Preis, wenn er seinen Willen haben und sein Ziel erreichen will. Hier kann er ausgeben, auch wenn er sonst noch so geizig ist.

Es gibt Städte, wo die Leute ihren nötigsten Besitz ins Pfandhaus bringen, um die Teilnahme an einer gewohnten Lustbarkeit zu ermöglichen. Ja, die Welt hat auch heute noch ,,50 000 Groschen" bereit, wenn sie ihre Wünsche befriedigen will.

2. Das Resultat dieser Wertberechnung zeigt uns aber auch, welch eine Umwertung aller Dinge durch eine wahre Herzensbekehrung stattfindet. Was früher 40 000 Mark wert war, ist jetzt eitles Brennmaterial! Ein Besitz, für den man früher vielleicht ein halbes Vermögen oder noch mehr dahingab, ist jetzt so wertlos und lästig, daß man ihn fortwirft.

Ja, eine echte Herzensänderung bringt im Leben des Einzelnen einen Preissturz zustande, wie es das größte politische Ereignis nicht vermag. Alle Bücher, welche die Phantasie vergifteten, sind trotz ihres Sinnenkitzels und aller Spannung, die sie verursachen, keinen Pfennig mehr wert, wogegen jedes Blatt der Bibel auf einmal unbezahlbar wird. Wohl allen, die solche Umwertung erfahren durften.

3. Welche Kraft hat doch das Evangelium von Jesus, daß es die Menschen von ,,50 000 Groschen" lösen kann! Wie schwer trennt sich der natürliche Mensch oft von einer geringen Geldsumme. Wie fängt er oft Streit und Prozeß an, um sich nicht von einem kleinen Besitz trennen zu müssen. Jesus macht frei vom Hängen an Geld.

Wir leben in einer Zeit, wo der Mammonsgeist viele Christen gefangen nimmt. Gebe Gott, daß der Anblick dieser dahingegebenen 50 000 Groschen eine lösende Wirkung auf manches Herz ausübe (Philipper 3, 7).

 

Apg 19,20 A.Christlieb Der abschließende Satz in der Schilderung der Erweckungszeit Apostelgeschichte 19, 20

weist uns hin

1. auf d i e v e r b o r g e n e K r a f t , welche der ganzen Segenszeit zugrunde lag. Nicht Menschenwort, nicht natürliche Begabung, sondern ,, d e s H e r r n W o r t " hatte diese Bewegung hervorgerufen. Menschliche Reden mögen schöne Augenblickserfolge hervorbringen. Ewigkeitswirkungen wie hier kommen nur durch Gottes Wort. Deshalb sei es unser Anliegen, daß in allen Gemeinden und Versammlungshäusern das Menschenwort weniger und das göttliche Wort mehr werde.

2. W i e e n t f a l t e t s i c h d i e s e G o t t e s - k r a f t ? Die kurze Zusammenfassung von der Geschichte dieser Gnadenzeit antwortet: ,,Das Wort des Herrn w u c h s". Es mehrte sich. Wie eine Pflanze von Tag zu Tag größer wird, wie ein Bau, dem ein Stein nach dem anderen beigefügt wird, so entfaltet sich die Kraft des göttlichen Wortes wachstümlich in Ephesus. Ganz still und klein fing es damit an, daß jene zwölf Johannesjünger gesegnet wurden. Dann kamen neue Gnadenwirkungen in der Judenschule. Endlich steigerte sich der Zudrang zum Lebenswort im Saal des Tyrannus, bis durch ganz Kleinasien das Wort von Jesus durchdrang. Ein seliges Wachsen!

Herr, laß auch in unserem Land dein Volk nicht abnehmen, sondern wachsen.

3. Den H ö h e p u n k t d i e s e r E n t f a l t u n g zeigen uns die Worte: Es wuchs ,,m ä c h t i g u n d n a h m ü b e r h a n d". Die Anerkennung des Namens Jesu in der ganzen Stadt (Vers 17), das öffentliche Bekenntnis vergangener Sünden (Vers 18) und das Verbrennen der wertvollen Zauberbücher (Vers 19) bewies, wie ,,das Wort mit göttlicher Stärke an Ausbreitung und Kraft zunahm" (wörtlich). Die Siegeskraft des Evangeliums wurde so stark, daß die Macht des Heidentums vor ihm nicht standhalten konnte. Wie zu Noahs Zeiten die Gerichtsfluten ,,überhand nahmen" (1. Mose 7, 18), so nahmen hier die Segensfluten überhand.

Das ist das Schönste, was einer Gegend widerfahren kann. Je näher wir der Zeit kommen, in der ,,die Ungerechtigkeit überhand nehmen wird" (Matthäus 24, 12), desto mehr laßt uns fortfahren zu bitten, daß Gottes Wort überhand nehmen möchte, bis die Zeit kommt, wo einst ,,die Erde voll werden wird von Erkenntnis der Ehre des Herrn, wie Wasser das Meer bedeckt" (Habakuk 2, 14; Jesaja 11, 9).





W.Nee Also wuchs das Wort des Herrn mit Macht und nahm überhand. Apostelgeschichte 19,20

Als die Apostel wirkten, lag Gottes Segen auf ihrer Arbeit. Wir tun gut, ihren Fußstapfen zu folgen, aber wir müssen uns klarmachen, daß es nicht damit getan ist, daß wir einfach die Methoden der Apostel übernehmen. Solange wir nicht apostolische Hingabe, apostolischen Glauben und apostolische Vollmacht besitzen, werden wir auch keine apostolischen Ergebnisse erleben. Damit meine ich nicht, wir sollten den Wert ihrer Methoden unterschätzen; diese sind, wenn wir Erfolge sehen wollen, unbedingt wichtig. Nur dürfen wir nicht übersehen, daß etwas anderes noch wichtiger ist, der apostolische Geist; und wir dürfen nicht erschrecken, wenn wir unterwegs auch apostolischen Prüfungen begegnen.





C.Eichhorn Pfingstmontag Das Wort des Herrn wuchs mächtig und nahm überhand. Apg. 19, 20

Das immer stärkere Anschwellen des Stromes, ohne daß er durch Zuflüsse gespeist wird, ist ein treffendes Bild des Geistes. Jedes irdische Wasser versiegt nach und nach, wenn es keinen Zufluß bekommt, und je mehr es in die Breite geht, desto flacher wird es. Jede irdische Kraft wird immer schwächer, je mehr sie sich auf viele Punkte verteilt. Anders ist es mit dem Heiligen Geist. Je mehr Seelen sich ihm öffnen, desto mächtiger wirkt er: es tritt keine Schwächung und Verdünnung ein, wenn sich das Feld seiner Wirksamkeit ausdehnt, im Gegenteil, eine Mehrung.

So ist es überall, wo himmlische Kräfte im Spiel sind. Als der Heiland fünftausend Menschen speiste, standen ihm fünf Brote und zwei Fischleim zu Gebote. Als die Kräfte aus der oberen Welt (Hebr. 6, 5) mit diesem winzigen Vorrat sich verbanden, wurden alle satt, und es blieben zwölf Körbe übrig. Bei der Speisung der Viertausend hatte er mehr Brote, und obwohl weniger Menschen waren, blieben doch nur sieben Körbe übrig.

In Ephesus erlebte Paulus eine große Erweckung. Viele wurden vom Heiligen Geist ergriffen. Aber hierbei steigerte sich die Geistesmacht, sowohl bei Paulus selbst (Apg. 19, 11.12) als auch bei denen, die gläubig wurden. So ist es bei allen größeren Erweckungen.

Gottes Geist hat in sich unendlichen Reichtum des Lebens, das unerschöpfliche Leben aus Gott. Je mehr du davon nimmst, und je mehr Seelen daraus schöpfen, desto mehr ist da.

"Der Geist und die Braut sprechen: Komm!" Der Geist wartet mit Sehnsucht auf das Kommen des Herrn Jesu. Damit wird das 1000jährige Friedensreich aufgerichtet. Satan wird gebunden, jetzt kann der Geist ungehemmt von dieser Seite sein Erneuerungswerk an den Nationen tun. Dann kommt die Missionszeit, und der Strom wird sich weiten. Zuletzt wird dann auf der neuen Erde die Erkenntnis des Herrn die ganze Erde bedecken, wie das Wasser das Meer bedeckt (Jes. 11, 9).

O Strom der heil'gen Gnade, von Lieb' und Licht durchhaucht, in deinem Wellenbade sind wir ja eingetaucht; vom Himmel quillst du nieder, zogst uns in deinen Lauf und strömst zum Himmel wieder und ziehst uns mit hinauf. O heil'ge Flut, durchwalle die Herzen kraftiglich, daß neu geeinet alle Lob jauchzen über dich; daß aus der Seele Tiefen dein Wogen mächtig bricht, daß segnend von uns triefen: Geist, Leben, Lieb' und Licht!

 

Apg 19,21 A.Christlieb Die weiteren Zukunftspläne des Paulus. Apostelgeschichte 19, 21. 22.

In das Gebiet des Plänemachens führt uns dieser Text. Laßt uns den Apostel sorgfältig beim Entwerfen seiner Pläne beobachten.

1. Der Zeitpunkt des Plänemachens.

W a n n beschäftigte sich Paulus mit der Fortsetzung seiner Reise? Erst als das Wort Gottes in Ephesus so eingewurzelt und gewachsen war, (V. 20), daß er seine Aufgabe daselbst als vollendet ansehen durfte (,,da das ausgerichtet war"). Vorher widmete sich Paulus ganz der Arbeit in dieser Stadt (20, 18 ff.).

Unsere Herzen sind geneigt, sich vorzeitig mit allerlei Zukunftsplänen zu beschäftigen, anstatt uns ganz auf unsere gottgewollte Arbeit zu beschränken. Infolgedessen werden wir leicht abgelenkt und geschwächt. Gott wird seinen Kindern schon den rechten Zeitpunkt weisen, wo sie an neue Wege denken müssen. Laßt uns dies nicht vorzeitig tun.

2. Der Inhalt seiner Pläne.

Paulus gedachte, die alten Arbeitsgebiete und die Muttergemeinde in Jerusalem zu besuchen. (,,Er setzte sich vor, durch Mazedonien und Achaja zu ziehen und nach Jerusalem zu reisen.") Da sehen wir, wie heilige Liebesbande ihn zu seinen geistlichen Kindern hinziehen, und wie es ihm am Herzen liegt, den Zusammenhang mit der Urgemeinde zu befestigen. Es sollte das Band der Einigkeit zwischen den juden- und heidenchristlichen Gemeinden nicht gelockert werden.

Sodann erfüllte ihn der Drang, an dem wichtigsten Punkt des damaligen Weltreiches, in der Hauptstadt Rom, die ihm von Jesus gegebene Aufgabe zu erfüllen (vergl. Römer 1, 9 - 15).

Wohl uns, wenn solche Pläne unser Herz erfüllen, die sich auf die Förderung der Sache Gottes beziehen (2. Samuel 7). Wieviel falsche Pläne erfüllen doch oft die Menschenherzen!

Noch heute heißt es bei vielen: Laßt uns einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche, daß wir uns einen Namen machen (1. Mose 11, 4). Noch heute spricht mancher: ,,Ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und alles dreinsammeln" (Lukas 12, 18). Auch jetzt kann man oft hören: ,,Wir wollen in die oder die Stadt gehen und Handel treiben und gewinnen" (Jakobus 4, 13 - 16). Wenn wir aber Hochmuts- oder Gewinnsuchtspläne oder Pläne der Kreuzesflucht schmieden, so sind wir nicht auf dem Weg des Paulus bei seinem Plänemachen.

3. Die Vorbereitung und Verwirklichung seiner Pläne.

Paulus reiste nicht ohne weiteres in die zu besuchenden Gemeinden ab. Er sandte zunächst zwei seiner Gehilfen dorthin, wo er selbst bald einzutreffen hofft.

Was bedeutet die Entsendung jener zwei Mitarbeiter? Wer im Gebiet der Evangelisation Kenntnisse und Erfahrungen gesammelt hat, der weiß, wie wichtig bei derselben die rechte Vor- und Nacharbeit ist. Beides finden wir schon in der Missionstätigkeit des Paulus. In Beröa ließ er bei seiner Abreise Silas und Timotheus zurück (Kap. 17, 14). Dort war Nacharbeit angebracht. Hier sendet er Timotheus und Erastus vor sich her, weil für diesen Besuch Vorarbeit geschehen mußte. Die Aussendung beweist uns die Sorgfalt des Apostels bei der Ausführung seiner Pläne.

Auch für uns gilt es, keinen Plan zu übereilen oder leichtfertig auszuführen, sondern ihn sorgfältig vorzubereiten, damit Gottes Segen darauf ruhen könne (Sprüche 16, 13; 19, 2; 20, 18; Lukas 14, 28 - 32).