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1. Das
Lied des Mose (V.1-21)
2. Gottesbegegnung
in der Tiefe (V.22-27)
Vers 2:
1.
Auftakt: Ich will dem Herrn singen..
2.
Grund: denn er hat eine herrliche Tat getan
3.
Tat, auf einen Nenner gebracht: Ross und Mann
hat er ins Meer geworfen
Am Anfang wird der Wunsch des Sängers, der Grund und Anlass des Liedes
aufgeführt. Wie bei einer Symphonie ist Vers 2 das „Thema“, das in
verschiedenen Variationen ausgebaut wird. Die erste thematische Nuance ist die:
1.
Beschreibung Gottes (V.3)
Der Herr ist meine Stärke
Der Herr is mein Lobgesang
Der Herr ist mein Heil
Das ist mein Gott, ich will ihn preisen, er ist meines Vaters Gott, ich will
ihn erheben.
Der Herr ist der rechte Kriegsmann, Herr ist sein Name
Hier steht der ontologische (Seins-Aussage)Moment im Vordergrund. Es wird
beschrieben durch Adjektive, wie das Volk Gottes Jahwe erfahren hat. Und sie
hat ihn erlebt als ungeheuer stark, als heilende und rettende Kraft, als Soldat
und als treuer Gott der Väter. Das läßt den Mund übersprudeln im Lob. Besonders
zu beachten sind die Possesivpronomina: „meine“ Stärke, „mein Heil“...Als das,
was Gott auszeichnet, gilt dem Glaubenden, kommt ihm zu gut. Weiter wird Gott
beschrieben neben der Sein-Aussage mit Taten. Gott wird beschrieben durch
Verben! Dabei werden die Verben aktiv und passiv gebraucht, dazu das Tun an den
Feinden und die Folgen dieses Tuns und das Tun Gottes an sich, an der Gemeinde.
Es sticht besonders der Arm oder die Hand hervor. Die „rechte Hand des Herr ist
erhöht!“ Die rechte Hand ist die Majestätsgeste Gottes, Ausdruck des aktiven
Handelns Gottes: werfen, zerschlagen, stürzen...
2. Beschreibung der Tat Gottes an den Feinden: (V.4ff)
Pharao und Wagen warf er ins Meer
Auserwählte Streiter versanken im Schilfmeer
Die Tiefe bedeckte sie, sie sanken hinunter wie Steine
3.
Beschreibung der Person Gottes (V.6)
Herr, deine rechte Hand tut große Wunder
Herr, deine rechte Hand hat die Feinde zerschlagen
Herr, mit deiner großen Herrlichkeit die Widersacher gestürzt
Herr, du liessest deinen Grimm aus, du verzehrtest sie
wie Stoppeln
Dem gegenüber steht die „der Feinde Hand“. Hier sind wenig Verben. Es bleibt
den Feinden nur das, was sie wollen, was sie glauben. Doch dieses Ansinnen geht
unter in den Folgen der Gottes Hand. Und die Folgen sind das Wüten der
Naturgewalten. Als Fazit bleibt dem Gläubigen der Mund offen stehen und er muss
fragen: „Wer ist dir gleich unter den Göttern?“
4.
Beschreibung der Tat Gottes an den Feinden (V.8)
Die Wasser türmten sich auf
Die Fluten standen wie ein Wall
Die Tiefen erstarrten im Meer
Die Feinde glaubten sich im Sieg (V.9)
Der Feinde „ich will“ und der „der Feinde Hand“
Gott läßt einen Wind aufkommen und läßt die Feinde verderben
5.
Beschreibung Gottes (V.11ff)
Herr, wer ist dir gleich unter den Göttern?
Herr, wer ist dir gleich, der so mächtig/Heilig/schrecklich/löblich und
wundertätig ist?
Ab Vers 13 folgt eine thematische Wandlung. Hier wird gezeigt, was
Gott an Israel tat und wie die umliegenden Völker auf Gottes Taten
reagieren:
6: Gottes Tat an Israel
Du hast geleitet dein Volk
Du hast erlöst und geführt
Ganz anders der Umgang Gottes mit Israel. Hier tritt Gott nicht als Kriegsmann
auf, sondern als der gute Hirte, als der Gärtner und Heiland. Er leitet,
er erlöst, er führt, er pflanzt. Dem Gläubigen gegenüber erzeigt sich Gott als
der liebende Hirte. Er führt sein Volk durch die Wirren hindurch. Sein Ziel ist
eine Heimstätte für sein Volk. Denen, die die Gemeinde angreifen aber als
Kriegsmann. Das hat Folgen auf die heidnische Umgebung. Hier tauchen Verben auf
wie: hören, erbeben, erschrecken, erzittern.
7.
Die Reaktion der Völker:
Die Völker hörten davon, sie erbebten vor Angst
Die Philister bekamen es mit der Angst zu tun
Die Fürsten Edoms erschraken
Die Moabiter erzitterten
Die Bewohner Kanaans wurden feige
8.
Gottes Tat an Israel (V.17)
Gott führt sein Volk hindurch
Gott pflanzt sein Volk ein
9.
Der Lobgesang schließt damit, dass Gott König sei
über Israel immer und ewig (V.18)
Am Schluss ergreift die Schwester Moses das Tamburin und singt das Lied mit
den Frauen.
Hier spiegelt sich 2Mose 2. Wie Moses - aus dem Wasser gezogen wurde, so nun
auch das Volk des Eigentums. Errettet. Geführt und bewahrt.
Als nächstes wollen wir die Verben
anschauen, die Moses benutzt im Bezug auf die Feinde:
Gottes Handeln an den Feinden:
gestürzt (V.3,7))/ geworfen (V.4)/ versanken/ bedeckt (V.5,10), sanken wie
Steine/Blei (V.5/10)/ zerschlagen (V.6)/ verzehrte (V.7), verschlingen (V.12)
Sicht der Feinde (V.9):
Nachjagen/ergreifen/ Raub austeilen/ Mut kühlen/ Schwert ausziehen/ Meine
Hand soll verderben
Herrliche Tat getan (V.1), geleitet durch Barmherzigkeit (V.13), Volk erlöst
, geführt durch deine Stärke/ hinein bringen (V.17), pflanzen, erwerben
Berg des Erbteils (V.17), Wo Gott seine Wohnung hat - sprich: heimholen
Der Herr ist meine Stärke (V.2)
Der Herr ist mein Lobgesang
Der Herr ist mein Heil
Der Herr ist meines Vaters Gott
Der Herr ist mein König immer und ewig (V.18)
Daraus folgt:
Ich will dem Herrn singen (V.2, 21)
Ich will ihn preisen
Ich will ihn erheben
Die Tat Gottes läßt sich zweiteilen in dem, was Gott tut und wie er sich der
Kräfte der Natur bedient:
Gott aktiv: Ross und Mann ins Meer gestürzt (V.2), Ins Meer geworfen (V.4),
Die Feinde zerschlagen ((V.6), die Feinde gestürzt
Gott „passiv“: versanken im Schilfmeer (V.4), Die Wasser türmten sich, die
Fluten standen wie ein Wall, die Tiefen erstarrten (V.8). Da liessest Du einen
Wind kommen (V.10) etc.
Israel hat ein ganz gewaltiges Erlebnis mit dem Herrn gemacht. Israel hat
erfahren, wie das Wasser vor ihren Füßen weichen muss, wie der Boden trocken
wird und sie ungehindert durchs Schilfmeer wandern konnten. Und er erlebte, wie
dieses Wasser ihre Feinde zum sprudelnden, gurgelnden Grab wurde. Israel war in
Feststimmung. Wie schön ist es, wenn man Gott in Aktion erlebt. Ich bekomme
meist Tränen in den Augen, wenn ich von Herzen sagen darf: das ist Gottes
Unterschrift. Das hat der Herr getan.
Doch nun geschieht etwas Bemerkenswertes. Israel zieht weiter südlich in den
Sinai. Der Boden ist wieder trocken. Doch die Trockenheit ist diesmal
unangenehm. Das Wasser weicht auch hier. Aber das wird zum lebensbedrohlichem
Moment. Das, was sie gerettet hat, wird nun zur tödlichen Falle. Drei Tage in
der Wüste, die Vorräte schwinden, beklemmender Durst macht sich breit.
Auch das ist eine Gotteserfahrung. Eine Zeit im Leben, wo nichts geschieht.
Wo das tägliche Einerlei, die täglichen Plagen sich widerholen, ja verschärfen.
Die Nerven liegen blank. Durst ist ein quälender Zustand. Die Schritte werden
schwer. Die Zunge klebt am Gaumen und die Lippen werden spröde. Die Gläubigen
tun bald das, was sich bis heute nicht geändert hat: sie meckern. Bald haben
sie an allem was auszusetzen. Sie meckern nicht an Gott, sondern an Mose. Er
ist der Sündenbock. Er ist für alles verantwortlich.
Doch dann sehen sie eine Oase, nördlich vom Roten Meer. Hoffnung, Freude,
Ausgelassenheit. Man rennt hin, findet auch Wasser, aber es schmeckt
abgestanden und faulig. Das ist der Moment, wo man alles hinschmeissen will.
Man fühlt sich genarrt, es stinkt einem von A-Z.
In der Bibel wird das Wasser auch gebraucht als ein Bild für`s Leben. Mit
Wasser werden Menschen getauft. Sie bekommen ein neues Leben von Gott, sind
auch Feuer und Flamme und stellen doch bald fest, wie ranzig das Leben auch als
Christ sein kann. Man setzt sich ein, man investiert in neue Projekte und hat
Hoffnung. Doch dann wird alles so lahm, so träge, so müde. Man hat
Zukunftspläne mit seiner Familie, den Kindern - doch dann erleidet man
Schicksalsschläge. Es kommt nicht alles so, wie man sich das vorgestellt hat.
Das Leben kann ganz schön bitter schmecken. Und manch einer wird selber bitter.
Wie Butter, die das Verfallsdatum überschritten hat, so kann es Menschen gehn,
die nicht mehr können. Das Leben wird bitter. Viermal kommt das Wort „bitter“
vor.
Bitterkeit ist schwer zu ertragen. An sich selbst und für andere auch. Gott
tadelt die Bitteren nicht, denn sie haben oft Schweres durchgemacht. Manchmal
haben Menschen Schwierigkeiten, die sich über eine lange Zeit hinwegziehen,
sodass diese Menschen müde werden. Was kann ich tun, wenn ich mich innerlich
doch so sehr nach frischem, nach lebendigem Wasser sehne? Was kann ich tun,
wenn ich mein Leben nur als eine ausgetrocknete Pfütze empfinde? Mose schreit
zum Herrn. Dann nimmt er ein Holz, wirft es in das bittere Wasser und es wird
süss. Mose schreit zum Herrn. Und der Herr nimmt ein Holz, schlägt die Balken
kreuzesförmig zusammen und läßt seinen Sohn wie einen Schwamm alle Bitterkeit
dieser Welt aufnehmen. Dort am Kreuz hing der Sohn Gottes. Dort gehört deine
Bitterkeit, deine Enttäuschungen, deine versiegenden Wünsche hin. Dort am Kreuz
vermag Gott dein Leben wieder süss und lebenswert zu machen. Der Schlüssel
dazu: wirf deine Bitterkeit auf das Fluchholz Christi. Sag es, schrei es zum
Herrn. Er hört dich. Er spricht zu Dir: ich bin dein Arzt. Dein Heiland.
Israel gelangte nach Elim, was übersetzt Götter heißt. Dort sind 12 Quellen
und 70 Palmen. 12 Quellen wie die 12 Stämme Israels, wie die Apostel, auf deren
Grund die christliche Gemeinde gebaut wurde. Und 70, die Zahl der erlösten
Menschheit, der durch Christus geheiligten Gemeinde. Dort schenkt der Herr Dir
Ruhe, Entlastung, ein Vorgeschmack auf`s Paradies.
Doch entscheidend ist: komm zum Kreuz. Bete. Gott sagt: Wirst du der Stimme des Herrn, deines Gottes gehorchen. Man kann auch übersetzen: Hörend horchen. Wir werden erinnert an den guten Hirten, wenn er sagt: sie hören meine Stimme und folgen mir. Den Herrn erleben und erfahren wir nur hörend. Bring Gott dein Anliegen und höre auf seine Stimme. Dann wirst Du bestimmt erfahren, wie gnädig Gott zu helfen vermag. Amen.