Tipp für den Beginn: Das Lied von Gae Gauntt: Wir stehen und wir fallen...
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Kapitel 23, 1-7 - Davids letzte Worte
Die Verse 1-7 sind eine Art Testament. Ein Vermächtnis - eben letzte Worte. Ein Bekannter erzählte mir vom Tod seines Vaters. Kurz bevor er starb, nahm er die Hand seines Sohnes und versuchte, alles, was ihm im Leben wichtig war, zu wiederholen, es seinen Kindern weiterzugeben. Doch er brachte nur einen Satz heraus: Wieland, klammere dich an Jesus!
Letzte Worte haben bei einem Sterbenden hohes Gewicht. So auch hier bei David. Man könnte den Eindruck gewinnen, als würde jemand neben seinem Bett stehen und David würde die Worte diktieren. Der Gesalbte Gottes, der Sohn Isais, hoch erhoben, der Liebling der Lieder Israels:
Hier wird daran erinnert, wie damals der Prophet Samuel zum Vater Davids ging, um von den vielen Söhnen den neuen König zu salben. Doch der Erwählte war nicht zuhause. Er hielt Wache bei den Schafen, er war der Jüngste seiner Brüder, nicht wert, daß er beim Besuch Samuels zugegen war. Diesen hat Gott erwählt. Wie es oft Gottes Art ist, daß er das erwählt, was vor den Augen der Menschen nicht viel zählt. Gott hat David tatsächlich hoch erhoben, vom Hirten zum König über ganz Israel. In Erinnerung bleiben beim Leben Davids nicht zuerst die Kriege, die gewonnenen Schlachten, sonder vielmehr: die Psalmen, die geistlichen Lieder, die so vielen Menschen Trost und Stärkung gegeben haben. Durch den Mund des Königs hat Gott Lieder und Worte geschaffen, die göttlichen Ursprungs sind, die Ewigkeitscharakter haben. David hat uns nicht einen "De bello Gallico" von Julius Cäsar hinterlassen, auch kein "Kommunistisches Manifest". David hinterließ Lieder. Und in diesen Liedern wird ein ganzes Menschenleben auf Gott ausgerichtet. David hinterließ eine gesungene Theologie. Er war der J.S. Bach der Antike.
Was ist aber seine "Moral der Geschicht"? Was ist sein zusammenfassender Satz? "Wer gerecht herrscht unter den Menschen, wer herrscht in der Furcht Gottes, der ist wie das Licht des Morgens..."
Hat den David gerecht geherrscht? Wir denken an die schreckliche Geschichte mit Bathseba und Uria. Wir denken an die falsche Nachsicht seinen Söhnen gegenüber. Nicht zuletzt denken wir an seine Volkszählung, die klar gegen Gottes Willen war. David hat viel falsch gemacht im Laufe seines Lebens. Was aber war es, daß Gott ihm die Treue hielt? Warum hat Gott mit ihm nicht verfahren wie mit Saul? Hat Gott Stiefkinder? Das Geheimnis Davids lag nicht in seinen tollen Taten, sondern in seiner Ehrfurcht vor Gott. David hat immer Reue gezeigt, im Gegensatz zu Saul. David hat von ganzem Herzen um Vergebung gebeten. Er konnte sagen: mir stehen meine Sünden täglich vor Augen (Ps. 51).
Somit ist Davids letzte Weisheit, die er an seine Untertanen und allen weiteren Generationen weiter geben will: "Klammere Dich an Jesus!" Man kann Ruhm und Ehre haben, Erfolg im Leben, viel Geld und viel Frauen - es bringt keine letzte Erfüllung. Ohne Gott mutiert der Mensch zum Machtpopanzen, zum stachligen Egoisten, bei dem man am Ende froh ist, wenn er nicht mehr da ist. Am Ende meines Lebens stehen nicht meine Taten, sondern die Frage: Habe ich diesen Jesus Christus geliebt? Habe ich aus der Vergebung gelebt? Oder bin ich so überzeugt von mir selbst, daß ich meine, ohne Gott leben zu können?