Robert Leicht
28. Mai 2005
Schade, dass Sie wahrscheinlich alle
inzwischen Tempo- (oder um jede Schleichwerbung zu unterlassen: Zellstoff-)
Taschentücher benutzen – und dass Sie deshalb, wie wir im Schwäbischen sagen,
kein richtiges Sacktuch mehr bei sich haben. Aber Sie haben doch wohl noch die
Redensart in Erinnerung: „Oh, das darf ich aber nicht vergessen. Da muss ich
mir einen Knoten ins Taschentuch machen!“ – Dann aber zog man irgendwann später
das Sacktuch aus der Tasche, entdeckte verwundert den Knoten und fragte sich
ratlos: „Woran – noch einmal – sollte mich dieser Knoten erinnern? Da war doch
irgendetwas!“ Um Gottes willen: Was war das noch, woran ich mich erinnern
wollte, was ich nicht vergessen durfte? – Vielleicht Gott selber?
Genau damit aber hat es der Bibeltext zu tun,
den wir uns in dieser Morgenstunde erschließen wollen – mit
Gottesvergessenheit, Gottesverwechslung und mit Gotteserinnerung.
Hören wir den Text zunächst zur Gänze – und
halten wir doch bitte den Text im Kirchentagsprogramm auf Seite 28 immer wieder
bereit. Wir klammern dabei aber die Verse 1 – 3 ein; sie gehören – als
Abrundung – noch zum vorigen Kapitel, in welchem dem Volk Israel (und uns) die
Zehn Gebote nochmals eingeschärft werden. Wir setzen also ein erst beim Vers 4:
4 Höre, Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR allein.
5 Und du sollst den HERRN, deinen Gott, liebhaben
von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft.
6 Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen 7
und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem
Hause sitzt oder unterwegs bist, wenn du dich niederlegst oder aufstehst. 8 Und
du sollst sie binden zum Zeichen auf deine Hand, und sie sollen dir ein
Merkzeichen zwischen deinen Augen sein, 9 und du sollst sie schreiben auf die
Pfosten deines Hauses und an die Tore.
10 Wenn dich nun der HERR, dein Gott, in das Land bringen wird, von dem er
deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat, es dir zu geben - große
und schöne Städte, die du nicht gebaut hast, 11 und Häuser voller Güter, die du
nicht gefüllt hast, und ausgehauene Brunnen, die du nicht ausgehauen hast, und
Weinberge und Ölbäume, die du nicht gepflanzt hast -, und wenn du nun ißt und satt wirst, 12 so hüte dich, daß
du nicht den HERRN vergißt, der dich aus Ägyptenland,
aus der Knechtschaft, geführt hat, 13 sondern du sollst den HERRN, deinen Gott,
fürchten und ihm dienen und bei seinem Namen schwören.
14 Und du sollst nicht andern Göttern nachfolgen, den Göttern der Völker,
die um euch her sind 15 - denn der HERR, dein Gott, ist ein eifernder Gott in
deiner Mitte -, daß nicht der Zorn des HERRN, deines
Gottes, über dich entbrenne und dich vertilge von der Erde. 16 Ihr sollt den
HERRN, euren Gott, nicht versuchen, wie ihr ihn versucht habt in Massa, 17
sondern sollt halten die Gebote des HERRN, eures Gottes, seine Vermahnungen und
seine Rechte, die er dir geboten hat, 18 daß du tust,
was recht und gut ist vor den Augen des HERRN, auf daß
dir's wohlgehe und du
hineinkommest und einnehmest das gute Land, von dem der HERR deinen Vätern
geschworen hat, 19 daß er verjagen wolle alle deine
Feinde vor dir, wie der HERR es zugesagt hat.
20 Wenn dich nun dein Sohn morgen fragen wird: Was sind das für
Vermahnungen, Gebote und Rechte, die euch der HERR, unser Gott, geboten hat?,
21 so sollst du deinem Sohn sagen: Wir waren Knechte des Pharao in Ägypten, und
der HERR führte uns aus Ägypten mit mächtiger Hand; 22 und der HERR tat große
und furchtbare Zeichen und Wunder an Ägypten und am Pharao und an seinem ganzen
Hause vor unsern Augen 23 und führte uns von dort weg, um uns hineinzubringen
und uns das Land zu geben, wie er unsern Vätern geschworen hatte. 24 Und der
HERR hat uns geboten, nach all diesen Rechten zu tun, daß
wir den HERRN, unsern Gott, fürchten, auf daß es uns wohlgehe unser Leben lang, so wie es heute ist. 25 Und das
wird unsere Gerechtigkeit sein, daß wir alle diese
Gebote tun und halten vor dem HERRN, unserm Gott, wie er uns geboten hat.
Wenn Sie, wie ich, aufgewachsen sind in einer katholisch-ländlichen Umgebung,
dann kennen Sie das gewiss noch von unseren katholischen Schwestern und
Brüdern, von ihren katholischen Klassenkameraden und deren Familien – jene
Zeichen der Gotteserinnerung: Zu Dreikönig wurden die Buchstaben C+M+B auf den
Querpfosten der Tür am Hauseingang geschrieben, rechtzeitig vor dem Palmsonntag
schwärmte die Jugend aus, um die ersten Zweige mit Weidenkätzchen zu sammeln,
die dann zu Palmbuscheln gebunden, am Palmsonntag mit
Weihwasser besprengt und neben dem Haueingang festgesteckt wurden – bis zum
nächsten Jahr. Und natürlich der Rosenkranz, jene Gebetskette aus einem Kreuz
und 59 Perlen, die jeweils einen Gebetsabschnitt bezeichnen – zuerst das
Glaubensbekenntnis, dann das Vater unser, darauf drei Ave
Maria und anschließend die 5 mal 11 weiteren Perlen. (Solche Gebetsketten sehen
wir dann und wann auch durch die Hand von Muslimen gleiten – manchmal auch in
der Tagesschau, während sie – als arabische Potentaten
– mit ihren Besuchern aus unserem Westen Unterredungen pflegen.)
Irgendwie erinnern mich diese Zeichen aus
meiner Kindheit, wenn das nicht zu respektlos klingt, an jenen Knoten im
Taschentuch, an jenes Merkzeichen: Du wolltest Dich doch an etwas erinnern! Was
war das noch?
Und diese Merkzeichen aus meiner katholisch
umgebenen Kindheit auf der schwäbischen Alb – sie fallen mir wieder ein, wenn
ich dem Text unserer heutigen Bibelarbeit begegne, der solche einprägsamen
Erinnerungshilfen geradezu zum Gebot macht – obwohl uns die ganz fachkundigen
Exegeten auch noch andere Deutungen anbieten; aber sei’s drum:
6 Und diese Worte, die ich dir heute
gebiete, sollst du zu Herzen nehmen …8 Und du sollst sie binden zum Zeichen auf
deine Hand, und sie sollen dir ein Merkzeichen zwischen deinen Augen sein, 9
und du sollst sie schreiben auf die Pfosten deines Hauses und an die Tore.
Diese Verse bestimmen nämlich einen Teil der
äußerlich sichtbaren Spiritualität frommer Juden:
…sie sollen dir ein Merkzeichen zwischen
deinen Augen sein…
Deshalb bindet sich der fromme Jude beim
Morgengebet eine Gebetskapsel (hebr.: Tefillin genannt) mit einem
Lederriemen an die Stirn. Diese Tefillin enthalten
vier Abschnitte aus der Tora.
…8 Und du sollst sie binden zum Zeichen
auf deine Hand…
Deshalb bindet sich der fromme Jude eine
solche Gebetskapsel auch an den linken Arm, dem Herzen gegenüber.
9 und du sollst sie schreiben auf die
Pfosten deines Hauses und an die Tore.
Deshalb finden wir am Türpfosten einer
jüdischen Wohnung (und aller wichtigen Räume in ihr – Badezimmer, Vorräume und
Stallungen ausgenommen) jene Kapsel – „Mesusa“
genannt – in der sich eine Abschrift eben jener Verse 4-9 unseres
Bibeltextes befindet.
Auf der Rückseite des zusammengerollten Pergamentsstreifens steht geschrieben „Schaddaj“ – aber die drei Konsonantenzeichen können auch
gelesen werden als die Abkürzung dreier hebräischer Worte: „Er beschütze die
Türen Israels.“
Im Rückblick könnte man fast meinen, diese „Mesusa“ weise geradezu auf den erwähnten, in katholischen
Regionen gepflegten Brauch voraus, demzufolge am Dreikönigstag (sprich: am
Epiphaniasfest, dem 6. Januar) über dem Hauseingang die drei Buchstaben C+M+B
neuerlich angeschrieben werden – und die man liest als Abkürzung entweder der
Namen der drei Könige (Caspar, Melchior und Balthasar) oder lieber die drei
Konsonanten als Abkürzung des Satzes: „Christus mansionem
benedicat“ – Christus segne dieses Haus.
Von der Bitte „Er beschütze die Türen Israels“
bis zu dem Gebet „Christus segne dieses Haus“ spannt sich unsere ganze
jüdisch-christliche Glaubensgeschichte – bleiben wir dessen eingedenk: auch in
einem Land, in dem Christen Juden verfolgt oder deren Verfolgung nur zögernd
widerstanden haben, in einem Land, in dem Deutsche diese Gebetsbitte („Er
beschützte die Türen Israels“) so schändlich und brutal verachtet haben.
Auch die evangelische Kirche hat sich in jenen Zeiten nicht an die Mahnung
gehalten von Vers 25 gehalten,
…dass wir alle diese Gebote tun und halten vor dem HERRN, unserm Gott, wie er
uns geboten hat.
Der jüdisch-christliche Pfarrer Hans Ehrenberg wurde 1937 von seiner
Landeskirche aus dem Pfarramt gedrängt. Der erste Justititar
der Bekennenden Kirche, der jüdisch-christliche Jurist Friedrich Weissler, wurde von den ach so tapferen Männern der
Bekennenden Kirche wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen. Weissler wurde von den Nazis in Sachsenhausen ermordet,
Ehrenberg konnte nur deshalb aus den Misshandlungen in Sachsenhausen befreit
werden, weil Bischof Bell von Chichester seine
Ausreise nach England zu erwirken vermochte.
Es gab allerdings auch Ausnahmen – wenngleich
viel zu wenige: Über den badischen evangelischen Pfarrer Hermann Maas wird
berichtet, er habe 1933 am Eingang zu seiner Heidelberger Wohnung eine Mesusa befestigt und diese während der gesamten Nazi-Zeit
dort sichtbar belassen, damit jeder Jude und jede Jüdin sehen konnte, dass hier
Hilfe und Zuflucht zu finden sei.
Es ist offenbar weder selbstverständlich, dass
wir immerzu an Gott und an seine Gebote denken – noch viel weniger, dass wir
uns immer dieser Erinnerung gemäß verhalten. Lassen Sie uns nun in Erinnerung
an Hermann Maas, Hans Ehrenberg und Friedrich Weissler,
vor allem an Gott und seine Gebote singen:
Lied 83, 1-3 (Wohl denen, die da wandeln…)
Es ist also offenbar nicht selbstverständlich, die Biel rechnet auch keineswegs
damit: dass wir immerzu an Gott denken. Wir müssen uns seiner vielmehr immer
wieder bewusst erinnern – ihn also aus unserer Vergessenheit hervorholen.
Und dazu brauchen wir tagtäglich, wie unser Text es geradezu anordnet, einen
Anstoß – dazu müssen wir immer wieder angestoßen werden: Da war doch noch was!
Dazu brauchen wir auch handfest spürbare Merkzeichen: Woran denn wollte ich
mich noch einmal erinnern?
Eines allerdings imponiert auf besondere Weise
an den in unserem Text empfohlenen jüdischen Erinnerungszeichen: Sie stellen
keine rein bildhaften, symbolischen Amulette dar, keine leere Zeichen, die –
wie der frühlingshafte Weidenkätzchen-Buschel – an
der Grenze zum heidnischen Naturglauben siedeln. Sondern sie geben allein Worte
der Tora weiter und wieder. „Sola scriptura“
– „Solo verbo“ - „Allein die Schrift, allein das
Wort!“ – so möchte man diese heilsame Anordnung, gut lutherisch, kommentieren.
Das geradezu blasphemische Gegenteil finden
Sie - zum Beispiel: falls Sie etwa mit der Lufthansa angereist sein sollten, im
Bordshop-Katalog, sonst aber – in vielen Schmuckkatalogen: Ein serienmäßig-edel
gestaltetes Kreuz, an der Kette zu tragen. Darauf steht freilich nicht der Name
des Gekreuzigten gut sichtbar zu lesen, sondern der Name des Herstellers, nicht
„Jesus“, sondern „Joop“. Und das ist nun wirklich keine Schleichwerbung.
Gott also kann durchaus vergessen werden. Er lässt sich geradezu vergessen, von
uns aus, gar von sich aus – eine ganze Weile lang, auch dies eine Folge der
Freiheit der Kinder Gottes, von ihm selber gewährt. Gott drängt sich nicht
permanent und penetrant auf, wie die Werbung von Joop oder anderen Firmen. Gott
möchte – und muss – erinnert werden. Da war doch noch was…
Diese Erfahrung ist aber uralt – wie unser
Bibeltext es zeigt. Zunächst klammern wir zwei wichtige spätere Einschübe aus –
und vergegenwärtigen uns den Grundtext dieses Abschnitts. Daher lesen wir –
wenn Sie mögen, verfolgen Sie das bitte anhand des Textes – so, dass wir Vers 5
überschlagen und von Vers 9 unmittelbar zu Vers 20 übergehen:
4 Höre, Israel, der HERR ist unser Gott,
der HERR allein.
…
6 Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen 7
und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem
Hause sitzt oder unterwegs bist, wenn du dich niederlegst oder aufstehst. 8 Und
du sollst sie binden zum Zeichen auf deine Hand, und sie sollen dir ein
Merkzeichen zwischen deinen Augen sein, 9 und du sollst sie schreiben auf die
Pfosten deines Hauses und an die Tore.
20 Wenn dich nun dein Sohn morgen fragen
wird: Was sind das für Vermahnungen, Gebote und Rechte, die euch der HERR,
unser Gott, geboten hat?, 21 so sollst du deinem Sohn
sagen … und dann folgen nähere Ausführungen.
Nun erkennen wir zweierlei:
Zum einen: Die Mahnung, sich selber immer
wieder an Gott zu erinnern (auch mit jenen spürbaren Gedächtnisstützen), geht
unmittelbar über in die Anleitung, dass und wie diese Gotteserinnerung
weiterzugeben ist an die nächste Generation.
Und zum anderen: Die Gefahr des
Traditionsabrisses, des Abbruchs der Glaubensüberlieferung ist beileibe kein
modernes Phänomen. Selbst in der überschaulichen
halbnomadischen Stammes-Gesellschaft des Volkes Israel ist diese Gefahr bereits
gegenwärtig – vor allem am Anfang der neuartig monotheistischen Zuspitzung des
Glaubens. Da braucht es nicht erst das Fernsehen, kein Internet, kein
Ausbrechen der Jugendlichen aus dem Familienverband, kein Auseinanderfallen in
(sowie der) Kleinfamilien: Dass die Traditionskette abreißen kann, gehört zu
ihr als Gefahr von Anfang an – wie auch die Chance, dass sie halten könnte.
(Übrigens: Auch das gehört dazu – dass mit einem Mal eine vergessene Tradition
wieder lebendig werden kann, zum Beispiel in den Wiedereintrittsstellen der
Kirchen oder – viel allgemeiner und blasser – in den Gesprächen über die
Wiederkehr der Religion.)
Manches mag uns heute an dem Traditionsabriss dennoch bedrohlicher und leerer
vorkommen – in unserer technisch-naturwissenschaftlich-wirtschaftlich-säkular
geprägten Zeit. Manches mag uns daran radikaler zugespitzt vorkommen als
früher– etwa im Osten Deutschlands, in dem auf die 12 Jahre der heidnischen
Nazidiktatur noch einmal 44 Jahre der atheistischen SED-Diktatur folgten. (Aber
war die Welt, waren die Kirchen wirklich besser dran, näher am Evangelium, als
die Kirchen voll waren, viel zu sagen und zu herrschen hatten?)
Es soll also in ostdeutschen Kirchen
vorgekommen sein, dass Besucher den Küster fragten, was diese merkwürdige Figur
zu bedeuten habe, die da mit ausgestreckten Armen über dem Kirchenschiff hänge
– überhaupt, was dieses Plus-Zeichen überall solle. Da gibt es also nichts zu
verharmlosen, an diesem Traditionsverlust, an dieser Gottesvergessenheit. Aber
doch auch keine unhistorische Hysterie bitte – sondern die Auf- und Annahme
dieser Gefahr als einer der Grundkonstanten der Glaubensgeschichte. Und sehr
wohl ein feines Gespür dafür, wie wichtig die Verankerung unseres Glaubens auch
im kulturellen Gedächtnis ist, damit wir immer wieder darauf gestoßen werden:
Da war doch noch was… Oder: Woran will mich das erinnern?
Gott drängt sich also nicht selber penetrant
auf, er will von uns erinnert werden. Aber nicht einfach so – als abstrakte
Figur und Autorität. Denn was soll der alte Israelit seinem Sohn, was sollen
wir unseren Kindern sagen? Dieses:
Wir waren Knechte des Pharao in Ägypten,
und der HERR führte uns aus Ägypten mit mächtiger Hand; 22 und der HERR tat
große und furchtbare Zeichen und Wunder an Ägypten und am Pharao und an seinem
ganzen Hause vor unsern Augen 23 und führte uns von dort weg, um uns
hineinzubringen und uns das Land zu geben, wie er unsern Vätern geschworen
hatte.
Diese Sätze erinnern uns nicht nur an das erste der Zehn Gebote, die dem Volk
Israel gerade noch einmal im vorausgehenden Kapitel des 5. Mose-Buches
eingeschärft worden waren.
Unser Text ist darüberhinaus eine Art katechetischer, ein sozusagen „amtlicher“ Kommentar des
ersten Gebotes, also lautend:
LUT Deuteronomy 5:6
Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus Ägyptenland
geführt hat, aus der Knechtschaft. 7 Du sollst keine anderen Götter haben neben
mir.
Eigentlich schade, dass dieses Gebot in
Luthers Kleinem Katechismus verkürzt wurde auf die Worte:
Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst nicht andere Götter haben neben mir.
Verloren geht dabei leicht, dass Gott sich
nicht einfach so, als distanzierte Autorität in Erinnerung bringt, sondern dass
das Volk Israel seinen Gott zuerst erfährt aus dessen befreiendem Heilshandeln,
als Befreiung aus der Knechtschaft – sozusagen ein erstes Kapitel der
Befreiungs-Theologie. Und aus dieser exklusiven Befreiungserfahrung,
aus dieser liebevollen Zuwendung folgt dann, als befreiter Dank, die exklusive
Antwort: Kein anderer Gott als dieser. Oder mit unseren Begriffen ausgedrückt:
Das Evangelium geht dem Gesetz vor. Das Evangelium von der Befreiung aus den
Händen des Pharao geht dem Gesetz „Du sollst nicht andere Götter haben neben
mir“ nicht nur voraus, sondern begründet überhaupt erst seinen Sinn. Und nun
könnte man weiter formulieren: Die Einhaltung dieses Gesetzes geht dem noch
ausstehenden Einzug ins gelobte Land vor – und als Bedingung voraus. Freilich –
und das wäre bei anderer Gelegenheit näher zu untersuchen: Es könnte auch sein,
dass das Volk Israel in solchen Texten bereits rückblickend den Verlust seines
Landes und seiner Souveränität als Folge der Schuld und der Missachtung der
Gebote Gottes reflektiert.
Für uns heutige Leser ist dieser Unterschied
freilich von begrenzter Bedeutung. Es bleibt dabei: Erst handelt Gott an uns
(das ist, lutherisch gesprochen, seine gratia praeveniens, seine immerzu vorauseilende Gnade) – alles,
was uns bleibt, ist die dankbare Antwort. Erst der Indikativ, dann der
Imperativ – erst der Zuspruch, dann der Anspruch:
Erst dieses:
LUT Deuteronomy
5:6 Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus Ägyptenland geführt hat, aus der
Knechtschaft. 7 Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
Daraufhin jenes:
4 Höre, Israel, der HERR ist unser Gott,
der HERR allein. 5 Und du sollst den HERRN, 0deinen Gott, liebhaben
von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft.
Erst das einzigartige Gotteshandeln – dann die
exklusive Beziehung zu diesem einzigen Gott!
Das kann man eigentlich nie vergessen – und
muss sich doch immer wieder daran erinnern. Und wenn unser Kind ( oder Nachbar,
oder Freund, oder Kollege) uns fragt, dann werden wir ihm eben nicht von der angsterregenden machtvollen Autorität eines unnahbaren
Gottes amtlich Auskunft geben, sondern allein erzählen von der Erfahrungen der
Befreiung und Bewahrung – und der Begleitung selbst in tiefster Not:
LUT Psalm 23:4 Und ob ich schon wanderte
im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken
und Stab trösten mich.
Wir werden also all das erzählen, was wir nun
mit dem Lied 45 und seinen drei Strophen singen wollen:
Lied 45, 1-3 (Ich lobe meinen Gott von ganzem
Herzen)
Nun wenden wir uns den beiden Erweiterungen zu, die unser Grundtext in zwei
Stufen erfahren hat. Da haben wir es im ersten Fall – in den Versen 10 bis13 –
zu tun mit der Gefahr der Gottesvergessenheit, im zweiten Fall – in den Versen
14 bis 19 – mit der Gefahr der Gottesverwechslung, auch mit der Verwechslung
von Gott und Götzen.
Zum ersten Fall:
10 Wenn dich nun der HERR, dein Gott, in
das Land bringen wird, von dem er deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob
geschworen hat, es dir zu geben - große und schöne Städte, die du nicht gebaut
hast, 11 und Häuser voller Güter, die du nicht gefüllt hast, und ausgehauene
Brunnen, die du nicht ausgehauen hast, und Weinberge und Ölbäume, die du nicht
gepflanzt hast -, und wenn du nun ißt und satt wirst,
12 so hüte dich, daß du nicht den HERRN vergißt, der dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft,
geführt hat, 13 sondern du sollst den HERRN, deinen Gott, fürchten und ihm
dienen und bei seinem Namen schwören.
Da scheint es zuzugehen wir im Schlaraffenland
oder, wie der Schwabe sagen würde, auf einem gemähten Wies’le:
…große und schöne Städte, die du nicht
gebaut hast, 11 und Häuser voller Güter, die du nicht gefüllt hast, und
ausgehauene Brunnen, die du nicht ausgehauen hast, und Weinberge und Ölbäume,
die du nicht gepflanzt hast…
Was ist wohl mit den Leuten geschehen, die
alles das aufgebaut haben, diese schönen Städte, Häuser, Brunnen, Weinberge,
Ölbäume? Wo sind sie geblieben? Vertrieben im Prozess der Landnahme – wie wir
gleich noch erfahren werden! Das kann einem schon den Atem verschlagen, vor
allem, wenn man die unserem Text unmittelbar folgenden Passagen liest:
LUT Deuteronomy 7:1 Wenn dich der HERR, dein
Gott, ins Land bringt, in das du kommen wirst, es einzunehmen, und er ausrottet
viele Völker vor dir her, die Hetiter, Girgaschiter, Amoriter,
Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter
und Jebusiter, sieben Völker, die größer und stärker
sind als du, 2 und wenn sie der HERR, dein Gott, vor dir dahingibt, daß du sie schlägst, so sollst du an ihnen den Bann
vollstrecken. Du sollst keinen Bund mit ihnen schließen und keine Gnade gegen
sie üben 3 und sollst dich mit ihnen nicht verschwägern; eure Töchter sollt ihr
nicht geben ihren Söhnen, und ihre Töchter sollt ihr nicht nehmen für eure
Söhne.
Man bringt solches nur sehr gehemmt zur
Sprache als Angehöriger eines Volkes, das selber die Juden zwischen 1933 und
1945 der Vernichtung preisgegeben hat – und als Nachkomme in einem Volk, das
1939 zu einem verbrecherischen Angriffskrieg– also: zu einer Landnahme ohne
Rücksicht auf die dort lebenden Menschen aufgebrochen ist.
Aber diese hier dokumentierte Verknüpfung der Landverheißung an Israel mit der
Vertreibung und Ausrottung der bisher dort lebenden Völker, mit der gnadenlosen
Ausrufung des Heiligen Krieges gegen sie ( das ist
gemeint mit der Formel „den Bann vollstrecken!“) – mit der Verweigerung jeder
Integration und doppelten Staatsbürgerschaft: Dies alles ist doch mehr als
beschwerlich zu lesen, zumal weil es in einen religiösen Kontext gerückt ist.
Doch immerhin sollte - und muss man – auch Folgendes wahrnehmen: So ist es über
weite Strecken der Menschheitsgeschichte eben tatsächlich zugegangen, zwischen
allen Völkern. Wie war das denn zugegangen mit unserer Mission an den
Sachsen und Slawen? Oder mit der ganz missionslosen Landnahme nach der
Parole „Volk ohne Raum“? Das Volk Israel allerdings beschönigt in seinen
religiösen Urkunden davon nichts; da wird auch sonst nichts verschwiegen. Und
Israel spricht in seinen Glaubensüberlieferungen auch über seine Schuld in
einer Krassheit, die ihresgleichen sucht in den Selbstdarstellungen der
anderen, keineswegs weniger harmlosen Völker. Wie aber war das in all unseren
Gesprächen nach 1945: Niederlage oder Befreiung – wie lange hatte es gedauert,
bis wir einsahen, dass es eine Folge der großen Schuld deutscher Politik war,
dass die Befreiung nur au der Niederlage zu haben war? Wie schwer war es auch
einigen Protestanten gefallen, die „Ostdenkschrift“ der EKD zu akzeptieren, als
diese versuchte, die Greuel der Vertreibung der
Deutschen auf dem Hintergrund vorausgegangener deutscher Verbrechen an unseren
osteuropäischen Nachbarvölkern zu sehen; und auf dem Hintergrund eines immer
möglichen Gerichtshandeln Gottes?
Vor allem aber, und damit zurück zum 5. Buch Mose, haben diese Texte ihre Endgestalt erst
angenommen, nachdem dies alles, das versprochene und genommene Land, bereits
verspielt worden war – vor allem, selbstkritisch betrachtet, durch die
Missachtung jenes ersten, ja im Grunde einzigen, jedenfalls einzigartigen
Gebotes Gottes.
Ob nun, wie es im Text redaktionell angelegt zu sein scheint: im Vorausblick –
oder doch eher aus der rückblickenden Erfahrung formuliert, nach dem
neuerlichen Sündenfall also:
10 Wenn dich nun der HERR, dein Gott, in das
Land bringen wird, von dem er deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen
hat, es dir zu geben - 12 so hüte dich, dass du nicht den HERRN vergisst, der
dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt hat, 13 sondern du sollst
den HERRN, deinen Gott, fürchten und ihm dienen…
Vergesst Gott nicht! Erinnert Euch! Ach, wie
haben sich doch so viele Menschen in Deutschland nach 1945 mit einem Mal an
Gott erinnert, den ebenso viele, wenn nicht mehr, während der zwölf Jahre zuvor
gründlich vergessen hatten – und mit ihm erst recht sein Volk Israel! Wir haben
doch auch verboten, deren Töchter zu nehmen und ihnen unsere Söhne zu geben –
„Rassenschande“ hieß das damals!
Doch als dann das Wirtschaftswunder aufblühte, geriet der gute Gott bei vielen
wieder in Vergessenheit. Not lehrt beten, heißt es. Wohlstand aber lehrt
offenbar – vergessen. Was aber war dann das Beten vorher, in der Not, wirklich
wert? Gut, wir haben uns eingeredet, dass wir die Städte aus eigener Kraft
wieder schön erbaut haben (na, so schön auch wieder nicht!), dass wir die
Häuser mit eigenen Händen neu errichtet haben, die Brunnen gegraben, Obst-,
Gemüse- und Getreide-Felder angelegt haben. Dass bisschen Marschall-Plan ist da
über der unbestreitbaren eigenen Tüchtigkeit ebenso schnell vergessen wie die doch
sehr angebrachte Frage: Haben wir es uns wirklich uns selber zu verdanken,
hatten wir es überhaupt verdient, dass wir nach diesem verbrecherischen
Angriffs- und Vernichtungskrieg, dass wir nach dem Holocaust überhaupt jemals
zurückkehren durften in die Gemeinschaft der freien Völker und der westlichen
Märkte? Wenigstens und zunächst in Westdeutschland?
Wollten wir es etwa wirklich vergessen, dass wir uns nicht selber aus der
Knechtschaft befreit haben, die wir sehr wohl über uns selbst und über Europa verhängt
hatten?
… hüte dich, dass du nicht den HERRN
vergisst, der dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt hat…
Nun unser zweiter Einschub und Fall: die
Gottesverwechslung:
14 Und du sollst nicht andern Göttern
nachfolgen, den Göttern der Völker, die um euch her sind 15 - denn der HERR,
dein Gott, ist ein eifernder Gott in deiner Mitte -, daß
nicht der Zorn des HERRN, deines Gottes, über dich entbrenne und dich vertilge
von der Erde. 16 Ihr sollt den HERRN, euren Gott, nicht versuchen, wie ihr ihn
versucht habt in Massa, 17 sondern sollt halten die Gebote des HERRN, eures
Gottes, seine Vermahnungen und seine Rechte, die er dir geboten hat, 18 daß du tust, was recht und gut ist vor den Augen des HERRN,
auf daß dir's wohlgehe und du hineinkommest und einnehmest das gute Land,
von dem der HERR deinen Vätern geschworen hat, 19 daß
er verjagen wolle alle deine Feinde vor dir, wie der HERR es zugesagt hat.
Was zur Landnahme selber zu sagen war, ist
bereits gesagt. Die Warnung aber, nicht etwa – nach dem Einkassieren der Gaben
Gottes – anschließend falschen Göttern nachzufolgen (dem Mehrwert, dem
Bruttosozialprodukt, der Konsum-Maximierung) behält unabhängig davon ihr Recht.
Allerdings, wie ist das, wenn Menschen in unser Land kommen? Sollen wir dann
von ihnen verlangen, dass sie unserem Gott nachfolgen? Oder dass sie als Frauen
unter allen Umständen alle ihre Kopftücher ablegen – auf christlichen, auf
bischöflichen Befehl? Wären wir bereit, wenn wir anderswo hin wanderten, umstandslos den dortigen Gott anzunehmen?
Wir haben heute – in einer Zeit voller Religionsfreiheit, aber bitte: auf
voller Gegenseitigkeit! – gewiss komplizierter zu leben in einer offeneren
Welt. Aber die Toleranz, zu der wir Christenmenschen nun nach Jahrhunderten
wohl endlich und endgültig gefunden haben (inzwischen ja längst auch zwischen
Katholiken und Evangelischen, was ja vor fünfzig Jahren noch keine
Selbstverständlichkeit gewesen war, auch denen gaben wir damals noch nicht
unsere Töchter, nahmen nicht deren Söhne…)
– diese Toleranz darf keine Nebenwirkung einer verflachenden
Gottesvergessenheit sein, die dann auch zu jeder Gottesverwechslung bereit ist.
Man muss ja nicht unbedingt die deutsche Leitkultur beschwören und jeden Morgen
auf „Multi-Kulti“ schimpfen. Kulturen können sich –
auf der Grundlage einer unverbrüchlich geltenden freiheitlichen Verfassung –
ruhig mehr oder weniger vermischen, wie es uns ja auch zwischen Bayern und
Preußen, selbst zwischen Badenern und Württembergern zuweilen ganz gut gelungen
ist. Auf der Grundlage einer treuen und unverbrüchlichen Gottesbeziehung wird
auch Toleranz gegenüber anderen Religionen möglich, vielleicht erst dann. Also:
Unter Multi-Kulti kann ich mir, mitunter: zur Not,
noch etwas vorstellen – aber unter einem Multi-Gott nun wirklich: gar nichts.
Denn wenn mir alle Götter gleich gültig sind, werden sie mir gleichgültig – und
folglich gleich ungültig.
Wir kehren zurück zum ursprünglichen Spannungsbogen des ursprünglichen
Grundtextes unserer Bibelarbeit, zu seinem Anfang und zu unserem Ende: Von der
eigenen Erinnerung an Gott – zur Weitergabe an die kommenden Generationen!
20 Wenn dich nun dein Sohn morgen fragen
wird: Was sind das für Vermahnungen –
so sollen wir ja nicht den Wortlaut der Gebote
heruntersagen, sondern ihren tieferen, ihren tiefsten Sinn zum Vorschein
bringen, den Zusammenhang zwischen Gottes Geschenk und unserem Dank.
Wenn unsere Kinder uns morgen fragen – unsere
Kollegen, Freunde und Nachbarn – dann werden wir ihnen nicht von einem fernen,
gleichgültig verharrenden, gleichgültigen Allerweltsgott sagen. Sondern wir
werden berichten:
Wir waren Knechte des Pharao in Ägypten,
und der HERR führte uns aus Ägypten mit mächtiger Hand ….
Wir werden also den Indikativ deutlich vor den
Imperativ stellen, den Zuspruch Gottes weit vor den Anspruch, der doch erst
sein Echo ist. Wir werden also von einem uns – und unseren Kindern, Kollegen,
Freunden, Nachbarn – aktiv und befreiend (man kann es auch ganz traditionell
sagen, als es noch keine Freiheit für alle gab: erlösend) zugewandten Gott
berichten – von dem einzigartigen Befreier, dem einzigen Erlöser. Wir werden
sprechen, ja mitunter schwärmen – und selbst im Zweifel, in der Anfechtung
immer weiter stammeln und stottern von jenem Gott, der uns aus aller erdenklichen
Knechtschaft befreit hat (vor allem aus der Gefangenschaft in uns selbst, in
unserem einzelnen Versagen, in unserem ganzen Ungenügen, also in unserer Sünde)
– der uns aus der Knechtschaft befreit hat, indem schließlich sein Sohn
Knechtsgestalt angenommen hat, indem Jesus von Nazareth sich mit uns gemein
gemacht hat, mit den Verworfensten unter uns, also
mit uns selber, mit dir und mit mir:
LUT Philippians 2:6 Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für
einen Raub, Gott gleich zu sein, 7 sondern entäußerte sich selbst und nahm
Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch
erkannt. 8 Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum
Tode am Kreuz. 9 Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben,
der über alle Namen ist, 10 daß in dem Namen Jesu
sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der
Erde sind, 11 und alle Zungen bekennen sollen, daß
Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.
An einen Allerwelts-Gott kann man sich einfach nicht erinnern, denn man kann
ihn nicht wahrnehmen. Aber den Gott Jakobs und Jesu, der ultimativ und konkret,
befreiend und erlösend an uns handelt, den kann man erfahren. Und folglich kann
man sich auch an ihn erinnern. Man muss es nur tun – immer wieder:
4 Höre, Israel, der HERR ist unser Gott,
der HERR allein. 5 Und du sollst den HERRN, deinen Gott, liebhaben
von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft. … 20 Wenn dich
nun dein Sohn morgen fragen wird: Was sind das für Vermahnungen, Gebote und
Rechte, die euch der HERR, unser Gott, geboten hat?, 21 so sollst du deinem
Sohn sagen: Wir waren Knechte des Pharao in Ägypten, und der HERR führte uns
aus Ägypten mit mächtiger Hand…
Und zur Sicherheit – da wir Protestanten weder Gebetsriemen noch Rosenkränze
benutzen: Zur Sicherheit schlagen wir zumindest, als letzte Reserve!, einfach einen Knoten in unser Sacktuch, damit wir uns –
selbst am Rande der Gottesvergessenheit und noch im tiefsten Tal des Gotteszweifels
– immer wieder wenigstens dieses eine fragen:
Was war es denn, woran wir denken – woran wir
uns erinnern wollten? Da war doch noch was! –
Ihr lieben Leute: Da war nicht nur was. Da ist
noch was! Da kommt noch was!
Amen.
Aus: http://www.ekd.de/predigten/050528_leicht_kirchentag.html