Thema Ruhe 1:

Ursprung, Bedeutung, Sinn und Verlust der Ruhe


  1. Ursprung und Sinn der Arbeit und Ruhe


Ich möchte, dass wir zu Beginn zwei Stellen lesen:


  1. Genesis 2,2.3: „Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte. Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die Gott geschaffen hat und gemacht hat.“

  2. 2Mose 23,12: Sechs Tage sollst du deine Arbeit tun; aber am siebten Tag sollst du feiern, auf dass dein Rind und Esel ruhen und deine Sklavin Sohn und der Fremdling sich erquicken.

In Genesis 2,2.3 kommt 3x das Wort „Werke“ vor. 3 x „machen“ (und 1x schaffen) und 2 x „ruhen“. Das Ruhen steht also in ganz enger Verbindung mit den Werken, mit dem Schaffen und Machen, mit unserer Arbeit. Auf allem liegt Gottes Segen. Besonders aber auf den gesunden Takt von Arbeit und Ruhephase. Wenn wir also über Ruhe nachdenken wollen, müssen wir auch über unsere Arbeit nachdenken. Arbeit und Ruhe gehören zusammen.


In 2Mose 23,12 haben wir die Begriffe:


Es kommt das Wort „ruhen“ nicht vor. Aber ich bin fest überzeugt, dass das Synonym „erquicken“ dafür bewußt verwendet wird. Jesus sagt in Mt 11,28:


„Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken“.




  1. Wir lesen 1Mose 1,27-31. Wie sehen wir hier „Arbeit“?

  2. Die Arbeit ist Gottes Gebot. Der Mensch soll nicht allein arbeiten, um Geld zu verdienen. Er soll arbeiten, weil die Arbeit zum Menschen gehört! Siehe dazu 1Mose 1,27ff: Gott hat an sechs Tagen „gearbeitet“. Was heißt bei Gott arbeiten? Hat er sich Geld verdient? Nein. Arbeiten heißt bei Gott „schöpferisch tätig zu sein!“ Jeder Mensch, der arbeitet, soll etwas tun mit seinem Körper, soll etwas schaffen, beisteuern, umsetzen. Auch der Mann oder die Frau am Fließband tragen etwas bei, was ohne sie nicht da wäre. Der Mensch ist das Ebenbild Gottes. Weil er Ebenbild ist, will und soll auch er schaffen/arbeiten/kreativ (creatio) sein!

  3. Als Gott die ersten Menschen segnete, da gab es keinen Unterschied der Geschlechter. Aber der erste große Segen über dem Menschen galt der „Fruchtbarkeit der Frau!“ Dass die Frau mit Hilfe des Mannes neues Leben gebären kann, ist wiederum ein fortwirkendes Wunder der Schöpfung.

  4. Aus dem Segen fließt aber sofort die Verantwortung des Menschen: Macht mit, seid meine Mitarbeiter. Herrschet, verwaltet diese Schöpfung.


Grundsätzlich gilt: Die Arbeit ist nicht zum Geldverdienen da, sondern sie ist Gebot Gottes. Es ist auch falsch, den Berufsstand nur als „Arbeit“ zu sehen. Weil ja nur dieser das Geld einbringt. Auch die Mutter zuhause übt Arbeit aus und vollbringt ihre Bestimmung! Arbeit gehört zum Menschen. Sie ist Gebot Gottes und entspringt der Ebenbildlichkeit mit Gott. Erst wo die Arbeit der Ort wird, wo sie nur als Geldquelle dient oder nur als Ort, um sich selbst zu verwirklichen, wird Arbeit missverstanden. Arbeit heißt immer, wie es auch bei Gott war: Ich tue etwas für andere! Ich kreise nicht um mich selbst, sondern ich leiste einen schöpferischen Beitrag für die Familie/für die Gemeinde/für die Gesellschaft. Der Mann (Adam) arbeitete für den Lebensunterhalt seiner Familie, die Frau gebar Kinder und erzog sie. Wobei bestimmt beide Arbeitskreise sich überschnitten. Arbeit ist etwas sehr ursprüngliches und hoch positives!


Doch dies änderte sich seit dem Sündenfall! Mann wie Frau bekamen ein schweres Verhältnis zu ihrer Bestimmung...bis heute!



1.Mose 3,16ff:



Diese Faktoren bestimmten und bestimmen bis heute unsere Gesellschaft:


Doch Christus hat die Sünde am Kreuz bezwungen. Dem Christen ist die Ewigkeit bei Gott angesagt.



Viel Unruhe entsteht meines Erachtens nicht allein durch zuviel Arbeit, sondern im falschen Verständnis der Arbeit, im Zerrieben werden untereinander. Fehlende Anerkennung, fehlendes Zuhören und Verstehen. Egozentrik und falsche Motive schaffen Stress und Unruhe.

Entscheidet sich z.B. eine Mutter für die Erziehung der Kinder, warum fällt es dann so schwer, das durchzuhalten? Das wiederum hat mit dem Fluch zu tun, der auf dieser Welt lastet. Der Christ untersteht dem Fluch nicht mehr, aber er darf sich darin nicht ausruhen! Wie sieht der Fluch oft auch unter Christen praktisch aus?


  1. Der Mann arbeitet. Er sieht (wenn er ehrlich ist) seine Arbeit als die einzig schweißtreibende Sache an. Er verdient das Geld. Er kommt nach Hause und hat „Feierabend!“ Die Frau bestätigt seine Rolle, indem sie ihre eigene Arbeit als minderwertig ansieht.

  2. Die Frau hat kein gutes Verhältnis zu ihren Kindern. Sie ist froh, wenn die Kinder „weniger Arbeit machen!“ Sie beginnt ebenfalls zu arbeiten. Der Mann muss nach – wenn er zuhause ist – ebenfalls die Schürze anziehen oder sich um die Kinder kümmern. Die Rollen mischen sich.

  3. Der Mann hat kein Ohr für seine Frau, die Frau hat kein Ohr für die Kinder. Der Vater ist beliebt bei den Kindern, weil er der „Spaßonkel“ ist. Die Mutter muss die eigentliche Erhiehung durchziehen mit allen Schattenseiten. Der Mann kommt mit dem Spruch: die Kinder haben ihn den ganzen Tag nicht gesehen, jetzt will er auch nicht noch mit ihnen schimpfen...

  4. Noch vieles mehr...



Es könnten noch viel mehr Beispiele genannt werden. Was können wir als Christen dem entgegensetzen, damit die Arbeit beider als schöpferisch und wohltuend empfunden wird?


Grundsätzlich gilt die christliche Haustafel in Epheser 5,21-33-6,, 1-9


  1. Gott ist der Herr. Weder der Mann, noch die Frau, noch die Kinder! Gott ist der Herr. Jeder soll sich ihm unterordnen.

  2. Die Frauen sollen sich ihren Männern unterordnen. Nicht „unterwerfen“, sondern unter „ordnen“. D.h. Gott denkt bei einer Familie an eine Aufgabenordnung. Es ist vor Gott gut, wenn der Mann arbeitet und Geld verdient. Seine Familie wirtschaftlich versorgt. Der Mann bewegt sich auch aufgrund seines schöpferischen Naturells im äußeren Kreis. Die Frau im inneren Kreis. Das ist nicht als Gesetz zu verstehen, aber es macht Sinn. Sinn von der Geschöpflichkeit der Geschlech-ter und der Aufgabenverteilung. Der Mann ist das geistliche Haupt der Familie. Er ist nicht der Herr, sondern er hat dies als Rolle, als Aufgabe. Die Frau soll dem Mann diese Aufgabe ermöglichen. Das verlangt von der Frau wie vom Mann die Akzeptanz der Rollen. Denn viele Männer wollen diese Rolle gar nicht wahrnehmen.

  3. Der Mann ist gehalten, seine Frau zu lieben wie Christus seine Gemeinde geliebt hat. Wenn ein Mann seine Frau so liebt, dann wird er nicht über sie herrschen, sondern ihr dienen! Ja, in der Liebe zur Frau liegt sogar ein Geheimnis: wer sie liebt, liebt sich selbst. Der Mann, der seiner Familie gut vorsteht beweist, dass er eine Reife hat, die es ihm erlaubt, wirklich an andre zu denken, nicht an sich selbst.






Thema Ruhe 2:

Feier, Ruhe und Erquickung



Wenn wir nun die Arbeit verstanden haben als von Gott gewollt, so müssen wir uns nun dem nächsten widmen: Der Feier, der Ruhe, der Erquickung!


Wie die Arbeit ist die Ruhe ein Gebot Gottes. Es gehört in gleicher Weise zur Ebenbildlichkeit des Menschen. Gott hat geruht. Der Mensch soll es auch!


In 2Mose 23,12 ist interessant, dass die Ruhe angeordnet wird, nicht damit ich Ruhe finde, sondern die Personen und sogar Tiere, die meinem inneren Kreis angehören.

Das bedeutet, wenn die Mutter keine Ruhe für sich sucht und findet, dann ist das nicht nur schlecht für sie, sondern auch für ihren Mann und für ihre Kinder, ja für ihren ganzen Hausstand. Wenn der Mann keine Ruhe findet für sich selbst, dann ist das schlecht für die Familie, für seine Freunde, für seine Arbeitskollegen.


Wie aber sieht die Ruhe aus? Wie gestaltet sie sich? Wir lesen 2Mose 31,15; 34,21; 3.Mose 23,3:


  1. Rhythmus. Ein Tag in der Woche muss arbeitsfrei sein. Für alle! Es sollte nach Möglichkeit ein stets wiederkehrender, gleicher Tag sein.

  2. 2Mose 31,15: Sechs Tage sollst du arbeiten, aber am 7.Tag ist Sabbath, völlige Ruhe, heilig dem Herrn. Wer an diesem Tag arbeitet, der soll des Todes sterben!

  3. 2Mose 34,21: Sechs Tage sollst du arbeiten; am siebten Tag sollst du ruhen, auch in der Zeit des Pflügens und Erntens.

  4. 3Mose 23,3: Sechs Tage sollt ihr arbeiten, aber der siebente Tag ist ein feierlich Sabbath, heilige Versammlung. Keine Arbeit sollt ihr tun, denn es ist ein Sabbath für den Herrn.


Der 7.Tag ist für nicht wenige Christen mittlerweile ebenfalls zum „Arbeitstag“ geworden. Der Pfarrer bittet um Mithilfe, die Bezirksstunden und normalen Stunden brauchen die Stundenbrüder. Nicht selten arbeitet der Mann an 5 Tagen die Woche. Am sechsten Tag schafft er zuhause, was dort ansteht und am siebten Tag ist er eingespannt im Gottesdienst und hält womöglich noch 1-2 Bibelstunden. Am Montag beginnt die Woche.


Hier herrscht auch die irrige Vorstellung, dass die normale Arbeit und die „geistliche Arbeit“ unter-schiedlich zu werten und zu gewichten sind. Aber beides ist anzusehen als „für den Herrn“. In Markus 6,30+31 steht ein interessanter Fall:


„Und die Apostel kamen bei Jesus zusammen und verkündeten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. Und er sprach zu ihnen: Geht ihr allein an eine einsame Stätte und ruht ein wenig.

Denn es waren viele, die kamen und gingen, und hatten nicht Zeit genug zum Essen!“


Diese Situation spielt nicht am Sabbath! Sondern mitten unter der Woche. Ruhet ein wenig: anapauomai (Pause).






  1. Mk 1,21: Und sie gingen hinein nach Kapernaum; und sofort am Sabbath ging er (Jesus) in die Synagoge und lehrte.

    Am Sabbath hat die biblische Unterweisung ihren festen Platz!

    Am Sabbath hat die Gemeinschaft unter Christen ihren festen Platz! (synagogä-Gemeinschaft)

    Warum? Weil die Lehre am besten greift, wenn ich innerlich zur Ruhe gekommen bin.

  2. Mk 2,27: Der Sabbath ist um des Menschen willen gemacht und nicht der Mensch um des Sabbaths willen. Der Ruhetag tut dem Menschen gut. Er gehört zu seiner Geschöpflichkeit.

    Der Ruhetag ist aber kein Gesetz, der den Menschen knechten darf. Christus steht über dem Sabbath.

    Es gilt, den Sabbath zu begreifen und nach der persönlichen Möglichkeit einen guten Rhythmus zwischen Ruhe und Arbeit zu finden. Der Sabbath ist ein Angebot Gottes an den Menschen. Er wird davon Nutzen haben. Somit kann es nicht gut sein, wenn ein Christ jeden Sonntag Kindergottesdienst macht und für sich selbst keine Zeit zur Unterweisung findet!

  3. Jesus hat am Sabbath geheilt, gegessen etc. In Mk 3,4 sagt Jesus, dass man am Sabbath Gutes tun soll!

  4. Das ist aber kein Freibrief, am Sonntag diakonisch z.B. Gutes zu tun und wiederum zu arbeiten. Es macht nur deutlich, dass der 7.Tag nicht zum Gesetz werden darf, mich nicht versklaven soll. Am 7.Tag ist die Mutter nicht entbunden, für ihre Kinder zu sorgen. Am 7.Tag darf der Vater ruhig etwas „Gutes tun“ und sich verstärkt mal den Kindern widmen. Der 7.Tag eignet sich gut, um Gäste einzuladen. Wohlgemerkt: wenn es dem Einzelnen – in dem Fall der Hausfrau – nicht zum Horror wird. Der Sabbath gilt auch ihr.

  5. Auch in der Apostelgeschichte wurde es so gehalten: am Sabbath gingen die Christen „in die Kirche“. Dort erfuhren sie Lehre und Gemeinschaft mit Christen.


Wie sieht das Ganze nun praktisch aus?


In der Christenheit wurde der 7.Tag nicht so verstanden, dass man „nichts tut“ an diesem Tag. Quasi Siesta hält. Schon sehr früh ging man zum Gottesdienst. Die Ruhe an diesem Tag wurde verstanden: arbeitsfrei. An diesem Tag hat der Arbeiter frei und er kann sich einer anderen Sache widmen. Da früher die Menschen von morgens bis abends gearbeitet haben, war nicht viel Zeit für „Hobby`s“ oder ähnlichem. Der Sonntag war tatsächlich der Tag, wo man für sein Christsein Weisung bekam. Der Gottesdienst gehört zum festen Bestandteil des 7.Tages. An diesem Tag sollte von „kompeten-ter Seite“ ein Lehrer des Evangeliums die Christen unterweisen. Wo in den Gottesdiensten dies nicht gewährleistet ist, kann und soll der Christ dort hingehen, wo er gesunde Lehre für sich und seine Familie bekommt.

Den Rest des Tages muss der Christ nicht betend verbringen, sondern es ist vom „Feiern, der Ruhe und der Erquickung“ die Rede. Nocheinmal: Ruhe heißt hier: Ruhe von der Arbeit! Ruhe meint nicht „Nichts tun“, sondern was „anderes tun!“


Der Mann soll am 7.Tag das tun, was ihm und anderen gut tut und was er sonst im Alltag nicht tut. Auch die Frau soll – so gut das gelingt – entbunden sein von dem, was sie 7 Tage lang leistet. Das ist allerdings leichter gesagt, als getan. Wie kann das verwirklicht werden?





Wir halten es so:


  1. Am 7.Tag wollen wir nach Möglichkeit mit der ganzen Familie regelmäßig eine gottesdienstliche Veranstaltung besuchen.

  2. Der 7.Tag (Sonntag) ist allerdings für mich und oft auch für meine Frau weiter Arbeitstag. Darum versuchen wir, dass meine Frau mindestens alle 2 Wochen einen „freien Tag“ hat. Dies heißt konkret: sie geht weg. Judith geht gerne nach Stuttgart, nimmt sich ein Buch mit und liest. Andere Frauen könnten sich mit Freundinnen treffen und eine Radtour machen.

  3. Ich selbst nehme mir den Samstag als freien Tag. An diesem Tag bin ich besonders für die Kinder da. Da ich einen Tag für mich nicht unbedingt brauche (ich bin ja eh oft weg), nehme ich mir im Laufe des Tages eine Stunde frei um das zu machen, was mir Freude macht.

  4. Für alle gilt: Zeit für Gott an jedem Tag.


Fazit: Bei Männern wie bei Frauen sind heutzutage weniger die physischen Kräfte als vielmehr die psychischen und nervlichen Kapazitäten und damit gekoppelt auch die physischen am Limit. Hier helfen Freiräume. Freiräume heißt, etwas zu tun, was ich sonst nicht tue im Laufe des Alltags. Freiraum heißt, Zeit für Gott, Zeit für mich. Etwas zu tun, was mich „erquickt“. Das sieht bei jedem unterschiedlich aus. In einer Zeit mangelnder Bewegung gehört der regelmäßige Sport sicher unbedingt dazu. Wichtig: der Mann wie die Frau haben das Recht, einmal an einem „einsamen Ort“ zu sein, wo sie frei sind von weltlichen wie kirchlichen Antragstellern.







Thema Ruhe 3

Ruhe im Leben Jesu Christi


Ich lese Stellen, wo im NT von Ruhe und fehlender Ruhe die Rede ist.


  1. Mk 6,31: „Und er sprach zu ihnen: Geht ihr allein an eine einsame Stätte und ruht ein wenig. Denn es waren viele, die kamen und gingen, und sie hatten nicht die Zeit genug zum Essen!“

  2. Lk 23,56: „Sie kehrten aber um und bereiteten wohlriechende Öle und Salben. Und den Sabbath über ruhten sie nach dem Gesetz.

  3. Offb 14,13: „...Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben von nun an. Ja, spricht der Geist, sie sollen ruhen von ihren Mühsal; denn ihre Werke folgen ihnen nach!“


An diesen Stellen wird deutlich, dass die letzte wirkliche Ruhe nur das ewige Leben bietet. Aber die bewußte Ruhe hier auf Erden ist ein Vorgeschmack dieser Herrlichkeit und tut dem Menschen gut.

Diese Ruhe muss man wollen und man muss sie suchen. Im Volk Israel half die Tradition. Wir müssen sie heute wollen und – wo nötig – sie uns gegenseitig ermöglichen. Wie kann das aussehen?


Trügerische Ruhe und fehlende Ruhe (positiv wie negativ)


Es gibt aber auch eine trügerische Ruhe. Ich lese einige Bibelstellen dazu:


  1. Mt 26,45: Dann kam er zu seinen Jüngern und sprach zu ihnen: „Ach, wollt ihr weiter schlafen und ruhen? Siehe, die Stunde ist da, dass der Menschensohn in die Hände der Sünder überantwortet wird!

  2. Mt 12,43: „Wenn der unreine Geist von einem Menschen ausgefahren ist, so durchstreift er dürre Stätten, sucht Ruhe und findet sie nicht!“

  3. Lk 12,19: ...und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut!“

  4. Offb 4,8: ...und sie hatten keine Ruhe Tag und Nacht und sprachen: Heilig, heilig, heilt ist Gott, der Herr, der Allmächtige, der da war und der da ist und der da kommt.“

  5. 2Kor 2,13: „da hatte ich keine Ruhe in meinem Geist, weil ich Titus, meinen Bruder, nicht fand; sondern ich nahm Abschied von ihnen und fuhr nach Mazedonien!“


Es gibt eine Unruhe, die von Schuld und Sünde herrührt. Weil Sünde in meinem Leben ist, findet mein Gewissen keine Ruhe. (Zeit geben, diese Schuld zu bekennen).

Es gibt eine Ruhe, die aus einer geistlichen Müdigkeit herrührt. Es macht mir nichts mehr aus, wenn ich den Gottesdienst nicht mehr besuche. Es macht mir nichts mehr aus, dass ich die Bibel kaum noch lese und mir keine Zeit zum Gebet nehme. Das Gewissen ist abgestumpft. (Zeit, diese Schuld zu bekennen).

Es gibt aber auch eine gute Unruhe. Die Unruhe, die der Geist schafft, wenn es meinem Nächsten schlecht geht. Die Unruhe darüber, dass Menschen ohne Christus verloren gehen. Die Unruhe, die in der Heiligkeit Gottes begründet liegt. (Zeit zur Bitte für eine Erneuerung des Geistes)


Am Schluss könnte wir Psalm 51 beten.







Abschließend und zusammenfassend die Frage:


Wie lebte Jesus in seinem hektischen Tagesablauf (Mk 3,20) „Ruhe“?


  1. Jesus ging regelmäßig „sonntags“ zum Gottesdienst (Sabbath – Mk 1,21)

  2. Jesus hielt frühmorgens eine Zeit der Stille (Mk 1, 35-39)

  3. Jesus ruht in Gott (Mk 4,35-40)

  4. Jesus schafft Ruhe inmitten der Unruhe (Mk 5, 21-43; 6, 30-32)

  5. Jesus im Auge des Sturms (Mk 14,32-42)

  6. Jesus drückt aus, was Unruhe im Tiefsten ist: Leben ohne Gott (Mk 15,34)


Ich sehe bei Jesus drei Momente der Ruhefindung:


  1. Gemeinschaft mit Gottes Wort und der Gemeinde (Sabbath)

  2. Gemeinschaft mit Gott allein (Gebet – morgens, nachts, Gebetsnächte)

  3. Ausruhen an einem ruhigen Ort, Schlaf (Auszeiten) Joh 4,6; Mk 6,30-32, Mk 4,35-40)


Und Jesus schafft Ruhe:


  1. Ausharren und Wachen, besonders in notvollen Zeiten

  2. Einhaltung eines Rhytmusses von Arbeit und Ruhephase

  3. Ruheinseln auch im Alltag (sich Hinsetzen dürfen am Brunnen – Ruhe und Wasser!)


Wie ist das möglich? Geht das überhaupt?


Es gelten hier zwei Dinge:


  1. Jesu Einladung: Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid...

  2. Jesu Forderung: Sucht euch einen stillen Ort...


Das bedeutet konkret: Ich muss die Ruhe wollen, sie einfordern und suchen.


Meine erste Frage muss sein:


  1. Will ich überhaupt Ruhe? Warum Ja und warum nicht?

  2. Wie kann die Ruhe aussehen?

  3. Wieviel Ruhe brauche ich?

  4. Wie kann ich sie mir ermöglichen?


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