4. Mose 16,1-17,5 Bibelarbeit,
Predigt, Andacht
aus dem Gemeinschaftsblatt 02/05
Aufruhr gegen Mose und Aaron und zugleich auch
gegen Gott
Nach dem Auszug aus Ägypten murrte das Volk immer wieder gegen Mose (2.Mose 15,22ff; 2.Mose 17,1ff). Nach 4 Mose 12,1ff lehnen sich Mirjam und Aaron gegen Mose auf. Nun wird hier über den gefährlichsten Aufstand
berichtet, den es gegen Moses Führung gegeben hat. Aber Gott stellt sich zu Mose, den er berufen hat, sein Volk zu führen. Er bringt
Gericht über Korach und seine Anhänger, eröffnet aber
auch aus Gnade für das Volk einen Weg zur Rettung.
1. Gleich viel wert, aber verschiedene Aufgaben
Korach (ein Levit), Datan, Abiram und On (drei Rubeniten),
zetteln einen Aufstand gegen Mose und Aaron an.
Weitere 250 führende Leute des Volkes schließen sich ihnen an. Sie stellen sich
gegen Moses Führungsposition: „Das ganze Volk ist doch heilig, und Gott wohnt
unter dem ganzen Volk. Wir sind also alle gleich. Wie kommst du dann dazu, dich
über uns zu stellen und uns zu führen“(V. 3). Gott hatte zwar seinem ganzen
Volk gesagt: „Ihr sollt heilig sein“ (3.Mose 19,2) und „ich will unter euch
wohnen“ (2.Mose 25,8). Es stimmt zwar: „Jeder ist vor Gott gleich viel wert“.
Aber das heißt noch lange nicht, dass es im Volk nicht auch unterschiedliche
Aufgaben gäbe. Gott hatte Mose berufen, Israel zu
führen und zu leiten. Er ist deshalb nicht mehr wert als andere, aber er hat
von Gott die besondere Aufgabe, das Volk zu führen.
In den Versen 8-15 wird deutlich, was der eigentliche Grund für den Aufruhr
ist. Der Levit Korach möchte nicht länger „nur“ Levit
sein, der dem Priester dient (was nach 4.Mose 3,5ff Aufgabe der Leviten war).
Er wäre selbst gerne Priester gewesen (4.Mose 16,9+10). Korach
ist nicht zufrieden mit seinem Platz, an den er gestellt ist. Er will nicht
dienen, sondern herrschen; nicht dienen, sondern groß sein. Wie tief steckt das
in uns Menschen drin?!
Und ähnlich ist es bei den Rubeniten. Auch hinter
ihrer Anklage gegen Mose und Aaron steckt purer
Egoismus. Sie wollen sich nicht Moses Führung unterordnen. Sie wollen selbst
die Führung übernehmen, herrschen und groß sein. Jesus sagt später zu seinen
Jüngern: „Wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein“ (Mk 10,43). Und Jesus selbst hat uns wie kein anderer
gedient (Mk 10,45).
2. Mose – der Beter
Zweimal wird uns Mose hier als Beter vorgestellt. Korach und seine Leute lehnen sich gegen Mose auf. Und was tut Mose? Er
betet (V. 4). Wie erstaunlich! Mose erfährt großes
Unrecht und seine erste Reaktion: Er betet. Ob wir da nicht viel von Mose lernen könnten?!
Das zweite Mal tritt Mose als Fürbitter in
Erscheinung (V. 22). Korach und seine Leute lehnen
sich gegen Mose und damit zugleich auch gegen Gott
auf (V. 11). Mose lässt Korach
mit dessen Anhängern, aber auch das ganze Volk Israel bei der Stiftshütte
zusammenkommen. Als Gott dort erscheint (V. 19), will er Mose
und Aaron schonen. Das ganze Volk (das wahrscheinlich mit Korach
sympathisiert hat) soll aber in einem Augenblick vernichtet werden. Und wie
reagieren Mose und Aaron? Sie treten für ihr Volk bei
Gott ein. Wie erstaunlich! Ihre Fürbitte gilt sogar Menschen, die sie
verleumdet haben und die sie absetzen wollten. Ihre Fürbitte ist praktizierte Feindesliebe.
Und Gott lässt sich erbitten. Ob wir da nicht auch von Mose
und Aaron lernen könnten?!
3. Gericht und Rettung
Als Antwort auf den Aufstand kündigt Gott sein Gericht über die Aufständischen
an. Nach Moses und Aarons Fürbitte eröffnet Gott seinem Volk aber einen Weg zur
Rettung vor dem Gericht: „Weicht von den Zelten Korachs,
Datans und Abirams ...“ (V.
24). Wer diesem Wort Gottes gehorcht und sich auf Gottes Rettungsweg einlässt,
wird gerettet. Korach, Datan
und Abiram mit ihren Sippen kommen um. Die Erde
öffnet sich und verschlingt sie (V. 31-33). Die 250 Männer, die zu ihnen
gehören und an der Stiftshütte opfern, werden durch Feuer verbrannt (V. 35).
Das übrige Volk, das Gottes Wort gehorcht und sich auf seinen Rettungsweg
einlässt, wird gerettet. Ist das nicht schon ein Hinweis auf Jesus? Durch sein
Sterben hat Jesus einen Weg zu unserer Rettung geschaffen. Wer an ihn glaubt,
„der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern ist vom Tode
zum Leben durchgedrungen“ (Joh 5,24).
4. Das Erinnerungszeichen
In Kap. 17,1-5 gibt Gott seinem Volk ein Erinnerungszeichen. Die Pfannen
(Räucherbecken), in denen die 250 Korachanhänger vor
der Stiftshütte ein Räucheropfer darbringen, sollen breitgehämmert
und als metallener Belag auf den Altar gelegt werden. Dieser soll die
Israeliten ständig daran erinnern, dass Aaron und seine Nachkommen von Gott zum
Priesterdienst ausersehen sind (2.Mose 28) und dass ihnen das niemand streitig
machen darf (16,10). So hatte Gott es geordnet, und Gottes Volk soll sich an
Gottes Ordnungen halten.
Fragen:
· Wo stehen wir in der Gefahr, nicht dienen, sondern herrschen zu wollen?
· Was können wir von Moses Beten lernen?
Dekan Werner Trick, Neuenbürg
Impulse zur Veranschaulichung für Kinder und Erwachsene:
· Kinder gestalten eine Collage zum Thema Aufruhr, Revolution, Demo ... >
Aufruhr an der falschen Stelle ist gefährlich!
· Veranschaulichung zu Gottes Heiligkeit / Wer kann Gott wirklich nahen?!: Eine Kerze anzünden und schildern, wie ein Nachtfalter
ständig versucht, in diesem Licht zu landen - und dabei verglüht. Impuls: Es
liegt im Wesen der Kerze, dass ihr der Nachtfalter nicht ungefährdet zu nahe
kommen kann. So liegt es auch in Gottes Wesen, seiner Heiligkeit begründet,
dass wir ihm nicht so ohne weiteres nahen können. Das hier Geschilderte ist
nicht einfach nur ein Strafakt Gottes, sondern in seinem Wesen begründet. Nur
durch Jesus können wir uns Gott wirklich nahen!