Richter - Geistliche Entropie identifizieren

Das Buch der Richter zeigt uns, wie Israel durch Entropie immer tiefer ins Chaos stürzt. Dasselbe geschieht in Ihrem und meinem Leben - geistliche Entropie ist eine Krankheit, die uns alle konfrontiert ...

WKG-Predigt

"Entropie" ist das wissenschaftliche Prinzip, dass Dinge natürlicherweise tendieren, sich von Ordnung zum Chaos zu bewegen. Aus diesem Grund beginnt mein Rasen schrecklich auszusehen, wenn ich vergesse, ihn zu mähen oder Unkraut zu jäten. Aus dem gleichen Grund können Sie ein Ei zwar verrühren, es aber nicht wieder entrühren. Darum zerfallen meine Beziehungen, wenn ich nicht ständig in sie investiere. Es ist ganz natürlich, dass Dinge über die Zeit chaotischer werden. Es erfordert viel Arbeit, um etwas ordentlicher zu machen und diesen Zustand zu erhalten.
Wir sehen die Anwendung dieses Prinzips im Buch Richter - einem der traurigsten Bücher der Bibel. Es beginnt, nachdem Israel Jahrhunderte gewartet hatte, um das Gelobte Land einzunehmen. Die Zukunft sieht hell aus! Aber sie erliegen geistlicher Entropie; Alles zerfällt einfach. Das Buch Richter zeigt uns, wie sie durch Entropie immer tiefer und tiefer ins Chaos stürzen.
Dasselbe geschieht in Ihrem Leben und in meinem. Geistliche Entropie ist eine Krankheit, die uns alle konfrontiert.
Diese Woche erfahren wir, wie man geistliche Entropie im eigenen Leben identifizieren und diagnostizieren kann. Nächstes Mal erfahren wir dann, wie wir geistliche Entropie abbrechen können.

Gefährlicher Zyklus der geistlichen Entropie (Richter 2,10-23):
1. Frieden
2. Sorglosigkeit
3. Sünde
4. Schmerz
5. Schreien zu Gott
6. Gott sendet einen Richter/Retter
7. Frieden

3 Symptome der geistlichen Entropie

Richter ist ein Buch des Chaos. Gleich zu Beginn sehen wir den einfachen Grund dafür. Gott hatte Israel aufgefordert, ihren Glauben von einer Generation zur nächsten weiter zu geben. Sie sollten mit ihren Kindern darüber reden, was Gott für sie getan hatte, was Gott ihnen verheißen hatte und Gottes Lebensweise. Sie sollten darüber sprechen, wenn sie aufstanden, wenn sie zu Bett gingen und während sie ihre Dinge erledigten. Sie sollten Gottes Wort auf ihre Wände schreiben und an die Eingangstür heften, damit es ständig in ihrem Sinn lebendig bliebe und so Stück für Stück tief ins Herz von jedem, der dort lebte, eindringen würde. Auf diese Weise sollten sie ihren Glauben ihren Kindern und allen Leuten weitergeben, die mit ihnen in Kontakt kamen. Was aber geschah, lesen wir in Richter 2,...
„10 Und als auch jenes ganze Geschlecht zu seinen Vätern versammelt war, kam ein anderes Geschlecht nach ihnen auf, welches den HERRN nicht kannte, noch die Werke, die er an Israel getan.“
Ich möchte Ihre Aufmerksamkeit auf etwas lenken - es heißt nicht, dass die Kinder den Glauben erwogen, sich dann aber gegen ihn entschieden hätten. Sondern es heißt hier, dass sie nichts von diesem Glauben wussten. Sie wussten nicht, "was er an Israel getan hatte" - es war ihnen nie gesagt worden. Ihre Vorfahren hatten ihnen den Glauben nicht weiter gegeben. Von allen Symptomen geistlicher Entropie denke ich, dass dieses das offensichtlichste und das zerstörerischste ist:

1. Das größte Problem, das ISRAEL hatte, war: zu versäumen, Ihren Glauben zu TEILEN (Richter 2,10).

Die Israeliten hatten erstaunliche Erfahrungen mit Gott gemacht; sie sahen, wie er ihnen immer und immer wieder durchhalf, und sie hatten Leidenschaft für ihn! Aber dann trat Entropie ein, ihre Leidenschaft kühlte ab. Sie ließen ihren Glauben halbherzig und „Bla-blah“ werden, bis sie ihren Kindern nicht einmal solche Geschichten mitteilten, wie Gott das Rote Meer teilte und riesige Armeen besiegte. Und, weil diese armen Kinder die Geschichten nie hörten, wurde sie auch nie zu einer Beziehung mit Gott eingeladen, sie wurden zu dem Chaos verdammt, von dem wir im Buch Richter lesen.
Bevor Sie aber Israel zu streng beurteilen, sehen Sie sich selbst an. Gott teilte das Rote Meer für Israel und entledigte sie der Sklaverei in Ägypten. Man kann sich schwer vorzustellen, wie es möglich war, dass sie versäumen konnten, diese Geschichte jedem zu erzählen, mit dem sie sprachen. Aber für Sie hat Gott die Tore der Hölle geöffnet und Sie erlöst von der ewigen Sklaverei der Sünde und des Elends. Das Rote Meer zu teilen, ist im Vergleich dazu eine Bagatelle! Das Wunder ist unendlich größer! Wem haben Sie dieses Wunder vergangene Woche erklärt? Werden Ihre Nachbarn, Ihre Kinder und Enkel eines Tages sagen müssen, dass sie nicht wussten, was Gott für Sie getan hatte? Werden sie schreckliche Folgen dafür aufbringen müssen, wie die Kinder Israel?

Was Sie tun können: Wachsen Sie als vom Geist gestalteter Jünger, indem Sie sich einige diagnostische Fragen stellen, um geistliche Entropie zu identifizieren:
Sage ich meinen Kindern und den Leuten meiner Umgebung, was Gott für mich getan hat? Haben Sie Ihre Kinder angerufen, um ihnen zu sagen, was Gott diese Woche für Sie getan hat - ein Gebet beantwortet, Sie eine ermutigende Lektion gelehrt hat, als Sie Trost brauchten? Wenn Ihre Kinder oder Enkel in Ihrem Haus in der Nähe leben, setzten Sie sich diese Woche mit ihnen hin und erzählten Sie ihnen Bibelgeschichten oder Geschichten darüber, was er für Sie getan hat? Wenn die Antwort Nein ist, dann warum? Ist Ihr Glaube Routine geworden? Ist Ihre Beziehung zu Gott „Bla-blah“ geworden - nicht mehr besonders aufregend – und zu dem Punkt abgekühlt, wo Sie ihn vor Verlegenheit verstecken wollen? Wenn Ihr Glaube auf den 'Bla-bla'-Punkt gefallen ist, dann sehen Sie sich nicht mehr in der Lage, mit den Leuten Ihrer Umgebung darüber zu reden - Sie haben ein Problem mit geistlicher Entropie, aber auch die wohl beste Frühwarnung. Wenn Sie diese erkennen, dann ist es Zeit, auf Ihre Knie zu fallen und Gott zu bitten, mit Ihnen eine Änderung zu erarbeiten. Wie man das im Detail tun kann, sehen wir nächste Woche.

So oft Israel auch in geistliche Entropie fällt, erweckt Gott ihnen jedes Mal einen 'Richter', um sie zu retten. Diesen Zyklus sehen wir 12 mal in diesem Buch. Wir greifen zwei der größeren Richter und die geistlichen Entropieprobleme heraus, die dort behandelt werden.

2. GIDEON: Sein Problem war, dass er auf seine eigenen FÄHIGKEITEN sah (Richter 6-8).

Vielleicht werden Sie überrascht sein, wenn wir über Richter sprechen, die Probleme haben – und sie wurden doch berufen, um Israels Probleme in Ordnung zu bringen. Ja, aber sie waren sehr menschliche Leute; sie hatten selbst alle Probleme, die auch Israel hatte. Gott suchte sie nicht heraus, weil sie groß waren; er suchte und gebrauchte sie einfach. Als Gott Gideon als Richter einsetzte, hatten die Midianiter Israel lange tyrannisiert. Israel fühlte sich sehr schwach und kraftlos. Gideon hatte dasselbe Problem. Als Gott ihn ins Richteramt berief, um Israel zu retten, hatten sie folgende Konversation, Richter 6,...
„12 Da erschien ihm der Engel des HERRN und sprach zu ihm: Der HERR ist mit dir, du streitbarer Held! 13 Gideon aber sprach zu ihm: Ach, mein Herr, wenn der HERR mit uns ist, warum ist uns denn solches alles widerfahren? Und wo sind alle seine Wunder, von denen uns unsre Väter erzählten, indem sie sprachen: Hat der HERR uns nicht aus Ägypten geführt? Nun aber hat uns der HERR verlassen und in die Hand der Midianiter gegeben! 14 Der HERR aber wandte sich zu ihm und sprach: Gehe hin in dieser deiner Kraft, du sollst Israel erretten aus der Midianiter Hand! Habe Ich dich nicht gesandt? 15 Er aber sprach zu ihm: Ach, mein Herr, womit soll ich Israel erretten? Siehe, mein Geschlecht ist das geringste in Manasse, und ich bin der Kleinste in meines Vaters Hause!“
Bemerken Sie, wie oft Gideon das Wort "ich" und "mein" verwendet,? Er klebte an seinen eigenen Fähigkeiten - "ich bin der Bodensatz des Fasses, Buh-hu!", aber Gott antwortet: "Ich rede nicht über Dich, Du alberner, kleiner Mann. Ich rede über mich und was ich durch Dich tun will. Bin ich nicht derjenige, der Dich sendet?" Gott fand sich mit einer ganzen Menge Furcht und Zweifel und Unwillen Gideons ab. Schritt für Schritt hielt er Gideons Hand, während er ihn die Kunst lehrte, im Glauben zu gehen. So gelang es ihm letztlich, Gideon zu gebrauchen, Israel aus ihrer Unterdrückung zu befreien.
Zur Zeit hat Gott wahrscheinlich nicht vor, Sie zu berufen, um Ihr Volk aus midianitischer Unterdrückung zu befreien. Aber er beruft Sie, um eine Menge Dinge zu tun, sogar einige Dinge, die Ihnen völlig über Ihren Hutrand hinausgehen.


Was Sie tun können: Finden Sie die geistliche Entropie in Ihrem Leben:
1. Wenn ich mich gegenüber einigen der Aufgaben unzulänglich fühle, die Gott mir gibt, gehe ich dann dennoch im Glauben voran? Gott berief Gideon, um das Gelobte Land von ausländischen Invasoren zurück zu erobern. Gott beruft Sie, um den Planeten von Satan dadurch zurückerobern, dass Sie Jünger machen. Unheimlich? Ja. Sind wir dazu unfähig? Ja. Wenn Sie den Strudel von geistlicher Entropie hinunterwirbeln, sagen Sie " ich kann es nicht tun, also werde ich es nicht tun." Wenn Sie aber so funktionieren, wie Gott sie entwarf zu funktionieren, wenn Sie durch den Glauben mit Gott zusammenarbeiten, werden Sie sagen: "ich kann es nicht tun, aber das ist irrelevant. Gott kann es tun. Auf, tun wir‘s." Nehmen Sie eine tolle Torte, klopfen Sie an der Tür Ihres Nachbarn an und gewinnen Sie so Freunde. Wenn Sie abgewiesen werden, geben Sie nicht auf; Gehen Sie zum nächsten Nachbarn mit einer anderen schönen Torte. Tun Sie das, bis Sie eine Menge Freunde haben, die Jesus nicht kennen. Das ist der größte, schwerste Teil, Jünger zu machen: Freunde gewinnen. Aber Christus in Ihnen kann es tun. Gehen Sie im Glauben hin und sehen Sie, wie er Sie hindurchführt.


Drittens und schließlich haben wir Simson - der berühmte alttestamentliche Charakter von Jugendlichen überall, weil er - außer Jesus - der nächste ist, den die Bibel zum Superman gemacht hat. Ich habe oft um die übermenschliche Stärke von Simson gebetet, habe sie aber noch nicht bekommen; aber es ist wert, es zu versuchen. Ich dachte immer, dass Simson ein großer Held wäre - er war es auch, weil sein Gott groß ist, aber, wenn Sie wirklich seine Geschichte lesen, finden Sie nicht viele charakterliche Qualitäten bei ihm. Simson hatte ein großes, grelles Symptom geistlicher Entropie.

3. SIMSON hatte das Problem: Er folgte seinen IMPULSEN (Richter 14-16)

Es ist menschlich, Appetit, Begierden und Impulse zu haben, um dieses oder jenes zu tun. Aber das vielleicht Schlimmste, das jemand widerfahren kann, ist, von seinen Impulsen versklavt zu werden - ein Sklave seines Eigenwillens zu sein. Das war Simson in der Größe einer Nuss-Schale; er war eine wandernde Impulsmaschine. Zum Hintergrund: Simson stand unter dem Nasiräergelübde, einem speziellen Weg, durch den sich ein Israelit Gott weihte. Dieses Gelübde erlaubte nicht, etwas Unreines, wie ein totes Tier, zu berühren. Er durfte weder Alkohol trinken noch sein Haar schneiden. Diese Dinge waren sinnbildlich für eine besondere Gottesnähe. Simson brach alle diese Bedingungen. Wir sehen auch nicht, dass er besonders dagegen ankämpfte, um sie nicht zu brechen.
Er sieht einen Bienenstock im Skelett eines toten Löwen; er will den Honig. So reicht er hinein, um ihn zu bekommen. Dabei muss er die unreine Leiche berühren.
Er soll keinen Alkohol trinken, aber eines Abends beschließt er, eine Trinkpartei zu schmeißen, bei der er jeden unter den Tisch trinkt.
In Richter 14,1-2 sieht er ein hübsches Mädchen auf der Straße und beschließt sofort, sie zu heiraten. Er sieht es, er will es, und was immer nötig ist, es zu bekommen, tut er auch.
In Richter 16,1 sah er eine Nutte, begehrte sie und nahm sie.
In Vers 4 sieht er eine andere hübsche Dame, Delilah, und verliebt sich in sie. Sie aber arbeitet gegen ihn und schneidet ihm schließlich die Haare ab. Dadurch verliert er seine Superkräfte, und das ist sein Ruin.
Das Schlechteste, das Sie tun könnten, wenn Sie die Bibel, besonders das Buch Richter, lesen, ist, dass Sie diese Geschichten lesen und denken: "dies sind Geschichten mit guten Beispielen, denen ich folgen sollte." Das ist nicht das, was die Bibel will. Die Bibel ist voll von Geschichten über ganz, ganz schreckliche Menschen, die einen unglaublichen Gott, einen mächtigen und barmherzigen Gott haben, der schreckliche Leute gebraucht, um erstaunliche, Welt verändernde Dinge zu tun. Das sind gute Neuigkeiten für eine nicht sehr gute Person wie mich. Gott gab Simson nicht auf, und er gibt mich nicht auf, ganz gleich was. Und, wenn ich von Simsons Geschichte lernen will, kann ich feststellen, wo es in meinem Leben Impuls gesteuertes Benehmen gibt, so dass ich Gott folgen und ein wirksameres Werkzeug in seinen Händen sein kann.

Was Sie tun können: Finden Sie die geistliche Entropie in Ihrem Leben:
2. Wenn der Heilige Geist meinen Impulsen widerspricht, folge ich dann dem Heiligen Geist? Das ist schwer. Impulse sind schnell. Wenn Sie Jesus nachzufolgen beginnen, mögen Sie einem schlechten Impuls folgen und nicht einmal merken, dass Sie es tun. Das Impulsverhalten geht einfach automatisch. Während Sie aber wachsen und die ruhige, kleine Stimme des Heiligen Geists ein festerer Teil Ihres inneren Dialogs wird, beginnen jene Impulse, von der Stimme Gottes beantwortet zu werden. Und es wird an Ihnen liegen, ob Sie von Gott oder von Ihren eigenen Begierden beherrscht werden wollen. Und, wenn Sie sehen, wie Ihre Impulse immer und immer wieder gewinnen, dann sind Sie tief in geistliche Entropie gesunken, und es ist Zeit, zu Gott zu schreien, um Sie von diesem gefährlichen Zyklus zu retten.


Hier sind die guten Nachrichten: Niemand muss in geistlicher Entropie gefangen gehalten werden. Gott schickte Richter nach Israel, um sie von ihren sozialpolitischen Problemen zu retten. Aber sie waren alle bloße Bilder des endgültigen Richters, der in Jesus Christus kam. Es gibt kein Gefangensein, aus dem er Sie nicht heraus bekommen kann. Setzen Sie also täglich Ihr Vertrauen auf ihn und folgen Sie ihm zu Freiheit und Frieden und über Ihre Vorstellung hinaus.

 

aus http://www.wcg.org/de/predigten/default.asp?id=310