Bibelarbeiten: hier
Bibelarbeit über 2.Mose 3; Exodus 3

von Michael Strauch


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Gliederung:

1.                 Heilendes Feuer, lindernder Stachel, Gnade im Gericht (Verse 1-3)

2.                 Gott ist gegenwärtig, alles in uns schweige (Verse 4-6)

3.                 Die Zeit ist reif (Verse 7-10)

4.                 Zwischen den Fronten (Verse 11-15)

5.                 Lagebesprechung (Verse 16-22)

1: Heilendes Feuer, lindernder Stachel, Gnade im Gericht (V.1-3)

Für mich ist Kapitel 3+4 eines der wichtigsten Kapitel in der Bibel. Wie kann man sich dem nähern, was hier geschah. Wo im dritten Kapitel des 1.Buches Mose der Mensch von Gott abfiel, von ihm verflucht wurde mit Tod und Vestoßensein, wo ihm auf dem Acker „Dornen und Disteln“ wachsen sollten und wo er im Schweiße seines Angesichts sich selbst erarbeiten muss, was ihm der Herr so gerne geschenkt hätte, so wendet sich Gott im dritten Kapitel des 2.Buches Mose dem Menschen wieder zu. Und so verborgen und unscheinbar die Sünde, die tödliche Epidemie der Gottlosigkeit ihren Anfang nahm, so unscheinbar und verborgen beginnt Gott mit Mose seine Rettungsaktion. Und wo der Engel mit einem flammenden Schwert den Eingang ins Paradies versperrte, so lockt die Flamme Gottes den Auserlesenen. Und doch schreit die ganze Umgebung, die Erscheinung Gottes und die Person des Mose von den Folgen menschlicher Schuld. Statt Paradies nacktes Gestein, statt dem Ort der Gottesgemeinschaft die trostlose Wüste und der Gottlosigkeit. Wo noch die Schlange verführt hat an einem wunderschönen Baum und Früchte anpreisend, die „schön anzusehen waren“, so lockt Gott im Ausdruck der Ackerfluches den Mose: einem Dornengewächs, dazu steht dieses in hellen Flammen. Doch das Feuer, Ausdruck des Gerichts Gottes, verzehrt den Busch nicht. So steht der Fluch über dem Menschen. Der Tod im ewigen Feuer ist sein Lohn. Doch das verzehrende Feuer der Liebe Gottes läßt es nicht zu, dass der Mensch verzehrt wird. Paulus sagt, die Gläubigen werden gerettet, aber wie durch`s Feuer. Und schon ahnt der Leser, dass dieses Feuer des Gerichts irgendwann verbrennen muss und verbrannt hat. Am Kreuz, als der Herr eben diese Dornen auf seinem Haupt trug und das Feuer des Gerichts Gottes ihn traf und verzehrte, wird deutlich: Gott ist voller Barmherzigkeit und Gnade. Er will das Böse vernichten, den Menschen erhalten. Und was regt sein Herz an? Was entflammt sein Herz in tiefer Weise? Die Not. Die Not und das Schreien seines geliebten Volkes. Und er erwählt sich einen Mann, der zu diesem Zeitpunkt „ein Nichts“ war. Aus „Dornröschen wurde Aschenputtel“, aus dem Prinzen ein einfacher, völlig unbedeutender Schafhirte. Ohne Einfluss, eingebettet in den ständig wiederkehrenden Rhythmus der Wüste. Ein wüstes Leben und sein Inneres ein ausgetrockneter Bach.

Inmitten der bedeutungslosen Umgebung, nicht in Tempeln und historischen Schauplätzen, sondern inmitten wüster Gesteine und dorniger Gewächse erscheint der Gott des Universums. Er ruft nicht, Er spricht nicht, Er stellt dar: das Symbol des Gerichts und der Gnade in einem. Mose sieht den Dornbusch. Das dieser brennt, ist aufgrund der sengenden Hitze nicht außergewöhnlich. Aber dass er nicht verbrennt, löst in Mose die - wie ich meine - für ihn typische Neugierde. Mose nähert sich dem Wunder, nähert sich Gott, nähert sich seiner Berufung.

2. Gott ist gegenwärtig, alles in uns schweige (V.4-6)

Wo Gott in die Welt des Menschen tritt, steht der Mensch immer vor einem Kreuzesweg. Wo Gott erscheint und handelt, sind Entscheidungen fällig. Wird Mose fliehen oder die Erscheinung mit Achselzucken beachten, oder wird er von seinem Weg ablassen und dieser Erscheinung sich nähern? Mose will es wissen. Das angesprochene Sinnesorgan ist zuerst das Sehen. Er sieht und...wird gesehen! Er nähert sich und es wird sich ihm genähert. Jakobus sagt: Nahet euch zu Gott, so naht er sich zu euch. „Der Herr sah, das Mose sehen will“. Noch ist es Neugier, die den Menschen packt, wenn er Übersinnliches erblickt. Er will es untersuchen und kommt. Und dann geschieht es. Zum Sehen kommt das Hören. Und das Hören der Stimme Gottes ist einzigartig. Nicht viele Menschen hörten die Stimme Gottes. Wir wissen es von den ersten Menschen, wir wissen es von Abraham und Jakob. So wie die Apostel Erwählte waren, die alle den Herrn Jesus gesehen und gehört haben, so waren die Patriarchen Männer Gottes, die Gottes Stimme hörten. Wenn gleich schon bei Jakob das Reden Gottes zunehmend seltener wurde im Vergleich zu Abraham. Gott redet zu Mose und nennt ihn beim Namen: Mose, Mose! Dieser Name des Mose - herausgehoben aus dem Wasser und Herausheber seines Volkes. Der selbst aus dem Wasser errettet Gottes Volk durch das Wasser hindurch retten wird. Gott ruft Mose und durch die Anrufung seines Namens geschieht ein großer Schritt des großen Gottes zum Menschen. Gott kommt den Menschen nahe. Er wird im besten Sinne „persönlich“. Er erweist sich als derjenige, der ihn kennt. Mose bleibt wie angewurzelt stehen. Was mag ihm durch den Kopf gegangen sein? Ob er daran dachte, dass er in einen Hinterhalt geraten ist? Ob der Mord an den Ägypter nun doch bestraft wird? Wer aus seiner Familie in Midian wie in Ägypten kannte seinen Namen? Doch Mose ist kein Lügner, kein Mann, der sich versteckt. Er steht vor etwas Unfassbaren und hört unfassbare Laute, die seinen Namen rufen. Er steht still, fühlt sich durchschaut, entdeckt, nackt und bloss und dennoch tief angerührt durch die Nennung seines Namens. „Hier bin ich!“ So wie später der Prophet Samuel dieses „Hier bin ich!“ ruft, so wie Gott den Jesaja ruft (wer will mein Bote sein, wen soll ich senden?). So wie der Herr Jesus es gelebt hat: dieses: „Siehe, hier bin ich!“ Diese Haltung läßt alle Waffen strecken. So wie man umringt ist von Schützen und die Waffen fallen läßt, so bleibt ihm nur das nackte: hier bin ich. Nicht mehr und nicht weniger. Ich bin derjenigen, der diesen Namen trägt. Dieser Name, auf dem königlicher Glanz lag und der nun einen Schafhirten betitelt.

Das erste, was Gott tut ist, das er Mose bei seinem Namen ruft. Das zweite, was Gott tut ist, dass er Mose beschützt. Bewahrt vor Gott selbst. Denn Gott ist heilig, rein und vollkommen. Mose trägt die Male der Sünde. „Tritt nicht herzu“; „zieh deine Schuhe aus“; „du stehst auf heiligem Boden!“ Mose steht vor dem lebendigen Gott. Mose kann sich Gott nicht einfach nähern, ihn anrühren, mit ihm wie einen Kumpel sprechen. Gott ist heilig. Gott ist Gott und der Mensch ist Mensch. Ja, man sogar sagen: Gott ist für uns Menschen „tödlich“. Wer sich Gott nähert mit der Überheblichkeit mensch-licher Hybris, lebt in ernster Gefahr. Gott schützt den Mose und bringt ihm bei, welche die rechte Haltung ist, ihm gegenüber sich zu verhalten. Die Schuhe auszuziehen (heute im Islam noch Usus) heißt, eine anbetende Haltung einzunehmen. Die Schuhe wiederum sind aber auch aus dem Material toter Tiere gefertigt und „Totes“ (Unreines) soll nicht in der Nähe Gottes sein.

Der Boden ist heilig. Heilig heißt, von Gott für einen bestimmten Zweck auserwählt. Und dieser unbedeutende Ort ist von Gott erwählt, um als Basislager zu dienen, wo Gott seine Rettungsaktion starten will. Doch von alledem weiß Mose nichts. Er steht immer noch vor Gott. Seiner Füße, seiner selbst völlig entblößt. Bereit, alles von diesem Gott zu empfangen. Der, der ihn beim Namen kennt. Und nun geht Gott einen weiteren Schritt auf ihn zu. Er ruft ihn beim Namen, er schützt ihn vor seiner Heiligkeit und nun gliedert er ihn ein in die Kette der Väter: „Ich bin der Gott deines Vaters, Abrahams, Isaaks und Jakobs!“ Zuerst macht Gott deutlich: der Glaube, den Mose vom Elternhaus kannte und der ihn beständig begleitet hat, dieser Glaube hat seinen Grund in diesem Gott. Noch weiter: es ist derselbe Gott, der die alten Patriarchen geführt und geleitet hat. Es ist der Gott, von dem Jesus später sagt, der kein Gott der Toten ist, sondern der Lebenden. Die Patriarchen lebten mit Gott in dieser Welt und leben nun in ewiger Gemeinschaft in Gottes Welt. Gott will retten, er will den Tod in seine Schranken weisen und will, dass der Mensch ewig lebe. In diesem Moment wußte, ahnte, spürte Mose: hier ist nicht ein Echo, nicht ein Flüstern des Windes, sondern Mose steht als unbedeutende Person der Person, dem alle Bedeutung gebührt, gegenüber. Diese Person, dieser alleinige Gott und Herr spricht ihn in der Weise, wie vor ihm die geliebten Patriarchen angesprochen wurden. Mose wird durch die Anrede Gottes geehrt, in den Auftrag gestellt. Gott spricht, und es geschieht. Wen Gott anspricht, den nimmt er in Beschlag. In dem Moment, wo Mose das bewußt wird, verhüllt er sein Angesicht. Er fürchtet sich vor diesem alles bewegenden Gott. Aus dem „sehen und gesehen werden“, aus der sehenden Neugier wird das alleinige Anschauen Gottes und Mose wird nur noch Hörer. Gott sieht und spricht, Mose hört. Mose wird ganz Ohr, das Auge wird unwichtig. Aus Neugier wird erschrockene Anbetung. Gott ist gegenwärtig, alles in uns schweige und sich innigst vor ihm neige.

3.                 Die Zeit ist reif (Verse 7-10)

Es erscheint mir nahezu unmöglich zum Ausdruck zu bringen, was in den Worten Gottes zum Ausdruck kommt. Die Heilgeschichte der Väter, nun Gestalt gewinnend in den Worten Gottes für Israel, darüber hinaus aber schon vorausschauend bis ans Ende der Welt. Gott offenbart in kurzen Sätzen den Kern seines Wesens, enthüllt neben Flamme und Heiligkeit das „Herzblut“ seines Wesens:

·                    Ich habe ....gesehen

·                    Ich habe ....gehört

·                    Ich habe.....erkannt

·                    Ich bin herniedergefahren

·                    Ich will erretten

·                    Ich will herausführen

·                    Ich will hineinführen

Gott will das Geschrei verwandeln in Freude, will aus Not Sicherheit machen, will aus der Enge in die Weite führen, will aus Saurem Süßes machen. Gott hat mit allen Sinnen eines vernommen: die Not, das Elend, die Unterdrückung. Er nimmt es nicht aus der Ferne wahr, sondern in dem hebr. Ausdruck „erkannt“ steckt eine sehr innige Weise, mit der Gott die Not seines Volkes erlebt. Und wie er in Genesis 11 herniederfuhr und die Hybris des Menschen strafte, so fuhr er hernieder, um das Leid abzuwenden. Aber es ist nicht die Not, das Geschrei und das Elend, was Gott handeln läßt. Was ihn bewegt, ist das Gebet. Das Volk Israel betet, wenn auch schreiend und weinend, zum Gott der Väter. Diesen Gebeten kann sich Gottes Herz nicht verschließen. Wie ein Sturm fährt er hernieder. Doch Gott handelt nicht, indem er Ägypten sturmreif zerschlägt, sondern er handelt heilsgeschicht-lich. Denn dieses Handeln Gottes ist nur Vorschatten dessen, was in seinem Sohn geschehen wird. Als Gott Mensch wurde, „Knechtsgestalt“ annahm und die wahre Ursache des Elends endgültig zu vernichten. Jesu Passion und sein Werk gipfeln in dem Willen, die Menschen herauszuführen aus der Sklaverei der Sünde, sie durch das Wasser hindurch (Taufe) in ein Land zu führen, indem „Milch und Honig fließt“. Sie herauszuführen aus dem Milieu, wo andere Völker Gott ablehnen. Doch Gott fordert den Glauben an ihn. Und dieser Glaube an den allmächtigen Gott wird eingeleitet nicht durch Stärke, sondern in Schwachheit. Nicht Gott erscheint in all seiner Majestät und tötet die Ägypter, sondern er schickt einen steckbrieflich gesuchten, alten Mann. So wie der Herr Jesus kam in aller menschlicher Schwachheit. Gott sendet den Mose, um gegen das Weltregime Ägypten aufzutreten und ihnen den Anspruch Gottes kundzutun.Gott sagt zu Mose: Geh... Ich will dich zum Pharao senden! Du sollst Israel herausführen!“

4.                 Zwischen den Fronten (V.12-15)

Die Reaktion des Mose ist nur verständlich. Kein christliches Werk würde heute einen Mann wie Mose einstellen! Ein Mann, der vorbestraft ist! Ein Mann, der schön älter ist (nicht mehr jung und dynamisch)! Ein Mann, der beruflich gescheitert ist! Ein Mann, der von sich behauptet, Gottes Stimme gehört zu haben! Moses weiß darum. In seinen Augen sieht er nur einen zerbrochenen Mann, der in keiner Weise gesellschaftsfähig ist oder irgendwas darstellt. Diese Träume hat er begraben. Er wagt nicht das Nein, sondern sagt zaghaft: wer bin ich? Wer bin ich, dass ich mitteln könnte zwischen Himmel und Erde, zwischen Gott und irdischem König, zwischen Gemeinde und Welt? Wer bin ich? So hat Bonhoeffer im Gefängnis geschrieben. Nach außen verläßt er seine Zelle wie ein Gutsherr sein Schloss, innerlich aber fühlt er sich einsam wie ein Vogel im Käfig. Gott antwortet ihm. Er gibt ihm kein Trostpflaster wie: Aber Mose, du packst das schon. Nun mal los.

Auch sagt er nicht: Ich gebe dir den Auftrag, also kannst du es auch. Sondern Gott sagt: Ich bin mit Dir. Darin ist alles gesagt. Gott ist derjenige, von dem alles abhängt. Das einzige, was Mose tun soll, ist zu gehen und zu reden, was Gott ihm aufträgt. Alles andere macht der Herr. Das ist Glaube. So wie Petrus später zu Jesus sagt: wir haben die ganze Nacht nichts gefangen. Dieser Schritt des Glaubens wird von Mose gefordert und durch ihn von der Gemeinde Israel. Das Ziel seiner Mission ist nicht die Demütigung Ägyptens, sondern die Anbetung Gottes durch Israel. Mose ist ein Hirte. Er wird gesandt, um nun Menschen zu fangen. Und er soll Gottes Volk in den wahren Stall führen. Und Gottes Schafe erkennen die Stimme ihres Hirten.

Doch in Mose regen sich viele Fragen wie ein Strudel. Und je mehr er nun auf sich blickt, desto tiefer sinkt er wie später Petrus im Meer. Und immer wieder reckt Gott seine Hand aus und reicht sie dem Ertrinkenden. Mose ist in einer Welt aufgewachsen, in der alle Götter Namen haben. Er selbst verbindet viel mit seinem Namen und bei seinem Namen hat ihn Gott gerufen. Wenn er nun das Volk Israel rufen soll, muss er den Namen Gottes erkennen. Es scheint, als suche Mose nach einer Formel, einem Geheimcode, den alle Eingeweihten wissen. Doch Gott läßt sich nicht in Namen pressen. Es erinnert an die Arie des Lohengrin, als dieser singt, das man nicht nach seinem Namen fragen solle. Denn die Kenntnis des Namens heißt, Macht zu haben über den Träger. Gott zu kennen, ihn zu lieben und dennoch seine Majestät zu respektieren, ist eine Gradwanderung, in der sich die Gemeinde beständig bewegt. Gott gibt keinen Namen, sondern ein Wesenszug: ich bin, der dich sein werde. Von den hebräischen Worten ist herzuleiten, dass Gott derjenige ist, der handelt. Und wenn wir die Bibel lesen, so stellen wir fest, dass Gott sich über sein Handeln dem Menschen begreiflich macht. Gott arbeitet nicht mit strengwissenschaftlichen Abhandlungen, sondern er offenbart sich stets in dem, was er tut. Er hat gehandelt in der Zeit der Väter, er ist im Begriff, jetzt zu handeln und er offenbart, dass er auch in Zukunft handeln wird. Damit aber ein Bezugspunkt besteht, offenbart er sich als der Gott der Väter. Als Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs will Gott benannt sein von den Menschen.

5.                 Lagebesprechung (Verse 16-22)

Gott konkretisiert sein Vorhaben vor Mose und gebraucht dabei Elemente, wie wir sie in der späteren, christlichen Gemeinde haben. Gott sagt:

·                    Geh hin...

·                    Vesammle die Ältesten

·                    Bezeuge...

Mose soll nicht allein handeln. Er soll nicht direkt zum Volk sprechen. Sondern Gott will, dass Mose sich einer Ordnung fügt. Mögen die Ältesten aus alten, gebrochenen, zu Sklaven erniedrigenden Männer bestanden sein, Gott will, dass Mose sich zuerst mit ihnen bespricht. Gott schafft einen Ältestenrat, dem auch der Apostel sich unterstellt und sein Vorhaben unterbreitet. So soll Mose mit den Ältesten des Volkes sprechen. Er soll ihnen unterbreiten, was er mit Gott erlebt hat. Und kommt etwas Entscheidendes: Gott fordert zuerst von den Ältesten Glauben (V.18). Erst wenn die Ältesten glauben, erst dann soll Mose handeln. Handeln mit dem Rat der Ältesten. Mit ihnen, im Kreis der Verantwortlichen der Gemeinde soll Mose vor Pharao treten und den Anspruch Gottes geltend machen.

Doch dort, wo der Glaube die Gemeindeführung erfaßt, wo der Glaube die Führung der Gemeinde zum „geh...“ führt, dort stellt sich Widerstand ein. Gott weiß darum und läßt es zuerst zu. Eine entschlossene Gemeinde, die die weltliche Obrigkeit über sich akzeptiert, aber nun einer höheren Instanz gehorcht, bleibt für jeden Herrscher eine Gefahr, eine Erniedrigung seiner Hybris. Gott verheißt Widerstand und zugleich Durchbruch. Und der Durchbruch wird mit Geschenken geschehen. Israel verläßt Ägypten wie ein Eroberer - mit Beute (V.22).